3. Liga, 32. Spieltag: SVWW – SpVgg Unterhaching 1:0

Tor: Kempe (3.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Glücklich, knapp und doch verdient.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Mrowca kehrte zurück und ersetzte Lankford rechts hinten, ansonsten startete Wehen unverändert zum Auswärtssieg in Meppen. Wie im Hinspiel ging der SVWW früh in Führung (s. u.) und ebenfalls wie im Hinspiel musste man befürchten, dass Unterhaching zurückkommt. Jedenfalls wurden die Gastgeber nach dem starken Beginn zu passiv und ließen die Gäste machen, verteidigten aber recht aufmerksam. Tietz hatte mit einem Freistoß die beste Gelegenheit, die Führung noch in der ersten Halbzeit auszubauen. Tietz hatte zu Beginn der zweiten Halbzeit eine weitere Chance, aber dann war wieder die Spielvereinigung am Drücker. Haching spielte nicht wie ein Tabellenletzter, zeigte aber auch, dass man das Toreschießen nicht gerade erfunden hat. Mit frischen Flügelspielern (Malone und Lankford kamen für Brumme und Kuhn) wurde der SVWW wieder besser und hatte einige gute Chancen auf das 2:0. Dieses fiel jedoch nicht und so musste man bis zum Schluss zittern. Die größte Gelegenheit zum Ausgleich hatte Haching in der 82. Minute, als Hain frei zum Kopfball kam, aber Boss parierte stark und hielt bis zum Schluss seinen Kasten sauber. Die Gäste hatten zwar über weite Strecken mehr vom Spiel, aber aufgrund der besseren und zahlreicheren Chancen geht der Wehener Sieg in Ordnung.

Liebling des Spiels: Tim Boss, der immer zur Stelle war, wenn es drauf ankam.

Szene des Spiels: Die Spielminuten 2 und 3 sind eigentlich ein Gesamtkunstwerk. Erst erzwingt Brumme durch frühes Anlaufen einen Eckball. Diesen bringt Kuhn auf den zweiten Pfosten, Medic legt per Kopf in die Mitte und Kempe kommt aus kurzer Distanz zum Abschluss, trifft aber noch einen Verteidiger, der den Ball zur nächsten Ecke abfälscht. Kuhn bringt den Ball diesmal direkt auf Kempes Kopf, der die Latte trifft, der Abpraller landet wieder genau auf Kempes Stirn und fliegt dann ins Tor.

Vor dem Spiel: Leichte Revanchegelüste fürs Hinspiel.

Nach dem Spiel: Fangen manche wieder zu rechnen an, ob nicht doch noch was in Sachen Aufstieg geht. Leute, selbst wenn Ingolstadt noch länger schwächeln sollte, ist da immer noch 1860 in guter Form. Und der SVWW hat jetzt gerade mal zwei Spiele mühsam gegen Abstiegskandidaten gewonnen, da sollte man nicht unbedingt davon ausgehen, dass man auch die letzten sechs Saisonspiele gewinnen wird (und das wäre wohl nötig).

Das fiel auf:
+ Obwohl man lange Zeit zu passiv war und Unterhaching machen ließ, hat der SVWW doch relativ wenig Chancen zugelassen.
– Wenn man die Kontergelegenheiten besser ausspielt (oder auch eine der tatsächlich erspielten guten Torchancen nutzt), hätte man das Spiel früher entscheiden können.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau, Magenta Sport (Highlight-Video)

Zuschauer: keine.

Tabelle: Mit nun 51 Punkten verbessert sich Wehen auf den 5. Platz. Der Rückstand auf die viertplatzierten Münchner Löwen beträgt weiterhin sechs Punkte, zu den Aufstiegsplätzen sind es „nur“ noch acht Punkte. Rechnerisch sicher ist, dass der SVWW nicht mehr Letzter oder Vorletzter werden kann.

Serien und Rekorde: Zwei Spiele hintereinander ohne Gegentor gab es in dieser Saison erst einmal und zwar direkt an den ersten beiden Spieltagen (wenn man das Pokalspiel gegen Heidenheim noch dazu nimmt, waren es sogar drei Partien). 87 Minuten lang in Führung zu sein, dürfte rekordverdächtig sein (umgekehrt lag man beim 0:1 gegen Mannheim in der Hinrunde 88 Minuten lang in Rückstand).

Ansonsten: Meistens finde ich die Spielbegleitung bei Magenta Sport ganz gut, aber gestern war ich einigermaßen genervt. Als Experte und Co-Kommentator fungierte Ex-Profi Matthias Morys – warum auch immer, hat er doch zu keinem der beiden beteiligten Vereinen eine direkte Verbindung. Wäre auch nicht weiter schlimm, wenn nicht Kommentator Christian Straßburger und Morys fast das ganze Spiel aus Sicht von Unterhaching begleitet hätten: „Wie verkraftet Haching den Rückstand?“ „Was muss Unterhaching besser machen, um den Ausgleich zu erzielen?“ „Sechs Punkte auf einen Nichtabstiegsplatz, das kann Haching noch schaffen.“ usw. usf. – was soll das?

Nächstes Spiel: Schon am Mittwoch um 19:00 Uhr auswärts bei Hansa Rostock.

Beitragsbild: Screenshot Magenta Sport