3. Liga, 30. Spieltag: Viktoria Köln – SVWW 2:1
Tore: Amyn (67., 90.) – Kempe (50.)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Mal wieder sich selbst geschlagen.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Die Frage „Prokop oder Thiel?“ beantworte Kauczinski mit „Wurtz!“, ansonsten kehrte nur Kempe nach Gelbsperre wie erwartet zurück in die Startelf. Der SVWW war zwar die etwas bessere Mannschaft, ohne jedoch zu nennenswerten Gelegenheiten zu kommen. Nach einer knappen halben Stunde senste Mrowca einen Gegenspieler von hinten um und flog zurecht vom Platz. Stanic kam rein, dafür musste Wurtz raus, aber ansonsten änderte sich das Spiel nicht wesentlich. In der zweiten Halbzeit gingen die Gäste nach einer Ecke in Führung, als Nilsson per Kopf auf Kempe ablegte, der dann aus kurzer Distanz keine Mühe hatte. Nilsson musste angeschlagen ausgewechselt werden und auch Viktoria brachte neue Spieler und erhöhte den Druck. Youssef Amyn, einer der frischen Leute, ließ Gürleyen und Kurt aussteigen und erzielte mit einem schönen Schlenzer den Ausgleich. Die Gastgeber wollten das Momentum natürlich nutzen und das Spiel komplett drehen, aber Wehen hatte gleich mehrere große Chancen auf die erneute Führung. Erst zielte Sliskovic zu zentral, dann musste Carstens nach einem Konter über den ganzen Platz eigentlich nur noch den Ball reinschieben und schließlich traf Hollerbach bei einem weiteren Konter den Ball gar nicht. Beide Gelegenheiten hatte Goppel einwandfrei vorbereitet. In der Schlussminute durfte Amyn noch eine Kopie seines ersten Treffers vorführen und der SVWW verlor zum zweiten Mal hintereinander durch ein Last-Minute-Tor.
Liebling des Spiels: Am ehesten noch Thijmen Goppel, der an allen gefährlichen Szenen beteiligt war.
Szene des Spiels: 83. Minute, Ballgewinn tief in der eigenen Hälfte, Goppel sprintet über die rechte Seite los, Carstens rennt mit, wird im Strafraum von Goppel bedient – und trifft den Ball nicht richtig, sodass dieser neben das Tor kullert.
Vor dem Spiel: Überhaupt keinen Bock auf das Spiel gehabt und deshalb auch nicht hingefahren, obwohl es nochmal eine günstige Gelegenheit für eine Auswärtsfahrt gewesen wäre.
Nach dem Spiel: Kann man die Saison endgültig abhaken.
Das fiel auf:
– Mal wieder eine absolut unnötige rote Karte. Ja, der Gegenspieler drohte davonzulaufen, aber ihm kurz nach der Mittellinie derart von hinten in die Beine zu rutschen… Jungejunge, Beppo, was hast Du Dir da gedacht?
+ Mit zehn Mann eigentlich genauso gut wie vorher mit elf. Was jetzt nicht unbedingt für Wurtz spricht.
– Kurts Abwehrverhalten vor dem Ausgleich läuft in der Mannschaftskabine hoffentlich in Dauerschleife als abschreckendes Beispiel. Das hatte mit Profifußball jedenfalls nicht viel zu tun.
+/- Florian Carstens das Paradebeispiel, wie schmal der Grat zwischen Held und Depp ist. Zieht in der 83. Minute einen Monstersprint an und erzielt beinahe das 2:1 für den SVWW. Dann den Ball nicht zu treffen, ist schon ziemlich bitter und als Sahnehäubchen konnte er das 1:2 nicht verhindern. Autsch.
Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau
Zum Nachschauen: Magenta Sport (YouTube, Highlight-Video)
Zuschauer: 2.230, davon etwa 120 Gästefans.
Tabelle: Weiterhin Platz 8 (zumindest bis heute Abend), aber der Rückstand auf Platz 3 beträgt jetzt neun Punkte und der auf Platz 4 acht (wobei der Vierte Braunschweig noch ein Nachholspiel hat).
Serien und Rekorde: Wie schon im Vorjahr geht im März alle Resthoffnung dahin. Der letzte Wehener Sieg im Monat März liegt zwei Jahre zurück, ein 6:2 in Osnabrück (dann kam die Corona-Pause).
Ansonsten: Steffen Baumgart, Trainer des 1. FC Köln, war Zuschauer im Sportpark Höhenberg. Falls er nicht nur da war, weil er gerade Zeit hatte und schönes Wetter war, sondern um Gustaf Nilsson zu beobachten (wie Kölner Boulevardblätter berichten), hatte er Pech, denn außer der Kopfballvorlage vor dem 1:0 war vom Schweden diesmal nicht viel zu sehen, kurz danach musste er ja verletzt ausgewechselt werden.
Nächstes Spiel: Am kommenden Samstag (14 Uhr) zuhause gegen Türkgücü München.
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Beitragsbild: Screenshot Magenta Sport