2. Bundesliga, 4. Spieltag: VfL Bochum – SVWW 3:3

Tore: Bapoh (56.), Osei-Tutu (87.), Ganvoula (90.) – Schäffler (10., 45.), Dittgen (19.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Erster Punkt, aber gefühlte Niederlage

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Trainer Rehm nahm ein paar Veränderungen an der Startaufstellung vor. Mrowca spielte statt Röcker in der Innenverteidigung, Neuzugang Schwede durfte linksaußen beginnen und Dittgen rückte dafür ins Zentrum neben den wieder fitten Schäffler. Bei Bochum klappt von Beginn an so gut wie gar nichts und Wehen konnte das Spiel bestimmen. Nach einem üblen Fehlpass eines Bochumer Verteidigers legte Ajani für Schäffler auf, der sein erstes Saisontor und damit die ersehnte Führung für den SVWW erzielte. Keine zehn Minuten später erhöhte Dittgen mit einem Schuss aus der Drehung in den Winkel. Schäffler setzte noch einen Kopfball an die Latte, traf aber direkt vor der Halbzeitpause nach Vorlage von Schwede doch noch zum 3:0. Bis dahin eine hervorragende Wehener Vorstellung gegen desolate Bochumer, die dennoch ein paar Chancen hatten, die Watkowiak sehr gut vereitelte. Ein Problem war auch, dass Lorch und Ajani schon in der ersten Halbzeit angeschlagen ausgewechselt werden mussten. In der zweiten Halbzeit bemühten sich die Gastgeber und kamen auch recht früh nach einer Ecke zum 1:3. Der SVWW ließ sich etwas weiter zurückdrängen, konnte aber nach einiger Zeit dem VfL wieder den Schwung aus den Segeln nehmen. Knöll, der zweite Neue, kam für Schwede und deutete sein Potential an, aber als kurz darauf Kuhn lange behandelt werden musste, gab es keine Wechselmöglichkeit mehr. Shipnoski spielte fortan hinten rechts, während Kuhn so gut es ging vorne herumlief. De facto in Unterzahl sah man der verzweifelten Bochumer Schlussoffensive entgegen. In der 87. Minute fiel dann auch noch das 2:3, erneut nach einem Eckball, und zu allem Unglück gab es in der 90. auch noch einen Elfmeter. Kein Verteidiger konnte klären und letztlich foulte Watkowiak Bapoh, Ganvoula traf vom Punkt zum Ausgleich. In der Nachspielzeit wäre das Spiel beinahe noch komplett auf den Kopf gestellt worden, aber Watkowiak konnte das 4:3 verhindern. Ein bis kurz vor Schluss großartiges Spiel endet mit einer herben Enttäuschung.

Liebling des Spiels: Der freundliche Herr im Kassenhäuschen, der meiner 9jährigen Tochter keine Karte verkaufen wollte: „Ach, die braucht keine, wir sagen einfach, die ist noch fünf.“

Szene des Spiels: 45. Minute, nach einem erneuten Bochumer Ballverlust in der eigenen Häfte kommt der SVWW zu einem aussichtsreichen Angriff, scheint aber die Möglichkeit schon zu verhühnern. Schwede schnappt sich dann den Ball von einem Verteidiger und lupft den Ball in hohem Bogen über den Torwart hinweg zu Schäffler, der seinen Gegenspieler einfach überspringt und zum 3:0 einköpft. Da war die Welt noch in Ordnung und im Gästeblock war man sich sicher, dass heute der erste Saisonsieg gelingen würde.

Vor dem Spiel: Wäre ich mit einem Punkt in Bochum nicht unzufrieden gewesen.

Nach dem Spiel: Bin ich nach dem Spielverlauf ganz und gar nicht zufrieden mit nur einem Punkt.

Das fiel auf:
+ Die Chancen wurden endlich mal genutzt, die erhoffte Führung brachte lange Zeit auch mehr Sicherheit.
– Schon wieder zwei Gegentore nach Ecken, schon wieder einen blöden Elfer gegen sich bekommen.
+ Dittgen gefiel nicht nur aufgrund seiner neu entdeckten Abschlussqualität, sondern auch wegen seiner Quirligkeit neben/vor/hinter/um Schäffler.
– Chato hingegen eher ein Unsicherheitsfaktor in der Zentrale.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, DAZN (Video)

Zuschauer: 14.189, davon etwa 150 Gästefans.

Tabelle: Der SVWW bleibt auf dem letzten Platz, es sei denn St. Pauli verliert heute Abend mit mehr als zwei Toren Unterschied.

Serien und Rekorde: An einem 3:3 nach 0:3 war der SVWW vor 11 Jahren in einem Spiel bei 1860 München schon mal beteiligt, allerdings als das aufholende Team. Ansonsten ist trotz erst einem Punkt nach vier Spielen noch nichts verloren – die TSG Hoffenheim ist trotz dieser Startbilanz 2007/08 sogar am Ende noch aufgestiegen.

Ansonsten: Nachdem Zeugwart Torsten Conradi kürzlich schon vom hr vorgestellt wurde, hat ihm nun auch der WK ein Porträt gewidmet. Schön, dass auch die Leute hinter den Kulissen mal vorgestellt werden.

Nächstes Spiel: Am kommenden Samstag zuhause gegen Jahn Regensburg.