Die Wehenschau (KW 16/2021, Teil 1)

Das große Aufregerthema dieser Tage ist die Ankündigung einer „European Super League“ als Konkurrenz zu den UEFA-Clubwettbewerben. Da gerät die Champions-League-Reform, die ebenfalls noch mehr Geld in Richtung der nimmersatten Spitzenvereine verschiebt, schon zur Nebensache. Der SV Wehen Wiesbaden wurde erstaunlicherweise nicht in den exklusiven Club eingeladen, obwohl beispielsweise Tottenham Hotspur in den letzten 60 Jahren auch nicht öfter Meister wurde als unsere Halberg-Buben. Nun gut, auch als nicht direkt Betroffene kann man das Spektakel kritisch sehen.


Kümmern wir uns erst mal lieber um einen Wettbewerb, der seinen Namen verdient und bei dem nicht schon vorher feststeht, wer gewinnt, nämlich unsere geliebte 3. Liga. Diese hatte nach all den Corona- und witterungsbedingten Spielabsagen der letzten Monate endlich mal alle Nachholspiele ausgetragen und zwei Wochen lang eine vollständige Tabelle, als Dynamo Dresden wieder neue Positivfälle hatte und daraufhin in Quarantäne musste, Spielabsagen inklusive. Wie schon in der Endphase der letzten Saison wird es für die Sachsen also einen übervollen Terminkalender in den entscheidenden Wochen geben, nur dass man diesmal um den Aufstieg und nicht um den Klassenerhalt spielt. Auch das werden wir als nicht direkt Beteiligte dennoch interessiert beobachten.

Der Saisonabbruch der Regionalliga Nordost ist mittlerweile offiziell beschlossen. Sofern sich für die Stadionproblematik eine Lösung findet, wird Viktoria Berlin in die 3. Liga aufsteigen.


Was, wann, wo: 3. Liga, 33. Spieltag, Mittwoch, 21. April, 19:00 Uhr, auswärts beim FC Hansa Rostock

Der Gegner: Hansa Rostock war einst viele Jahre in 1. und 2. Bundesliga aktiv und träumt natürlich von einer Rückkehr. Nach mittlerweile neun Jahren 3. Liga sieht es aktuell gut aus mit den Aufstiegsplänen, denn Hansa hat gerade die Tabellenführung übernommen (u. a. weil Dresden gerade nicht spielen kann, s. o.). Trainer Jens Härtel weiß, wie es geht, ist er doch zuvor schon mit Magdeburg in die 2. Bundesliga aufgestiegen – genauso wie es Torwart Markus Kolke mit dem SVWW gelungen ist, der ein wichtiges Element der starken Defensive (28 Gegentore nach 32 Spielen, 13 mal zu null) und nach Kicker-Noten bester Spieler der Liga ist. Tobias Schwede kam seit seinem Wechsel in der Winterpause in fast jedem Spiel zum Einsatz. Vor einigen Wochen durften Zuschauer ins Ostseestadion, aber aufgrund steigender Inzidenz musste das Projekt erstmal wieder ausgesetzt werden.

Das Spiel in der Hinrunde gewann der SVWW durch einen Doppelpack von Hollerbach mit 2:1.

Der Direktvergleich fällt zugunsten von Hansa aus, von 19 Begegnungen (zwei in der 2. Bundesliga, ansonsten 3. Liga) gewann Rostock neun, der SVWW fünf.

Personelles: Angesichts des kurzen Abstands zum letzten Spiel kann man wohl kaum besonders viele Rückkehrer erwarten. Vielleicht reicht es bei Wurtz zu einem Kaderplatz, aber ansonsten dürften Kader und Startaufstellung recht identisch bleiben. Möglicherweise darf Malone wieder von Anfang an spielen.

Aufstellungstipp: Boss – Mrowca, Mockenhaupt, Carstens, Chato – Medić, Kempe – Kuhn, Korte, Malone – Tietz

Nach dem Spiel wird der SVWW wie schon in den letzten Wochen auf Platz 5 bis 7 stehen.


Außerdem: Gerade habe ich die Tippspiel-Preise in der Geschäftsstelle abgeholt (mehr dazu in der nächsten Wehenschau) und dabei von außen einen Blick auf die Westtribüne werfen können. Wie angekündigt wird aktuell das Dach montiert und natürlich kommt sofort wieder Stadionsehnsucht auf…