3. Liga, 18. Spieltag: Waldhof Mannheim – SVWW 1:1
Tore: Lyska (90.) – Thiel (2.)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Nicht schön, aber fast erfolgreich.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Der traditionelle kurzfristige Ausfall betraf diesmal Torwart Florian Stritzel, der wie zuvor schon Emanuel Taffertshofer positiv auf Covid-19 getestet wurde und erst mal in häuslicher Quarantäne bleiben muss. Somit durfte erneut Arthur Lyska ins Tor, außerdem spielte wieder Amin Farouk von Beginn an in der Offensive. Der erste Angriff brachte einen Freistoß in aussichtsreicher Position ein und gerade, als man sich zuhause auf dem Sofa dachte „jawoll, hau doch einfach mal direkt nach einer Minute einen Freistoß in den Winkel“, war Maxi Thiel so freundlich und tat wie geheißen. Vorbei also die Torflaute und für eine Mannschaft, die aktuell zwar gut verteidigen kann, sich aber mit dem Toreschießen schwer tut, ist eine frühe Führung natürlich der Optimalfall. Die Gastgeber deuteten in der Folge an, warum sie auf einem Aufstiegsplatz stehen, aber die dichte Wehener Defensive ließ kaum etwas zu. Die beste Chance für Waldhof entstand nach einer Ecke, als Seegert zum Kopfball kam, doch Lyska parierte gut. Der SVWW kam zu der einen oder anderen Kontergelegenheit, aber wie so oft in den letzten Wochen spielt man es meistens nicht gut zu Ende. Einem weiteren Treffer kam man am nächsten durch Standardsituationen, aber es blieb zur Pause beim 0:1. Nach dem Seitenwechsel drückte Mannheim ordentlich und die ohnehin tiefstehenden Wehener kamen eine halbe Stunde lang fast überhaupt nicht über die Mittellinie. Allerdings kam Waldhof weiterhin kaum zu gefährlichen Abschlüssen, weil der SVWW die vielzitierte „kompakte Defensive“ sehr gut umsetzte. In der Schlussviertelstunde gab es durch die frischen Offensivkräfte noch ein paar im Ansatz gute Szenen in der gegnerischen Hälfte, aber gerade als man dachte, dass die knappe Führung tatsächlich reichen könnte, fiel doch noch der Ausgleich. Dieser hätte aber eigentlich nicht zählen dürfen, weil Mannheims Verlaat Lyska mit dem Arm behinderte, sodass dieser nicht den Ball wegfausten konnte, sondern ihn stattdessen ins eigene Tor lenkte. Natürlich half kein Lamentieren und so muss man sich am Ende mit einem Unentschieden begnügen.
Liebling des Spiels: Maximilian Thiel. Erzielte das erste Tor in der Ära Kauczinski, traf damit zum vierten Mal in den letzten sechs Ligaspielen und hatte auch die besten Gelegenheiten, die Führung auszubauen.
Szene des Spiels: 23. Minute, Farouk dribbelt in den gegnerischen Strafraum und bleibt in einem Knäuel von Gegenspielern hängen, aber ein Mannheimer klemmt den Ball auf dem Boden sitzend ein. Die Folge ist ein indirekter Freistoß im Strafraum, was man ziemlich selten zu sehen bekommt. Leider wird Thiels Versuch vom herausstürmenden Seegert abgeblockt.
Vor dem Spiel: Wäre ich mit einem Punkt nicht unzufrieden gewesen.
Nach dem Spiel: War ich aufgrund des irregulären Ausgleichstors kurz vor Schluss doch ziemlich angefressen.
Das fiel auf:
+ Okay, die Defensive funktioniert wieder. Das sieht zwar nicht unbedingt schön aus, wenn man sich tief hinten reinstellt, erst ab der Mittellinie mal überhaupt über etwas Pressing nachdenkt und notfalls den Ball einfach nach vorne drischt, aber tatsächlich hat man einem offensivstarken Gegner nur wenig Abschlüsse aufs Tor gestattet.
– Das Angriffsspiel ist weiterhin eher traurig, weil kaum vorhanden. Die vier Offensiven Nilsson, Thiel, Hollerbach und Farouk sind zwar sehr engagiert und machen das teilweise auch sehr ordentlich, bekommen dann aber kein Unterstützung vom Rest der Mannschaft, der sich kaum noch über die Mittellinie traut. Chancen entstehen fast ausschließlich aus Standardsituationen.
+/- Man ist also wieder da, wo man zu Saisonbeginn war. Auch da hat man zunächst den Fokus auf die Defensivarbeit gelegt, aber als man selbst langsam mit dem Toreschießen anfing, kamen auch die vielen Gegentore zurück. Mal schauen, ob man diesmal einen besseren Weg findet.
Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau
Zum Nachschauen: Magenta Sport (YouTube, Highlight-Video)
Zuschauer: 750, davon 0 Gästefans.
Tabelle: Der SVWW bleibt Zehnter und hat nach oben wie nach unten jeweils sieben Punkte Abstand.
Serien und Rekorde: Zwar das erste Tor, aber weiterhin kein Sieg seit der Verpflichtung von Kauczinski.
Ansonsten: Nachdem die beiden Partien in der letzten Saison zwischen SVW und SVWW jeweils 0:1 ausgingen, einmal durch einen sehr frühen und einmal durch einen sehr späten Treffer, gab es nun beide Ereignisse in einem Spiel. Was wohl im Rückspiel passiert?
Nächstes Spiel: Am nächsten Montag um 19 Uhr zuhause gegen den Halleschen FC.
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Beitragsbild: Screenshot Magenta Sport