Die Wehenschau (KW 42/2023)

Die Länderspielpause ist vorüber und Robert Andrich kam leider noch nicht zu seinem Debüt für die deutsche Nationalmannschaft. Vielleicht passiert das ja bei den nächsten Länderspielen im November.

Widmen wir uns also wieder unserem eigentlichen Thema, dem SV Wehen Wiesbaden. Die Nachrichtenlage ist ausgesprochen ruhig, was an sich keine schlechte Sache ist. Solange keine „Krise!“-Artikel erscheinen, ist man noch einigermaßen auf Kurs – aber ich stimme Torsten Muders vom Wiesbadener Kurier zu, dass so langsam mal wieder ein Sieg nötig wäre. Ob das am Samstag beim VfL Osnabrück gelingt, weiß ich natürlich auch nicht. Einerseits hat der SVWW gegen Osnabrück eine gute Bilanz und in der letzten gemeinsamen Zweitligasaison zwei enorm wichtige Siege gegen die Niedersachen geholt, andererseits spricht der Trend eher für den VfL (fünf seiner sechs Punkte stammen aus den letzten drei Spielen) und gegen den SVWW (nur zwei Punkte aus den letzten sechs Partien). Aber (Achtung, Binsenweisheit), die Vergangenheit ist nicht entscheidend. Seien wir also gespannt, was unsere Mannschaft an der Bremer Brücke zeigt.


Veranstaltungshinweis: Mitglieder des „26er Clubs“ (und des SV Wehen Taunusstein) sind zum Sport-Talk am 1. November im „Wohnzimmer“ in der Schwalbacher Straße eingeladen. Was genau man dort zu hören bekommt, weiß ich auch nicht, aber auf jeden Fall ist Alf Mintzel dabei, sodass es mit Sicherheit nicht langweilig wird. Wer bereits im 26er Club ist, sollte eine entsprechende Mail erhalten haben. Man kann sich natürlich jederzeit noch dazu anmelden.


Zum Abschluss noch zwei Medientipps zum Thema „Reform im Kinderfußball“. Wie in vielen Bereichen des Lebens haben sich auch hier manche Leute eine Meinung gebildet, bevor sie sich überhaupt informiert haben. Blöd, wenn sie es eigentlich besser wissen sollten, weil sie beispielsweise dem DFB-Präsidium angehören oder Trainer eines Erstligisten sind. Wer gerne wissen möchte, worum es genau geht, kann beispielsweise diesen Artikel im kicker lesen oder diese kurzen Film von Sky anschauen.

Schon gehört? Seit Dienstag ist eine neue Folge Niemals Erste Liga verfügbar.


Was, wann, wo: 2. Bundesliga, 10. Spieltag, Samstag, 21. Oktober, 13:00 Uhr, auswärts beim VfL Osnabrück

Der Gegner: Der VfL Osnabrück ist der Verein, auf den der SV Wehen Wiesbaden seit 2007 mit Abstand am häufigsten getroffen ist. In 14 der letzten 16 Saisons spielte man in der gleichen Liga und bei allen drei Wehener Aufstiegen stieg Osnabrück gleichzeitig auf. Am letzten Spieltag der vergangenen Saison gab es bekanntlich den verfrühten Platzsturm in Wiesbaden, als der VfL in der Nachspielzeit doch noch gewann und direkt aufstieg. Für den SVWW ging es ja dann per Relegation gut aus, während es für den VfL dramatischer geworden wäre, denn ohne den späten Sieg wäre man nicht nur hinter den SVWW, sondern auch hinter Saarbrücken und Dresden zurückgefallen. Gut, Schnee von gestern. In der aktuellen Saison passten die Ergebnisse von Tobias Schweinsteigers Team erstmal nicht, nach sechs Spieltagen hatte man nur einen Punkt und war Tabellenletzter. Dann gab es den ersten Saisonsieg gegen den HSV, gefolgt von Unentschieden gegen Kaiserslautern und Düsseldorf. Offenbar sind die Niedersachsen in der Liga angekommen und könnten mit einem deutlichen Sieg am SVWW in der Tabelle vorbeiziehen. Vier der elf erzielten Tore gehen auf das Konto von Erik Engelhardt. 21 Gegentore sind der höchste Wert der Liga, wobei ein Drittel davon alleine aus dem 0:7 gegen Hannover stammt. In diesem Spiel hatte Ex-SVWWler Paterson Chat auch seinen bisher einzigen Saisoneinsatz.

Der Direktvergleich spricht für den SVWW, sowohl wenn man nur die Begegnungen in der 2. Bundesliga (3S/2U/1N) als auch die Gesamtbilanz (14/6/8) betrachtet. In der letzten Saison gab es ein 1:1 in der Brita-Arena und ein 1:4 an der Bremer Brücke.

Personelles: Keanan Bennetts konnte diese Woche erstmals wieder voll im Mannschaftstraining mitwirken, ist aber noch keine Option für den Spieltagskader. Carstens und Taffertshofer fehlen weiterhin. Bei Prtajin könnte es vielleicht zu einem Kurzeinsatz reichen. Vorne wird wohl Jonjic beginnen, nachdem sich Kovacevic bisher nicht wirklich empfehlen konnte. Iredale konnte sich anscheinend trotz seines Treffers gegen Stuttgart nicht unbedingt aufdrängen, wenn ich Kauczinskis Ausführungen in der Pressekonferenz richtig deute.

Aufstellungstipp: Stritzel – Angha, Mathisen, Vukotic – Goppel, Fechner, Heußer, Günther – Bätzner, Lee – Jonjic

Nach dem Spiel wird der SVWW auf Platz 9 bis 17 stehen.

Beitragsbild: Ramsch / Wikipedia