3. Liga, 33. Spieltag: FC Hansa Rostock – SVWW 1:1

Tore: Bahn (51.) – Carstens (90.+6)

Das Spiel als Tautogramm: Verweht, verletzt, verpfiffen, verloren – fast!

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Rüdiger Rehm vertraute im Wesentlichen derselben Startelf wie zuletzt, nur dass auf den Flügeln die am Sonntag eingewechselten Malone und Lankford für Brumme und Kuhn begannen. Nach einer ersten Bogenlampe, die Boss über die Latte lenkte, war der SVWW ordentlich in der Partie, störte die Rostocker früh und energisch und kam hin und wieder zu Chancen. Die meisten waren dann zwar eher ungefährliche Versuche aus der Distanz, aber in der 21. Minute hatte Medic die beste Gelegenheit, als er einen langen Ball gut mit der Brust annahm und aus der Drehung abzog, jedoch leider nur den Pfosten traf. Kurz vor der Pause verletzten sich dann Mrowca und Kempe und wurden zur zweiten Halbzeit durch Ajani und Walbrecht ersetzt. Durch einen zweifelhaften Elfmeter geriet Wehen dann in Rückstand (s. u.) und gegen gewohnt gut verteidigende Rostocker wurde es dann noch schwieriger. Der SVWW rannte zwar an, kam aber nicht durch, während Hansa ein paar Gelegenheiten auf das 2:0 hatte, dabei aber entweder das Tor verfehlte oder im letzten Moment geblockt wurde. Tietz hatte bei einem direkten Freistoß die beste Chance, den Ausgleich zu erzielen, doch Kolke parierte gut. In der Nachspielzeit wurde es dann noch richtig wild. Erst flog Tietz wegen Nachtretens berechtigterweise vom Platz, dann fiel mit der letzten Aktion doch noch das 1:1. Nach einem Freistoß flog der Ball ein paarmal kreuz und quer durch den Strafraum und letztlich traf Carstens aus dem Rückraum. Aufgrund des Zeitpunkts ein sicherlich sehr glücklicher, aber insgesamt nicht unverdienter Punkt, der zwar in der Tabelle nicht wirklich weiterhilft, dafür der Moral.

Liebling des Spiels: Florian Carstens. War schon während des Spiels mein Favorit, weil er mal wieder mit großer Zweikampfstärke überzeugte. Sein erstes Tor für den SVWW setzt seiner guten Leistung die Krone auf.

Szene des Spiels: 50. Minute, Freistoß für die Gastgeber von der linken Seite, der Ball wird zunächst aus dem Strafraum geköpft und Löhmannsröben schießt aus der Distanz. Lankford steht in der Schussbahn und dreht sich weg, bekommt dabei den Ball an den Ellbogen – Schiedsrichter Braun entscheidet auf Strafstoß. Aus kurzer Distanz an den angelegten Arm, keine unnatürliche Armhaltung oder sonstwas, das hätte wohl jeder VAR einkassiert. Doppelt ärgerlich, weil der SVWW bis dahin gut in der Partie war und Rostock kaum noch zu bezwingen ist, wenn es einmal in Führung liegt.

Vor dem Spiel: Hatte ich nicht viel erwartet.

Nach dem Spiel: Konnte ich mich kaum über den späten Ausgleich freuen, weil ich es live verpasst hatte (s. u.).

Das fiel auf:
+ Insgesamt ein sehr ordentliches Spiel beim Tabellenführer und wenig gegnerische Chancen zugelassen.
– Dass man gegen Hansa nicht besonders viele eigene Chancen bekommen würde, war absehbar. Da ist es doch etwas ärgerlich, wenn man es dann mit wenig erfolgversprechenden Distanzschüssen versucht, statt noch einen besser postierten Mitspieler zu suchen.
+/- Wenn Mrowca nach einem Zweikampf liegen bleibt und behandelt werden muss, befürchtet man automatisch immer das Schlimmste. Für mich sah es aber eher nach Schmerzen im Sprunggelenk und nicht im Knie aus, was mich hoffen lässt, dass es vielleicht doch nicht so schlimm ist.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau, Magenta Sport (Highlight-Video)

Zuschauer: keine.

Tabelle: Die Voraussetzungen, um nochmal etwas auf die Spitzenplätze bzw. wenigstens auf Platz 4 aufzuholen, waren gut, denn sowohl 1860 als auch Ingolstadt spielten nur Unentschieden (und Dresden muss gerade zuschauen), aber der eine Punkt hilft dann eher dem eigenen Selbstvertrauen als dem Tabellenplatz. Tatsächlich ist Saarbrücken aufgrund der besseren Tordifferenz nun wieder vor dem SVWW (beide 52 Punkte), die Abstände nach oben bleiben gleich. Die gute Nachricht: Wehen kann rechnerisch nicht mehr absteigen. Das hatten wir zwar ohnehin nicht mehr erwartet, aber trotzdem gut, wenn es Fakt ist.

Serien und Rekorde: Mit seinem ersten Saisontreffer ist Florian Carstens der 15. verschiedene Torschütze im Wehener Kader. Es war der insgesamt dritte Treffer in der Nachspielzeit und der späteste in dieser Saison (und dürfte auch im Vergleich mit anderen Spielzeiten eines der spätesten Tore überhaupt gewesen sein). Nach dem schrecklichen März bleibt der SVWW im April seit immerhin vier Spielen ungeschlagen.

Ansonsten: Schon wieder Magenta-Sport-Bashing, sorry. Der Kommentator hat mir diesmal wieder gut gefallen, zumindest solange ich zuhören und zuschauen konnte. Ab etwa der 70. Minute blieb der Stream ständig minutenlang hängen, ruckelte sich mal wieder für eine Minute durch, blieb hängen, loggte mich aus und kurz vor Schluss bekam ich dann irgendein Standbild mit den Begegnungen des Spieltags. Bei manchen Nutzern ging einfach nach der ersten Unterbrechung gar nichts mehr, bei wieder anderen lief es problemlos durch. Das ist doch Mist!

Nächstes Spiel: Am kommenden Sonntag um 14:00 Uhr zuhause gegen den MSV Duisburg.

Beitragsbild: Screenshot Magenta Sport