3. Liga, 25. Spieltag: SVWW – KFC Uerdingen 3:1
Tore: Medic (19.), Malone (32., 38.) – Wagner (10.)
Das Spiel als Tautogramm: Malone und Medic machen Mega-Tore.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Lais und Carstens kehrten nach ihren Sperren zurück, dafür fehlte diesmal Tietz gelbgesperrt. Für ihn durfte einmal mehr Medic in der Spitze neben Nilsson auflaufen. Rehm scheint Gefallen an der Variante mit zwei langen Kerls im Sturmzentrum gefunden zu haben. Den Start verschlief der SV Wehen Wiesbaden jedoch, schon nach einer Minute setzte Uerdingens Grimaldi einen Kopfball an die Latte und nach zehn Minuten bediente er nach einem schnell ausgeführten Einwurf Wagner, der die Führung für die Gäste erzielte. Bis dahin hatten die Hausherren noch keine eigene Chance gehabt, aber diese folgten dann bald. Nilsson hatte einen ersten Abschluss und Lankford zwang den Torwart aus spitzem Winkel zu einem Blitzreflex. Die daraus folgende Ecke brachte wie üblich Ajani in den Strafraum, wo Medic den Ball mit dem Rücken zum Tor annahm und aus der Drehung heraus zum Ausgleich abschloss. Die Hausherren blieben am Drücker und nutzten in Person von Malone diese Drangphase, um das Spiel zu drehen. Zweimal innerhalb von wenigen Minuten traf er mit seinem starken linken Fuß ins lange Eck, erst von halbrechts mit einem wunderschönen Schlenzer, dann von halblinks mit einem Flachschuss. Beinahe wäre ihm sogar ein Hattrick gelungen, aber den dritten Versuch konnte der Torwart parieren. In der zweiten Halbzeit stand Wehen etwas tiefer und lauerte auf Kontergelegenheiten. Diese gab es zwar auch gelegentlich, wurden aber nicht konsequent genug zu Ende gespielt, während der KFC mehrere gute Chancen zum Anschlusstreffer hatte. Vor allem bei Kiprits Versuch aus wenigen Metern hatte der SVWW schlicht Glück, dass der Ball nicht ins, sondern neben das Tor ging. Bei einem 3:2 in dieser Phase hätte die Sache nochmal richtig unangenehm werden können, aber so brachte man die 3:1-Führung doch einigermaßen sicher ins Ziel.
Liebling des Spiels: Da mag ich mich nicht entscheiden zwischen Doppelpacker Malone und Medic, der „endlich“ auch mal als Stürmer getroffen hat.
Szene des Spiels: Auch hier Unentschieden zwischen dem 1:1 durch Medic und Malones 2:1. Das 3:1 war ebenfalls ganz hervorragend – wann bekommt man schon drei so schöne Tore in einem Spiel?
Vor dem Spiel: Die neuesten Meldungen aus dem ärztlichen Bulletin: Gürleyen hat Leistenprobleme und Brumme eine Nervenentzündung. Irgendwas ist immer.
Nach dem Spiel: Freude über den Sieg, der aber genügend Ansatzpunkte zur Kritik bietet, sodass Hoffnung besteht, dass die Mannschaft nicht zufrieden wird und etwas nachlässt, sondern stattdessen die momentane Erfolgsserie noch weiter ausbaut.
Das fiel auf:
+ Nach verschlafenem Beginn und frühem Rückstand stark aufgedreht und bis zur Pause dominiert. Wenn der Schwung erst mal da ist, fallen schon fast zwangsläufig Tore.
– In der zweiten Halbzeit etwas zu passiv und zu tief, was sich Rüdiger Rehm selbst zuschrieb.
+ Nach vier Monaten Verletzungspause gab Johannes Wurtz in der zweiten Halbzeit sein Comeback und hatte auch ein paar gute Szenen, u. a. ein schönes Tor, was aber wegen Abseits nicht zählte.
+/- Uerdingen hat nur 22 Gegentore in bisher 21 Spielen kassiert – 7 davon durch den SVWW. In der zweiten Halbzeit sah man, warum sie selbst nur 18 Tore geschossen haben. Hoffen wir, dass der KFC die Saison zu Ende spielen kann und nicht bei einem kompletten Zusammenbruch alle Spiele aus der Wertung genommen werden.
Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau, Magenta Sport (Highlight-Video)
Zuschauer: keine.
Tabelle: Der SVWW verbessert sich mit nun 41 Punkten auf Platz 4, ein Punkt hinter Hansa Rostock und drei hinter Ingolstadt (die aber beide jeweils noch ein Spiel weniger absolviert haben).
Serien und Rekorde: Das neunte Ligaspiel in Folge ohne Niederlage, der vierte Sieg hintereinander und das 19. Spiel mit mindestens einem eigenen Tor. Maurice Malone hat schon zehn Tore erzielt (dazu sieben Vorlagen) und somit sein persönliches Saisonziel frühzeitig erreicht.
Ansonsten: Phillip Tietz sprach im Halbzeit-Interview vom „Hallo-Wow-Effekt“ – schöne Mischung aus „Hallo wach“ und „Wow“. 😉
Nächstes Spiel: Am kommenden Samstag (14:00 Uhr) zuhause gegen den 1. FC Magdeburg.
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Beitragsbild: Screenshot Magenta Sport
Mit dem „Hallo-Wow-Effekt“ hat Tietz doch bloß den „weißen Elefanten im Raum“ angesprochen. Wahrscheinlich meinte er aber auch bloß, dass die Mannschaft vor der eigenen Nase kehren müsse.
Solange sie sich nicht gegenseitig am Riemen reißen, ist alles okay.