3. Liga, 1. Spieltag: SC Freiburg II – SVWW 0:0
Tore: –
Das Spiel in maximal fünf Worten: Viele Neue, keine Tore.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Rüdiger Rehm setzte auf gleich sieben Neuzugänge in seiner Startelf – außer der Dreierabwehr war nur Wurtz schon letzte Saison dabei. So war es nicht verwunderlich, dass man hinten recht sicher stand, aber vorne noch nicht viel klappte, Chancen blieben somit auf beiden Seiten Mangelware. Gefährlich wurde es in der ersten Halbzeit nur nach Eckbällen, wobei der Ball sogar einmal im Netz der Freiburger zappelte, der Schiedsrichter aber zuvor ein Foulspiel erkannt hatte. Die beste Gelegenheit hatte kurz vor der Pause Carstens per Kopf, zielte aber aus kurzer Distanz genau auf den Torwart. Freiburg wurde in der zweiten Halbzeit besser und kam durch den eingewechselten Assibey-Mensah zu Chancen, aber Stritzel war zur Stelle. Taffertshofer probierte es mal aus 20 Metern und traf den Pfosten, kurz darauf hatte Nilsson die größte Chance für die Gäste, traf aber schwer bedrängt nur die Latte. Weitere Großchancen gab es nicht mehr, es blieb beim torlosen Unentschieden.
Liebling des Spiels: Thijmen Goppel. Durfte wenige Tage nach seiner Verpflichtung direkt von Anfang an spielen und sorgte durch seine enorme Geschwindigkeit für die meisten Offensivaktionen.
Szene des Spiels: 60. Minute, gefährlicher Angriff der Gastgeber durchs Zentrum, Stritzel taucht ab und verhindert den Rückstand.
Vor dem Spiel: Schweigeminute für die Opfer der Flutkatastrophe.
Nach dem Spiel: Wie meistens nach einem Unentschieden das Gefühl, dass mehr drin war.
Das fiel auf:
+/- Im Offensivspiel ist noch viel Luft nach oben, gefährlich wurde es meist nur nach Standardsituationen. Das ist aber auch nicht verwunderlich, da insbesondere die Offensive aufgrund der späten Transfers und einiger Verletzungsprobleme noch nicht eingespielt sein kann.
+ Die Defensive ließ dafür nicht viel zu. Bei eigenem Ballbesitz formierte sich eine Dreierkette aus Gürleyen, Carstens und Mockenhaupt, die bei gegnerischem Ballbesitz zu einer Viererkette (mit Rieble links) wurde, wenn ich das richtig beobachtet habe. An anderer Stelle wurde allerdings von einer Fünferkette geschrieben – vielleicht habe ich es auf dem Handybildschirm einfach nicht richtig erkannt.
+/- Die größte Überraschung in der Aufstellung war sicherlich, dass Florian Stritzel und nicht der unumstrittene Stammtorwart der letzten Saison, Tim Boss, im Tor stand. Laut Rehm sind es „Nuancen“, die zur Entscheidung geführt haben – allerdings frage ich mich, ob es nötig ist, da eine neue Baustelle aufzumachen, wenn es wirklich nur Nuancen sind und nicht irgendein anderes Thema, dass man nicht nach außen kommunizieren möchte.
– Nicht nur das Verletzungspech der letzten Saison hat sich erhalten, auch das Phänomen völlig unnötiger gelber Karten – in diesem Fall für Wurtz nach einem sinnlosen Schubser an der Eckfahne.
+ Youngster Amin Farouk, der in der Vorbereitung positiv auffiel, wurde in der Schlussphase eingewechselt und kam somit zu seinem Profidebüt.
Das schreiben die anderen: kicker (inkl. Highlight-Video von Magenta-Sport), hessenschau
Zuschauer: 4.000 (und damit ausverkauft), davon eine Handvoll Gästefans.
Tabelle: Der SVWW steht nach dem ersten Spieltag auf einem mit fünf anderen Mannschaften geteilten 7. Platz. Durch die Duisburger Spielabsage ist die Tabelle schon direkt zum Saisonstart leicht verzerrt und wird das wohl auch längere Zeit bleiben. Je nachdem, wieviele „Corona-Zwischenfälle“ im Laufe der Saison vorkommen, könnte es auch ziemlich lange dauern, bis alle Mannschaften gleich viele Spiele absolviert haben.
Serien und Rekorde: Während die zweite Mannschaft des SCF ihr erstes Drittligaspiel überhaupt absolvierte, war es für den SVWW die 419., womit man nun alleiniger Rekordhalter vor der SpVgg Unterhaching ist. Wie im vergangenen Jahr startet der SVWW mit einem 0:0 gegen einen Aufsteiger in die Saison (damals zuhause gegen Verl).
Ansonsten: Nicht nur die Profis, sondern auch die U19 nimmt am DFB-Pokal teil. Am 28. oder 29. August empfängt man auf dem Halberg den 1. FC Union Berlin.
Nächstes Spiel: Am kommenden Samstag (14 Uhr) zuhause gegen den TSV 1860 München. Dann dürfen (wie auch zum Pokalspiel gegen Dortmund) maximal 4.882 Zuschauer in die Brita-Arena.
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Beitragsbild: Matthias Schlenger