Die Wehenschau (KW 34/2019)

Wie angekündigt hat sich der SV Wehen Wiesbaden nochmal in der Offensive verstärkt. Flügelspieler Tobias Schwede kommt vom SC Paderborn, wo er allerdings schon in der letzten Rückrunde kaum noch Einsätze hatte. Zuvor hatte er zwei Jahre beim SC Magdeburg gespielt. Schwede spielt bevorzugt auf dem linken Flügel, kann aber auch über die rechte Seite kommen. Er soll wohl vor allem eine Alternative zu Max Dittgen sein, da Jules Schwadorf nach seiner Verletzung vermutlich noch länger braucht.

Es gibt aber auch Verstärkung für das Angriffszentrum, wo ja momentan am meisten der Schuh drückt. Törles Knöll kommt vom 1. FC Nürnberg, wo er schon Erstliga-Erfahrung gesammelt hat. Zuvor war er beim Hamburger SV, wo er in der zweiten Mannschaft eine sehr ordentliche Torquote hatte. Während Schwede fest verpflichtet wurde und einen Vertrag über zwei Jahre erhält, ist Knöll nur bis Saisonende ausgeliehen. In Nürnberg glaubt man an sein Potential und bietet deshalb auch keine Kaufoption an, was mich persönlich allerdings nicht stört, denn momentan geht es nur darum, in dieser Saison in der 2. Liga zu bestehen. Alles weitere sieht man dann im nächsten Frühjahr.

Dafür soll Cedric Euschen, ein weiterer junger Stürmer, der vor der Saison ebenfalls aus Nürnberg kam, angeblich verliehen werden, vermutlich zu einem Drittligisten. Offenbar reicht es bei ihm noch nicht für die 2. Liga, sonst hätte er in der aktuellen Situation sicher schon den einen oder anderen Einsatz bekommen. Es wäre das erste Mal seit langer Zeit, dass der SVWW bei einem Leihgeschäft der abgebende Verein ist.

Rüdiger Rehm hat im letzten Spiel gegen Hannover erstmals als Trainer eine gelbe Karte gesehen. Diese Möglichkeit der „sichtbaren“ Verwarnung von Mannschaftsverantwortlichen gibt es seit Saisonbeginn. In dieser Woche wurde von der DFL beschlossen, dass ein Trainer nach vier gelben Karten für ein Spiel gesperrt wird, bisherige Karten zählen aber noch nicht mit. Ich bin recht zuversichtlich, dass Rehm im Laufe der Saison trotzdem noch genug Gelbe für eine Sperre sammelt.

Die U17 des SVWW hat unterdessen mit einem 3:0 gegen den FC Bayern München ihren ersten Saisonsieg gefeiert. Drüben bei Facebook kann man sich die Tore anschauen, insbesondere das erste ist ganz fantastisch.


Was, wann, wo: 2. Bundesliga, 4. Spieltag, 24. August, 13 Uhr, auswärts beim VfL Bochum

Der Gegner: Der VfL Bochum galt jahrzehntelang in der Bundesliga als „unabsteigbar“, ist aber mittlerweile seit 2010 Stammgast in der 2. Liga und damit derzeit die Mannschaft, die am längsten ununterbrochen in dieser Liga antritt. In dieser Saison ist die Mannschaft von Trainer Robin Dutt in der Liga noch sieglos: in Regensburg und beim HSV unterlag man, zuhause gegen Bielefeld gab es ein Unentschieden. Im DFB-Pokal setzte sich der VfL mit Mühe gegen den Hessenpokalfinalisten KSV Baunatal durch.

Die letzten Spiele gegeneinander: Bisher gab es noch kein Pflichtspiel zwischen Bochum und dem SVWW. Während der ersten Wehener Zweitligazeit war der VfL gerade in der 1. Liga und auch im Pokal ist man noch nie aufeinander getroffen. Nach aktuellem Stand der Recherche gab es noch nicht einmal ein Testspiel gegeneinander.

Personelles: Der letzte Woche verletzt ausgewechselte Chato steht wieder zur Verfügung, auch Schäffler ist wieder fit. Dafür ist Kyereh laut Rehm „nicht nur muskulär, sondern auch grippal angeschlagen“, was eher nicht für einen Einsatz spricht. Von den Langzeitverletzten gibt es noch nichts Neues.

Aufstellungstipp: Watkowiak – Kuhn, Mockenhaupt, Röcker, Niemeyer – Shipnoski, Lorch, Mrowca, Chato, Dittgen – Schäffler (Knöll kommt in der 2. Halbzeit)

Nach dem Spiel könnte der SVWW die Abstiegsplätze verlassen. Einen Sieg natürlich vorausgesetzt.


Außerdem: Wer es noch nicht mitbekommen hat, es gibt eine neue Folge von Niemals Erste Liga, u. a. mit einem Gespräch mit den Mitarbeitern des Fanprojekts.