Die Wehenschau (KW 2/2021)
In dieser Woche gab es einige Nachholspiele in der 3. Liga, sodass die Tabelle wieder ein bisschen begradigt wurde. Kommende Woche folgen dann die nächsten verlegten Partien. Für den SV Wehen Wiesbaden bedeutet das, dass man zwei Plätze in der Tabelle zurückgefallen ist, was aber in dieser Phase der Saison eher nebensächlich ist, wie Rüdiger Rehm richtigerweise immer wieder betont. Wichtiger ist natürlich die eigene Punktzahl, aber zwangsläufig schaut man auch auf die Abstände zu den anderen Teams. Und da stellen wir fest, dass Ingolstadt sich an die Fersen von Dynamo Dresden geheftet hat und beide sich mittlerweile etwas vom Rest abgesetzt haben. Es ist, wie es immer ist: mit jedem Sieg kommt man nach vorne und wenn man mehrere hintereinander schafft, setzt man sich oben fest, das alte Thema Konstanz, Sie wissen schon.
Das Ziel, schon am Samstag in Dresden wieder einen Sieg zu holen, wird der SVWW jedoch verschieben müssen. Dynamo-Trainer Kauczinski ist positiv auf Corona getestet worden, weshalb die Mannschaft erstmal in Quarantäne ist und der Verein einen Antrag auf Spielverlegung gestellt hat. Es ist davon auszugehen, dass der DFB dem heute stattgibt und somit der SVWW erstmals in dieser Saison von einer Verlegung betroffen ist. In Saarbrücken wird am Wochenende hingegen aus ganz traditionellen Gründen möglicherweise nicht gespielt: es liegt Schnee und die Rasenheizung kann nicht genutzt werden. Soviel also zum Thema „Tabelle wieder begradigen“.
Einen kleinen Vorteil könnte die Spielabsage aber für den SVWW bedeuten, denn Neuzugang Gustaf Nilsson, der zuletzt aufgrund der Einreisebestimmungen in Quarantäne war, könnte bis zur nächsten Partie spielberechtigt sein. Warten wir mal ab.
Einen weiteren Neuzugang hat der Verein seit Nilssons Vorstellung nicht präsentiert, aber dennoch gibt es eine gute Nachricht in Sachen Personalplanung. Jakov Medić, der bisher vom 1. FC Nürnberg ausgeliehen war, wurde ab sofort fest verpflichtet und erhielt einen Vertrag bis 2024. Damit ist er der Spieler, mit dem aktuell am längsten geplant wird. Fünf Spieler sind bis 2023 gebunden, alle anderen Verträge laufen bis Ende dieser oder nächster Saison. Ich gehe davon aus, dass man in nächster Zeit noch ein paar Vertragsverlängerungen verkünden wird, meine Hoffnungen liegen da vor allem auf Mockenhaupt und Mrowca. Aber zurück zu Medić: er hat sich mittlerweile als Stammkraft etabliert, überzeugt sowohl in der Innenverteidigung als auch im defensiven Mittelfeld und hat offenbar noch Luft nach oben – gute Gründe, langfristig auf ihn zu setzen. Zudem empfinde ich es auch als sehr positiv, dass ein Leihspieler gut funktioniert und dann trotzdem gehalten werden kann. Das klappt ja längst nicht immer.
Blicken wir nochmal kurz auf die Lieblings-Investoren-Vereine der Liga. Während sich die Rückzugs-Ankündigung von Türkgücüs Hasan Kivran wohl eher als Shownummer entpuppt, um ein paar Spieler loszuwerden und die Stadt München zur Unterstützung bei der Suche nach einem eigenen Gelände zu bewegen, könnten beim KFC Uerdingen tatsächlich die Lichter ausgehen bzw. der freiwillige Rückzug in die Regionalliga anstehen. Zitat Ponomarev: „Deshalb sollte der KFC […] gesunde Strukturen schaffen. Mir ist das Wichtigste, dass ich den Verein in gutem Zustand verlasse.“ Okay… 🤔
Zum Abschluss noch ein TV-Tipp: In der Sendung „Heimspiel“ des Hessischen Rundfunks war SVWW-Chefscout Daniel Ebbert zugeschaltet und durfte ein bisschen was zum Scouting erzählen (wer keine Lust auf das hr-übliche Eintracht-Geblubber hat, sollte direkt zu Minute 28 springen).