Die Wehenschau (KW 21/2021, Teil 1)
Wie? Was? Die Wehenschau schon so früh in der Woche, obwohl das nächste Spiel erst am Samstag stattfindet? Jawohl, es haben sich einige Neuigkeiten angesammelt, die wir heute schon mal zusammenfassen, bevor wir uns dann gegen Ende der Woche um die Spielvorschau kümmern.
Das Wichtigste zuerst: Das Hessenpokalfinale am Samstag in Haiger soll vor Zuschauern stattfinden, vorausgesetzt die 7-Tages-Inzidenz im Lahn-Dill-Kreis bleibt unter 100. Insgesamt sollen etwa 560 Zuschauer zugelassen werden, beide Finalisten sollen jeweils gut 250 Karten erhalten. Selbstverständlich gelten gewisse Beschränkungen wie negativer Corona-Test, Maske, Abstand, aber das kennt man ja schon alles mittlerweile. Natürlich kann man sich fragen, wieviel Laune das unter diesen Umständen macht, zumal auch keine Gesänge oder Anfeuerungsrufe erlaubt sind (wie das dann durchgesetzt wird, ist nochmal eine andere Frage, siehe zahlreiche andere Stadien in den letzten Tagen) und ich habe vollstes Verständnis für jede:n, der/die sagt, das ist mir noch zu unsicher bzw. so macht mir Fußballschauen keinen Spaß, aber ich für meinen Teil freue mich über die Gelegenheit, in dieser Saison nochmal ein Spiel im Stadion sehen zu dürfen. Die Fanclubs konnten bis gestern ihre Kartenwünsche abgeben, aber es werden sicher für Vereinsmitglieder und (frühere) Dauerkarteninhaber auch noch Tickets übrig bleiben.
Bereits letzte Woche hat der Verein zwei schöne Nachrichten rausgehauen, denn sowohl Florian Carstens als auch Ahmet Gürleyen, beide bekanntlich momentan vom FC St. Pauli bzw. von Mainz 05 ausgeliehen, konnten fest verpflichtet werden und erhalten jeweils Verträge bis 2023. Von Carstens‘ Qualitäten konnten wir uns schon die ganze Saison überzeugen, denn wenn er nicht gerade gesperrt oder verletzt war, hat er immer gespielt und das mehr als ordentlich. Zu unserem Glück ist St. Pauli (die sehr nette Abschiedsworte gefunden haben) in der Innenverteidigung offenbar so gut besetzt, dass man auf Carstens verzichten kann, und anscheinend kam auch kein anderer Zweitligist rechtzeitig auf die Idee mal anzuklopfen – soll uns recht sein. Gürleyen hatte in dieser Saison etwas Verletzungspech und dazu noch eine Blinddarm-OP, sodass er nur auf zehn Einsätze kam, aber in diesen hat er angedeutet, dass er eine Verstärkung sein kann. Es freut mich sehr, dass die beiden gehalten werden konnten, denn zumindest im Fall von Carstens hatte ich nicht unbedingt damit gerechnet. Schauen wir mal, ob das vielleicht auch mit Maurice Malone funktioniert, wobei da die Chancen noch etwas geringer sein dürften.
Neu verpflichtet wurde gestern Gino Fechner. Der 23-jährige kommt vom KFC Uerdingen und wird als Defensivallrounder bezeichnet, spielt aber wohl bevorzugt auf der Sechserposition. Mit ihm, Mehmet Kurt, Paterson Chato, Marc Lais, Jakov Medic und Sebastian Mrowca hat man dann schon den sechsten defensiven Mittelfeldspieler, was einerseits eine Weiterbeschäftigung von Tim Walbrecht unwahrscheinlich erscheinen lässt und andererseits darauf hindeutet, dass man Mrowca eher als Rechtsverteidiger und/oder Medic eher als Innenverteidiger einsetzen möchte. Mit der großen Auswahl will man vermutlich auch bei mehreren Verletzungsausfällen nicht mehr in die Lage kommen, in der Not Dennis Kempe in der Zentrale aufstellen zu müssen.
Damit zu einigen Ex-Spielern. Kofi Kyereh, der im Sommer vom SVWW zu St. Pauli wechselte und auch dort überzeugen konnte, könnte möglicherweise bald wieder zurückkehren, zumindest in die Gegend, denn angeblich ist Mainz 05 an einer Verpflichtung interessiert. Ist bisher aber nur ein Gerücht, vielleicht zieht es ihn auch zum Bundesligaaufsteiger VfL Bochum – oder er bleibt in Hamburg.
Sidney Friede, letzte Saison kurzzeitig in Diensten des SVWW und zuletzt in der Slowakei aktiv, muss seine aktive Karriere hingegen schon mit 23 Jahren beenden – offenbar ist das Knie nicht (mehr) für Profisport geeignet.
Etwas länger beim SVWW, aber auch nicht viel erfolgreicher als Friede war Jovan Damjanović. Von 2009 bis 2011 war der Serbe anderthalb Jahre in der 3. Liga aktiv. Mittlerweile ist er Trainer in seiner Heimat und war bis vor kurzem beim Erstligisten FK Vozdovac. Auf tm.de gibt es ein Interview mit ihm.
Zum Abschluss noch ein Veranstaltungstipp: am heutigen Dienstag ist Ex-NEL-Star Sonja ab 19 Uhr Gast bei „Generation Groundhopping„, zu sehen via Zoom und YouTube.
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Beitragsbild: via Florian Beck