3. Liga, 10. Spieltag: Würzburger Kickers – SVWW 0:4
Tore: Goppel (52.), Nilsson (67., 81., 84.)
Das Spiel als Tautogramm: Wehen watscht Würzburg.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Rüdiger Rehm gönnte Gürleyen und Jacobsen eine Pause, dafür waren Carstens und Taffertshofer wieder in der Startelf, außerdem musste Hollerbach für Thiel Platz machen. Anders als in der Woche zuvor gegen Dortmund war Wehen Wiesbaden gleich gut im Spiel und kam zu zahlreichen Torchancen, konnte diese aber nicht nutzen. Selbst als Würzburgs Torwart Bonmann eine Bogenlampe durch die Hände rutschte, brachte man den Ball aus kürzester Distanz nicht über die Linie. Die Kickers wurden erst nach einer halben Stunde auch mal gefährlich und zwangen Stritzel mit einem Distanzschuss zu einer Parade. Damit hatten sich die Gastgeber im Spiel zurückgemeldet und konnten es bis zur Pause ausgeglichener gestalten. Der leichte Unmut über die vergebenen Chancen legte sich in der zweiten Halbzeit recht schnell, als Goppel nach perfektem Pass von Nilsson seinen zweiten Saisontreffer erzielte. Der Schwede wurde eine Viertelstunde später im Strafraum gefoult und verwandelte den Elfmeter gleich selbst zum 0:2. Als Würzburgs Pourié noch eine gute Gelegenheit zum Anschlusstreffer nur ans Außennetz setzte, wurde der Auswärtssieg langsam Gewissheit. Es gab dann noch einen zweiten, diesmal aber sehr schmeichelhaften Elfmeter nach einem vermeintlichen Foul an Iredale. Nilsson war’s egal, er zielte wieders ins linke untere Eck und lag damit erneut richtig. Kurz darauf scheiterte er mit einem Schuss am Torwart, wobei er besser Hollerbach bedient hätte. Der nahm es nicht krumm und legte Nilsson dessen dritten Treffer auf, diesmal per Kopf. Am Ende also ein deutliches 4:0, was aber dem Spiel zwischen einem guten SVWW und schwachen Würzburger Kickers absolut angemessen war.
Liebling des Spiels: Gustaf Nilsson, der das Kunststück vollbrachte, fünf Scorerpunkte zu sammeln: drei Tore selbst erzielt, die Vorlage zu Goppels Treffer gegeben und vor dem ersten Strafstoß gefoult worden, was ebenfalls als Assist gezählt wird.
Szene des Spiels: 66. Minute, Torwart Bonmann beschwert sich lautstark über die Elfmeterentscheidung und Schiedsrichterin Riem Hussein, die zwar nur 1,63 Meter groß ist, der es auf dem Platz aber nicht an Autorität mangelt, muss die Gelbe Karte weit nach oben halten, um Bonmann (1,94 Meter) zu maßregeln.
Vor dem Spiel: Hätte man besser an eine Kappe und Sonnencreme denken sollen – die Sonne brutzelte tüchtig auf den Gästeblock.
Nach dem Spiel:
Das fiel auf:
+ Insgesamt hat der SVWW das Spiel klar dominiert und sich viele Chancen erarbeitet. Bei besserer Chancenverwertung hätte man die Partie schon viel früher entscheiden können.
+/- Natürlich war Wehen gut, aber Würzburg auch ziemlich schlecht. Keine Ahnung, wie die in der Vorwoche in Magdeburg gewinnen konnten.
– Fast alle Angriffe liefen über rechts, was okay wäre, wenn Goppel dann auch was mit dem Ball anfangen könnte. Leider blieb er meistens entweder am Gegenspieler hängen oder seine Flanken fanden keinen Abnehmer.
Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau
Zum Nachschauen: Magenta Sport (YouTube, Highlight-Video)
Zuschauer: 3.211, davon knapp 100 Gästefans.
Tabelle: Mit nun 17 Punkten verbessert sich der SVWW auf Platz 5 und ist damit punktgleich hinter Viktoria Berlin, Dortmund II und Osnabrück sowie nur zwei Punkte hinter Magdeburg. Berlin könnte heute Abend mit einem Sieg gegen Havelse wieder die Tabellenführung übernehmen. Hinter Wehen kommen vier Mannschaften mit 16 Punkten, d. h. die Plätze 2 und 9 liegen nur einen Punkt auseinander, und die gesamte obere Tabellenhälfte befindet sich innerhalb einer Spanne von vier Punkten. Dritte Liga mal wieder in Bestform.
Serien und Rekorde: Mit bereits vier Siegen in sechs Auswärtsspielen ist der SVWW Erster der „Auswärtstabelle“. Gustaf Nilsson führt mit sieben Treffern die Torjägerliste und mit zwölf Punkten die Scorerwertung an.
Ansonsten: Obwohl der Gästeblock längst nicht voll war, hat es das Würzburger Stadioncatering „geschafft“, kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit kein Wasser mehr vorrätig zu haben. Klar, es war warm, aber Wasser in Flaschen wird doch nicht so schnell schlecht, da muss man doch nicht knapp kalkulieren? Immerhin haben einige Fans die wahrscheinlich letzte Gelegenheit des Jahres für einen ordentlichen Sonnenbrand genutzt.
Nächstes Spiel: Am kommenden Samstag (14 Uhr) zuhause gegen Viktoria Köln.