3. Liga, 7. Spieltag: 1. FC Magdeburg – SVWW 1:2
Tore: Burger (50.) – Chato (63.), Malone (74.)
Das Spiel als Tautogramm: Magdeburg mühevoll, Malone macht’s.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Ganz nach dem Motto „Never change a winning team“ begann dieselbe Elf wie beim 4:0-Sieg gegen Uerdingen vier Tage zuvor. Die ersten Minuten erinnerten allerdings eher an das Spiel gegen Mannheim, denn beinahe wäre man schon früh in Rückstand geraten. Glücklicherweise köpfte Magdeburgs Kapitän Beck aus wenigen Metern direkt auf Boss, auch den Nachschuss konnte Wehens Torwart abwehren. Auf der anderen Seite zwang Hollerbach den FCM-Keeper zu einer Parade und Korte traf den Außenpfosten. Für Wurtz – bis zu diesem Spiel für die Hälfte der Wehener Tore verantwortlich – war schon nach 20 Minuten die Partie beendet. Seine Platzwunde, die er sich nach einem Zusammenprall mit einem Gegenspieler zugezogen hatte, konnte man noch durch einen Turbanverband in den Griff kriegen, aber nach einer Fußverletzung war dann für ihn Schluss und Tietz kam ins Spiel. Brenzlig wurde es nach einer guten halben Stunde, als Medic möglicherweise im Strafraum mit dem Arm an den Ball kam (s. u.), aber glücklicherweise gab es keinen Elfmeter. Die Gastgeber waren in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft, aber der SVWW konnte sich letztlich auf Schlussmann Boss verlassen. Kurz nach Wiederanpfiff sah er allerdings zum ersten Mal in dieser Saison schlecht aus, denn wie seine Vorderleute verschätzte er sich bei einer Freistoßflanke und Burger konnte den Ball ins Tor schieben. Die Führung für Magdeburg war zu diesem Zeitpunkt sicher nicht unverdient, aber mit diesem Treffer änderte sich das Spiel deutlich. Die Gastgeber waren längst nicht mehr so aktiv wie zuvor, während der SVWW viel konsequenter den Weg zum Tor suchte. Die Belohnung war zunächst der Ausgleich durch Chato, der zentral vor dem Strafraum von Kempe bedient wurde und platziert neben den Pfosten traf. Es folgten eine ganze Reihe weiterer Chancen und schließlich traf Malone zum 2:1, nachdem er sich zuvor gut gegen zwei Verteidiger durchgesetzt hatte. Das in dieser Phase mögliche 3:1 fiel nicht, weshalb man in der Schlussphase nochmal zittern musste, aber letztlich brachten die Gäste den Sieg ins Ziel.
Liebling des Spiels: Paterson Chato. „Der Peter“ war mal wieder der Chef auf dem Platz und hat mit seinem zweiten Saisontor schon jetzt seine Ausbeute der letzten Saison verdoppelt.
Szene des Spiels: 33. Minute, Boss kann einen Schuss nur nach vorne abprallen lassen, Medic wirft sich dazwischen, um einen Nachschuss zu verhindern. Im Getümmel fällt er wohl mit dem Arm auf den Ball, bevor er diesen mit der Stirn zu Boss schieben kann. Mit etwas Pech gibt es dafür einen Strafstoß, aber mangels VAR blieb man von einer minutenlangen Überprüfung mit unangenehmen Ausgang verschont.
Vor dem Spiel: Funktionierte Magenta Sport, hurra.
Nach dem Spiel: Das Gefühl, nach einem Rückstand doch noch zu gewinnen, ist schon ziemlich großartig und intensiver als bei einem ungefährdeten Sieg. (Trotzdem ist mir letzterer meistens lieber.)
Das fiel auf:
– Bis zum 0:1 war es zwar kein richtig schlechtes Spiel des SVWW, aber insgesamt doch zu wenig.
+ Die Reaktion auf den Rückstand war allerdings, wenn auch dank freundlicher Hilfe passiver Magdeburger, sehr stark.
+ Die beiden Youngster in der Offensive machen weiterhin positiv auf sich aufmerksam: Hollerbach extrem lauffreudig, Malone mit seinem zweiten Treffer im zweiten Spiel von Beginn an.
Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau, Magenta Sport (Highlight-Video), Nur der FCM!
Zuschauer: 3.600. Nachdem der Kartenverkauf am Donnerstag gestoppt wurde, durfte dieser am Freitag doch fortgesetzt werden. Immerhin knapp die Hälfte der 7.500 erlaubten Plätze wurden gefüllt.
Tabelle: Mit nun 12 Punkten verbessert sich der SVWW auf Platz 6 (vor dem Montagsspiel) und hat Tuchfühlung zu den Aufstiegsplätzen. Auswärts führt man sogar mit zehn Punkten aus vier Spielen das Ranking an.
Serien und Rekorde: Zum ersten Mal seit dem 2:1 in Kiel am 31. Spieltag der letzten Saison dreht der SVWW einen Rückstand noch zu einem Sieg, zum ersten Mal seit dem 25./26. Spieltag gewinnt der SVWW zwei Spiele hintereinander (wobei zwischen den Siegen gegen Osnabrück und Stuttgart mehr als zwei Monate lagen). Im siebten Versuch gelingt der erste Sieg gegen Magdeburg überhaupt.
Ansonsten: Meistens verkneife ich mir ja ein Kommentatoren-Bashing, ziehe beim nächsten Boss-Namenswitz nur eine Augenbraue nach oben, aber der Satz „Tell me Lais, sweet little Lais“ ließ mich doch etwas fassungslos zurück.
Nächstes Spiel: Am nächsten Sonntag um 13:00 Uhr zuhause gegen den FC Bayern München II.
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Beitragsbild: Matthias Schlenger