3. Liga, 3. Spieltag: VfL Osnabrück – SVWW 0:1

Tor: Carstens (93.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Glücklich, unverdient – und sehr geil.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Statt der zuletzt bevorzugten Dreier-/Fünferkette kehrte Rehm zurück zur Viererkette und insgesamt zu einem recht klassischen 4-4-2 mit Mockenhaupt und Gürleyen in der Innenverteidigung, Taffertshofer und Jacobsen als Doppelsechs und Wurtz etwas hinter Nilsson im Angriff. Bis zu nennenswerten Offensivaktionen dauerte es allerdings wieder einige Zeit, erst Mitte der ersten Halbzeit verpasste Nilsson zunächst eine Lankford-Hereingabe knapp und köpfte kurz darauf zu zentral aufs Tor. Das Spiel wogte mit großer Intensität, aber überschaubarer Qualität hin und her, auch die Gastgeber hatten ein paar Torannäherungen, aber richtig gefährlich wurde es für Stritzels Kasten selten. Zur zweiten Halbzeit kam Goppel für Lankford, aber Chancen für den SVWW blieben nun völlig aus, weil Osnabrück die Partie klar beherrschte. Ein direkter Freistoß von Thiel war die einzige Wehener Aktion mit ein bisschen Torgefahr, während der VfL dem Führungstreffer nahe kam. Mal ging der Ball vorbei, mal parierte Stritzel und auch ein (durch die lilafarbene Brille betrachtet) „glasklarer“ Elfmeter wurde nicht gegeben. Tatsächlich war diese Entscheidung auch völlig okay, denn Gürleyen bekam den Ball aus kurzer Distanz an die Hand, was keinesfalls ein absichtliches und somit ahndungswürdiges Handspiel war. Als man schon längst mit dem dritten 0:0 in Folge hochzufrieden gewesen wäre, wagte sich der SVWW nochmal nach vorne. Der eingewechselte Hollerbach sorgte für ein wenig Unruhe und ein Schuss von Goppel führte in der Nachspielzeit zu einer Ecke. Osnabrücks Torwart Kühn wehrte den Ball nach vorne ab, wo Carstens goldrichtig stand und mit links ins Tor traf. Wie oft hat man sich den vielzitierten „Lucky Punch“ kurz vor Abpfiff gewünscht und wurde enttäuscht? Hier passierte es tatsächlich – dass die Gastgeber dem Sieg lange Zeit deutlich näher waren, änderte auch nichts daran, dass der SVWW mit seinem ersten Tor den ersten Dreier der Saison einfuhr.

Liebling des Spiels: War bis zur 93. Minute Florian Stritzel, der mit einigen guten Aktionen das Zu-Null sicherte, aber er wird es uns nachsehen, dass in diesem Fall sein Vornamensvetter Carstens den Vorzug erhält.

Szene des Spiels: Da bleibt eigentlich nur das goldene Tor in der Nachspielzeit, siehe oben.

Vor dem Spiel: Die bange Frage: gelingt endlich das erste Saisontor?

Nach dem Spiel: Natürlich große Freude über den am Ende überraschenden Sieg, aber es war auf Wehener Seite auch jedem sofort klar, dass die drei Punkte nicht unbedingt einer überragenden Leistung zu verdanken waren.

Das fiel auf:
+ Auch in geänderter Abwehrformation ließ man über weite Strecken des Spiels kaum etwas zu. Allerdings war die tiefstehende Viererkette mit Doppelsechs davor eher noch defensiver ausgerichtet als die bisherige Fünferkette.
– Konnte man in den ersten beiden Spielen immerhin darauf verweisen, dass man doch einige Chancen hatte und diese „nur“ nicht genutzt wurden, hatte man diesmal kaum vernünftige Offensivaktionen. Da hätte auch ein anderer Stürmer mangels Zuspielen vermutlich wenig ausrichten können (dass man noch einen halbwegs treffsicheren Offensivmann benötigt, steht trotzdem außer Frage).

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau

Zum Nachschauen: Magenta Sport (YouTube, Highlight-Video)

Zuschauer: 6.028, davon ein paar Gästefans (vielleicht genau die 28?)

Tabelle: Zumindest bis zum Montagabend rückt der SVWW mit nun fünf Punkten auf Platz 7 vor.

Serien und Rekorde: Drei torlose Unentschieden zum Saisonstart wären ein neuer Rekord gewesen, aber auch eine Torbilanz von 1:0 nach drei Spielen gab es noch nie in der 3. Liga.

Nächstes Spiel: Am kommenden Sonntag (14 Uhr) zuhause gegen den TSV Havelse.