2. Bundesliga, 19. Spieltag: SVWW – Hertha BSC 3:1

Tore: 1:0 Kovacevic (24.), 2:0 Kovacevic (53.), 2:1 Kenny (59.), 3:1 Goppel (72.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Big Points gegen Big City.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Der SVWW begann mit fast der identischen Aufstellung wie in Magdeburg, nur Carstens ersetzte Mockenhaupt in der Dreierkette. Hertha hatte von Anfang an viel Ballbesitz, kam aber gegen die gewohnt aufmerksame Wehener Defensive lange zu keinen nennenswerten Chancen. Der SVWW zeigte sich mutiger als in der Vorwoche und versuchte es phasenweise mit Angriffspressing, gewann aber meist erst in der eigenen Hälfte den Ball und schaltete dann schnell um. Ein erster Abschluss von Heußer wurde noch ins Toraus abgelenkt, aber kurz darauf leitete der nächste Versuch des Mittelfeldspielers die Führung ein: Berlins Torwart Ernst konnte den Ball nur zur Seite abwehren, Kovacevic war zur Stelle und staubte aus spitzem Winkel ab. Der erste Saisontreffer für den Kroaten und sicher eine Erlösung für ihn, waren seine bisherigen Einsätze doch eher unglücklich. Prtajin hatte wenige Minuten später die große Chance auf das 2:0, blieb mit seinem Lupferversuch aber an Ernst hängen. Auf der anderen Seite musste Stritzel auch mal eingreifen und sicherte die Halbzeitführung. Nach dem Seitenwechsel drängte Hertha auf den Ausgleich, aber spätestens bei Stritzel war Endstation. Stattdessen traf nach einem tollen Angriff über die linke Seite erneut Kovacevic zum 2:0 (s. u.). Kurz danach hätte er nach Prtajins Lattentreffer fast den Abpraller zu einem Hattrick verwertet, verfehlte aber das Tor. Im Anschluss an einen langen Einwurf verkürzte Kenny mit einem Distanzschuss auf 2:1. Der SVWW blieb aber gefährlich und nutzte in Person von Goppel die Lücken in der aufgerückten Berliner Defensive. Bätzner setzte den Niederländer mit einem Traumpass in Szene und dieser blieb alleine vor dem Torwart cool und schob zum 3;1 ein. Der Sieg geriet danach nicht mehr wirklich in Gefahr und so feierte der SVWW überraschende, aber verdiente drei Punkte.

Liebling des Spiels: Stritzel, wie immer. Mathisen und Vukotic, wie fast immer. Goppel. Und vor allem: Franko Kovacevic – ist der Knoten jetzt geplatzt?

Szene des Spiels: 53. Minute, Günther macht aus der eigenen Hälfte kommend Dampf, Doppelpass auf der linken Außenbahn, Rückpass von der Torauslinie, Jacobsen verzieht völlig, trifft aber Kovacevic, der den Fuß genau richtig reinhält, um das 2:0 zu erzielen. Der Treffer enthielt sowohl richtig guten Fußball mit der Vorbereitung als auch Spielglück, dass der missratene Abschluss zur perfekten Vorlage wird.

Vor dem Spiel: War ich – ich gebe es zu – überhaupt nicht davon begeistert, dass Kovacevic wieder in der Startelf stand.

Nach dem Spiel: Muss man mal wieder feststellen, dass der Trainer vielleicht doch gute Gründe für seine Entscheidungen hat.

Das fiel auf:
+ Enorm verbessertes Offensivspiel im Vergleich zum letzten Spiel. Der Ball wurde in der gegnerischen Hälfte nicht so schnell wieder verloren, sodass die zahlreichen Kontergelegenheiten häufig auch zu Chancen führten.
+ Dennoch blieb die Defensive stabil. Die Hertha (vor dem Spieltag mit den zweitmeisten erzielten Toren) kam zwar zu einigen Abschlüssen, aber Stritzel bewies erneut, dass er zu den besten Keepern der Liga zählt.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau

Zum Nachschauen: Sportschau

Zuschauer: 10.454, davon etwa 3.500 Gästefans.

Tabelle: Der SVWW verbessert sich auf Platz 11, aber der Abstand zu den Abstiegsplätzen beträgt weiterhin fünf Punkte – das unterstreicht, wie wichtig der Sieg zu diesem Zeitpunkt war.

Serien und Rekorde: Nach fünf sieglosen Spielen gewinnt der SVWW wieder und behält gegen Hertha eine makellose Bilanz. Zum zweiten Mal in dieser Saison trifft der SVWW mehr als zweimal in einem Spiel (zuvor beim 3:1 in Düsseldorf). Kovacevic erzielt seine ersten beiden Tore, Bätzner gibt seine erste Torvorlage und Taffertshofer kommt in den Schlussminuten zu seinem ersten Saisoneinsatz.

Nächstes Spiel: Am kommenden Freitag (18:30 Uhr) auswärts beim Karlsruher SC.