Die Wehenschau (KW 38/2021)
Die Trainingswoche beim SV Wehen Wiesbaden ist diesmal wieder etwas kürzer, da man nach dem Montagsspiel nun wieder am Samstag spielen darf. Vielleicht ist das auch ganz gut so, um möglichst schnell die Scharte der jüngsten Niederlagen auszuwetzen. Dazu bräuchte es einen Sieg in Würzburg, doch die Kickers haben just am vergangenen Wochenende ihren ersten Saisonsieg (ausgerechnet gegen Tabellenführer Magdeburg) eingefahren und werden dementsprechend neues Selbstvertrauen geschöpft haben.
Auch die zweite bisher sieglose Mannschaft, der TSV Havelse hat mit einem 1:0 gegen Viktoria Köln endlich den ersten Dreier erzielt. Gestern Abend gab es dann noch eine letzte Nachholpartie, sodass alle Mannschaften nun neun Spiele absolviert haben und die Dritligatabelle wieder vollständig ist. Neun Spiele, das ist ein knappes Viertel der Saison, da wird die Tabelle auch langsam etwas aussagekräftiger und wir müssen feststellen, dass der SVWW als Achter drei Punkte Rückstand auf die Aufstiegsplätze hat. Das ist nicht dramatisch, aber schöner war es schon, als man ganz oben mit dabei war statt hinterherzuhecheln. Von den sieben Mannschaften, die vor dem SVWW stehen, hat man gegen fünf schon gespielt und dabei dreimal verloren und zweimal (mehr oder weniger glücklich) gewonnen. In früheren Saisons hatte man oft den Eindruck, dass Wehen sich gegen die besseren Teams leichter tut und eher gegen die Mannschaften aus den unteren Tabellenregionen Punkte liegen lässt (ich gebe zu, ich habe das jetzt nicht nachgerechnet) – falls das in dieser Saison anders sein sollte, kämen die nächsten Gegner gerade recht, denn nach Würzburg (aktuell 17.) folgen Viktoria Köln (19.), Türkgücü München (10.) und der SV Meppen (14.). Es wird Zeit für eine Siegesserie.
Was, wann, wo: 3. Liga, 10. Spieltag, Samstag, 25. September, 14:00 Uhr, auswärts bei den Würzburger Kickers
Der Gegner: Die Würzburger Kickers sind mal wieder in der 3. Liga angekommen. Nach vielen Jahren im Amateurbereich schafften die Unterfranken 2015 den Aufstieg, marschierten direkt durch in die 2. Bundesliga und waren ein Jahr später zurück. Nach zwei fünften Plätzen gelang vorletzte Saison der erneute Aufstieg in die 2. Liga, wiederum gefolgt vom direkten Abstieg. In der aktuellen Saison tat man sich nach einem großen Kaderumbruch und Trainerwechsel schwer und hat erst am vergangenen Wochenende den ersten Sieg geschafft (s. o.). Vor allem in der Offensive tut man sich schwer, erst fünf erzielte Tore sind die zweitwenigsten der Liga (nach Havelse mit drei).
Der Direktvergleich spricht nach sechs Aufeinandertreffen (alle in der 3. Liga) für Würzburg: nach zwei torlosen Unentschieden 2015 gewann der SVWW 2017 mit 5:0, seitdem gewannen die Kickers dreimal in Folge.
Personelles: Mockenhaupt musste gegen Dortmund ausgewechselt werden, aber nach eigener Aussage ist es nichts Ernstes. Gürleyen wurde am Kopf behandelt und spielte mit Verband zu Ende, was ebenfalls nicht nach einem Ausfall klingt. Rieble könnte wieder zur Verfügung stehen, Lankford wohl eher nicht.
Aufstellungstipp: Stritzel – Mrowca, Mockenhaupt, Gürleyen, Stangl – Jacobsen, Taffertshofer – Goppel, Prokop, Thiel – Nilsson
Nach dem Spiel wird der SVWW auf Platz 5 bis 12 stehen.
Nachwuchs: Die U19 ist in der Hessenliga weiter gut unterwegs und hat auch das dritte Saisonspiel gewonnen., während die die U17 in der Bundesliga die vierte Niederlage im fünften Spiel hinnehmen musste.
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Beitragsbild: Dave