2. Bundesliga, 26. Spieltag: Hamburger SV – SVWW 3:0

Tore: Muheim (33.), Benes (51.), Königsdörffer (85.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Zum Aufbaugegner zurechtgestutzt

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Der SVWW begann mit derselben Aufstellung wie in der Woche zuvor, weitere Gemeinsamkeiten mit dem Unentschieden gegen Hannover gab es aber nicht. Der HSV wurde vor allem nach Standardsituationen regelmäßig gefährlich, schon nach einer Minute traf Jatta nach einer Ecke den Pfosten. Heußer hatte eine Riesenchance auf den Führungstreffer für den Außenseiter, schob aber den Ball knapp am Tor vorbei. Das sollte auch die beste Wehener Gelegenheit für lange Zeit bleiben, es spielten nur die Gastgeber. Das 1:0 war dann zwar verdient, aber aus Wehener Sicht dennoch unglücklich, denn ein Distanzschuss von Muheim traf Mockenhaupt am Rücken, sodass der Ball im hohen Bogen ins Tor fiel. Kurz nach der Pause schob Benes einen Freistoß unter der hochspringenden Mauer hindurch ins Tor und mit diesem 2:0 war die Partie schon fast entschieden. Der HSV ließ etwas nach, aber mehr als ein paar Halbchancen gestattete man den Gästen nicht. Die beste Möglichkeit für den SVWW hatte der eingewechselte Bätzner, der die Latte traf. Die Abseitsfahne war zwar oben, aber bei der Überprüfung mit den berüchtigten kalibrierten Linien wäre es ziemlich knapp geworden. Egal, war ja ohnehin nicht drin. In der Schlussphase setzte Hamburg noch einen drauf, womit das Endergebnis auch ganz gut die Kräfteverhältnisse widerspiegelt.

Liebling des Spiels: So richtig drängt sich da niemand auf. Stritzel hatte wie üblich einige gute Paraden, auch Heußer hatte ein paar gute Aktionen, aber leider nicht die große Chance nach zehn Minuten genutzt.

Szene des Spiels: 51. Minute, Freistoß für den HSV aus knapp 20 Metern Torentfernung. Offenbar rechnet jeder mit einem Versuch ins obere Toreck, die Mauer springt ordnungsgemäß hoch, aber auf die Idee, einen Spieler flach hinter die Mauer zu legen, kam niemand. So schiebt Benes den Ball flach und präzise neben den Pfosten und wie zum Hohn kullert der Ball in gefühlter Zeitlupengeschwindigkeit ins Netz.

Vor dem Spiel: Hatte man natürlich nicht mit einem Auswärtssieg gerechnet, aber angesichts der jüngsten Ergebniskrise beim HSV und der eigenen stabilen Leistungen in den letzten zwei Partien erhoffte man sich schon, den Favoriten etwas ärgern zu können.

Nach dem Spiel: Muss man die Enttäuschung möglichst schnell abschütteln und sich auf die entscheidenden kommenden Partien konzentrieren.

Das fiel auf:
– Das Offensivspiel war wieder so harmlos wie gegen Schalke oder Paderborn.
– Während man die Hamburger Versuche aus dem Spiel heraus meistens noch ganz passabel verteidigen konnte, brannte es bei Standardsituationen recht häufig im Strafraum.
+ Um auch noch was Positives zu schreiben: mal wieder kein Gegentor nach Ecke. Ich finde leider keine Statistik, aber laut Sky-Kommentator hat man in dieser Saison wohl erst ein einziges nach Ecke kassiert.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau

Zum Nachschauen: Sportschau

Zuschauer: 55.523, davon etwa 400 Gästefans.

Tabelle: Der SVWW bleibt 13. und macht sogar in der Tordifferenz etwas Boden gut auf Magdeburg auf dem 12. Rang. Allerdings haben Kaiserslautern, Rostock und Braunschweig gepunktet, sodass der Vorsprung auf den Relegationsplatz nur noch drei Punkte beträgt.

Serien und Rekorde: Zwei Wochen nach dem höchsten Saisonsieg (dem 3:0 in Elversberg) muss der SVWW die höchste Saisonniederlage hinnehmen und kassiert dabei zum (erst) dritten Mal drei Gegentreffer.

Ansonsten: Vielleicht liegt es schlicht an den großen Stadien, in denen sich viel Lautstärke einfach in der Weite verliert, aber stimmungsmäßig fand ich das ähnlich enttäuschend wie kürzlich auf Schalke..

Nächstes Spiel: Am kommenden Wochenende findet wegen Länderspielen kein Ligabetrieb statt. Am Donnerstag (13 Uhr, Halberg) gibt es ein Testspiel gegen Waldhof Mannheim. In der Liga geht es am Ostersonntag mit einem Heimspiel gegen den VfL Osnabrück weiter.