3. Liga, 23. Spieltag: SVWW – Erzgebirge Aue 1:2
Tore: Carstens (74.) – Schikora (34.), Jonjic (65.)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Großer Kampf wird nicht belohnt.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Kauczinski vertraute fast derselben Startelf wie im letzten Spiel in Bayreuth, nur der wegen Achillessehnenproblemen fehlende Ezeh wurde durch Mrowca ersetzt. Dass Aue nicht mehr viel mit der desolaten Mannschaft aus dem Hinspiel zu tun hat, war schon vor dem Spiel klar und man merkte es auch schnell auf dem Platz. Der Ball lief ganz gut bei den Gästen und nach einer knappen Viertelstunde war Sijaric zentral auf dem Weg zu Lyskas Tor, wurde aber von Gürleyen irregulär gestoppt. Zwar kein Elfmeter, weil noch knapp vor dem Strafraum, aber rote Karte wegen Notbremse, was angesichts des Zeitpunkts das deutlich größere Problem war. Der Freistoß ging übers Tor und kurz darauf vergab Prtajin auf der anderen Seite die Chance zur Führung, aber danach waren die Gäste in Überzahl spielbestimmend. Nach einer guten halben Stunde war es dann soweit, als zwar viele Wehener im eigenen Strafraum standen, aber zu passiv blieben, als Schikora den Ball ins Tor drosch. Zur zweiten Halbzeit stellte Kauczinski um, Goppel ging in die Spitze und hinten agierte man fortan in einer Viererkette, wobei Mockenhaupt einen sehr offensiven Rechtsverteidiger gab. Tatsächlich kam der SVWW zu einer ganzen Reihe von Chancen, jedoch nicht zum Torerfolg und wurde hinten dann ziemlich kalt ausgespielt: 0:2 nach einer guten Stunde. Aufgeben kam jedoch nicht in Frage, es folgten weitere Chancen und das 1:2 durch Carstens sorgte dafür, dass Mannschaft und Fans bis zum Schluss an einen Punktgewinn glaubten. Aue ließ beste Kontergelegenheiten aus, brachte aber letztlich den Vorsprung ins Ziel. Der SVWW hätte nach großem Kampf bei 80-minütiger Unterzahl durchaus einen Punkt verdient, musste aber die zweite Heimniederlage der Saison akzeptieren.
Liebling des Spiels: Da möchte ich keinen herausheben, die ganze Mannschaft hat alles gegeben. Naja, Gürleyen sollte man vom Lob vielleicht ausnehmen.
Szene des Spiels: 13. Minute, langer Ball auf den Auer Sijaric, der schneller als Gürleyen ist. Dieser hält seinen Gegenspieler etwas zu lange und bringt ihn zu Fall, klares Foul – und in dieser Situation eben Notbremse und somit Platzverweis.
Vor dem Spiel: Erstmals in der Brita-Arena bargeldlos bezahlt – und es hat tadellos funktioniert. Die Einlasskontrolleure kamen mir auch freundlicher vor.
Nach dem Spiel: Konnte man noch in Ruhe hinter der Nordtribüne das Spiel besprechen, ohne dass man sofort aus dem Stadion gekehrt wurde. Zufall oder gezielte Verbesserungen des Stadionerlebnisses?
Das fiel auf:
+ Die Umstellung zur zweiten Halbzeit war klasse, Mockenhaupt machte über die rechte Seite richtig Dampf. Allerdings war Goppel als zweite Spitze etwas verschenkt, weil er keinen Ball behaupten konnte.
– Bei beiden Gegentreffern war man zu passiv. Es war natürlich jeweils gut von Aue gespielt, aber es fühlte sich dennoch vermeidbar an.
Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau
Zum Nachschauen: Magenta Sport (YouTube, Highlight-Video)
Zuschauer: 3.751, davon etwa 400 Gästefans.
Tabelle: Der SVWW rutscht auf Platz 3 zurück, bleibt aber auf dem direkten Aufstiegsplatz, da Freiburg II aktuell Tabellenzweiter ist. Der Abstand auf den Relegationsplatz beträgt weiterhin fünf Punkte.
Vergleich zur Hinrunde: Im Vergleich zum Hinspiel drei Zähler weniger geholt, insgesamt also aktuell genauso viele wie in der Hinrunde nach vier Spielen. Es werden weiterhin noch 30 Punkte benötigt.
Serien und Rekorde: Zweites Heimspiel an einem Freitagabend in dieser Saison, zweite Niederlage. Die Serie von acht ungeschlagenen Spielen ist ebenso beendet wie die bisher makellose Heimbilanz gegen Aue. Zum ersten Mal seit dem Spiel gegen Elversberg haben weder Prtajin noch Hollerbach getroffen. Sebastian Mrowca mit seinem 200. Pflichtspiel für den SVWW (davon 160 in der 3. Liga) – damit liegt er auf Platz 5 der Rekordspielerliste.
Nächstes Spiel: Am kommenden Samstag (14 Uhr) auswärts beim VfL Osnabrück.
Hallo Gunnar, super WEHENSCHAU. Sowohl inhaltlich als auch sprachlich deutlich besser als mancher Zeitungs- bzw. Online-Artikel 🙂 Viele Grüße Heiko
Vielen Dank! 😊