U19 hat das „Triple“ vor Augen

Hessenpokal-Viertelfinale am Mittwochabend auf dem Halberg gegen Darmstadt

Gastbeitrag von Matthias Schlenger

Das Drittliga-Debüt von U19-Angreifer Boby Bossu und die Vertragsverlängerung von Verteidiger Nassim Elouarti bis 2026 seien zum Anlass genommen, mal zu vertiefen, wie sich die älteste Nachwuchsmannschaft des SVWW derzeit schlägt. Als Tabellenführer der Hessenliga ist bei noch vier Spieltagen bis Saisonende der Meistertitel aktuell greifbar nahe, auch wenn der einzige Verfolger FSV Frankfurt aktuell (Stand: 9. Mai) ein Spiel weniger bestritten hat bei aktuell sieben Punkten Differenz. Der SVWW kam am vergangenen Wochenende nach 0:2- und 1:3-Rückstand bei Rot-Weiss Frankfurt noch zu einem respektablem 3:3. „Ein Punkt, der Gold wert sein kann“, sagt Trainer Sandro Stuppia, der 2021 die U19 des SVWW übernahm. Bereits 2021/22 wurde man Hessenmeister, scheiterte aber in den Aufstiegsspielen zur Bundesliga an Eintracht Trier (0:1, 3:4). Diesmal wäre am zweiten und dritten Juni-Wochenende Kaiserslautern der Gegner.

Doch nicht nur der Aufstieg winkt dem SVWW, auch die Qualifikation für den A-Junioren-DFB-Pokal. Nächste Hürde ist das Viertelfinale am Mittwoch, 10. Mai (19:30 Uhr), am Halberg gegen Bundesligist Darmstadt 98. Dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat, kostet drei Euro ins Phrasenschwein. Zwar befindet man sich in der zweiten „englischen Woche“ in Folge, doch die Darmstädter werden als bereits feststehender Absteiger nicht gerade vor Selbstbewusstsein strotzen.

Für Stuppia und sein Trainerteam war derweil mehrfach Improvisieren angesagt. Immer wieder musste sich Cheftrainer Markus Kauczinski einiger A-Junioren bedienen. „Man versucht immer, eine perfekte Woche zu gestalten“, beschreibt Stuppia die Schwierigkeit, am Wochenende auf Leistungsträger verzichten müssen – oder aber, sie zwar einsetzen zu können, ohne dass die Akteure während der Woche beim Training dabei waren, da von oben angefordert. „Entscheidend ist daher die perfekte Bindung“, so Stuppia weiter. In seiner ersten Saison konnte er auf einen eingespielten Kern, bestehend aus den Spielern des 2003er-Jahrgangs, zurückgreifen. Die meisten Neuzugänge vor der laufenden Saison kamen aus der eigenen U17, die wiederum aus der B-Junioren-Bundesliga abgestiegen war. Doch gelang es schnell, ein funktionierendes Team zu formen, dass von 22 Saisonspielen 19 gewann bei zwei Unentschieden und erst einer Niederlage. Dazu erzielte man mit 109 Treffern die mit Abstand meisten der Liga. Meisterschaft, Aufstieg, Pokalsieg – auf dem Weg zum „Triple“ ist man schon sehr weit!

Bislang zum Einsatz für die U19 des SVWW kamen:

  • Als Torhüter (Einsätze): Tobias Pawelczyk (16), Noah Brdar (6)
  • Als Feldspieler (Einsätze/Tore): Viktor Grbic (22/6), Semih Oyar (22/12), Maurizio Robotta (21/2), Aid Sulejmani (21/14), Mark Deda (20/-), Robin Rosenberger (20/19), Jason Jaromin (19/-), Leon Krönert (18/8), Georgios Makridis (18/16), Boby Bossu (17/9), Imad Jaadar (17/7), Nassim Elouarti (16/-), Timucin Yüksel (14/2), Leo Djialeu Deula (13/1), Maurice Schulz (12/4), Eren Akgeyik (11/2), Can Ay (9/2), Arno Schumacher (9/-), Nuri Bektas (7/-), Bastian Bsullak (6/-), Ju-Hwan Oh (5/-), Hussein Mahamud Hasan (3/-), Georgios Kiriakidis (2/-) sowie Nathan Doganay, Ben Nink und Ilker Yoldas Diaz (je 1/-).

Quelle: fussball.de – wobei die Infos zu den Torschützen den Eintragungen durch die Schiedsrichter entstammen und das erfahrungsgemäß mit Vorsicht zu genießen ist.

Die letzten Saisonspiele des SVWW (Heimspiele auf dem Halberg):

  • Sa., 13, Mai, 11 Uhr: SVWW – Erlensee
  • So., 21. Mai, 11 Uhr: TS Ober-Roden – SVWW
  • Sa., 27. Mai, 11.30 Uhr: SVWW – Kickers Offenbach
  • So., 4. Juni, 11 Uhr: BG Marburg – SVWW

(Änderungen möglich)

Zwei Highlights sollte man sich bereits vormerken – dank der Konstellation, dass es die Spiele SVWW – FCK auch in der Entscheidung um den Aufstieg in die B-Junioren-Bundesliga geben wird. Die U17 des SVWW steht bereits als Hessenmeister fest, die des FCK ist Meister der Regionalliga Südwest. Es finden schon Überlegungen statt, die Aufstiegsspiele jeweils am selben Tag nacheinander am selben Ort stattfinden zu lassen. Der SVWW beginnt jeweils daheim, so dass die Brita-Arena voraussichtlich am Donnerstag, 8. Juni (Fronleichnam) Austragungsort der Heimspiele werden wird, ehe es eine Woche später in Kaiserslautern – am Sportzentrum „Rote Teufel“ in Fröhnerhof, auf Platz 4 am Betzenberg oder sogar in der WM-Arena? – ums Ganze geht. Das Daumendrücken gilt beiden SVWW-Teams gleichermaßen!

Artikelfoto: Robin Rosenberger durfte bereits Drittliga-Luft schnuppern. Mit 19 Saisontoren ist er treffsicherster SVWW-Angreifer.