Relegation, Hinspiel: Jahn Regensburg – SVWW 2:2

Tore: 1:0 Ganaus (27.), 1:1 Heußer (66.), 1:2 Iredale (71.), 2:2 Kother (79.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Erst pfui, dann hui.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Nils Döring bzw. die ihn vertretenden Co-Trainer vertrauten auf dieselbe Startformation wie im letzten Ligaspiel gegen St. Pauli. Falls die ingesamt ordentliche Leistung gegen den Zweitligameister für zusätzliches Selbstvertrauen gesorgt haben sollte, ließ sich die Mannschaft aber davon nichts anmerken. Der SVWW spielte nervös und dementsprechend fehlerhaft, die Offensivbemühungen beschränkten sich auf lange Bälle, die aber regelmäßig ins Nichts gingen. Kurzum: ein ganz schlimmer Auftritt, der nicht unverdient Mitte der ersten Halbzeit mit dem Rückstand bestraft wurde. Glücklicherweise war Regensburg auch nicht wirklich gut, sodass es zur Pause beim 0:1 blieb. Selten war man sich wohl so einig, was sich in der zweiten Halbzeit ändern sollte: Kovacevic, Angha und Bennetts raus, dafür Lee, Mockenhaupt und Günther rein – und genauso kam es auch. Und noch wichtiger: die Mannschaft ging das Spiel nun mit viel größerer Intensität und Leidenschaft an und schnürte die Gastgeber im eigenen Strafraum ein. Gerade als der Wehener Druck ein wenig nachließ und Jahn Regensburg sich wieder etwas befreien konnte, fiel dann doch der ersehnte Ausgleich. Prtajin wurde zwar im Strafraumgewühl zwar noch abgeblockt, aber Heußer war zur Stelle und traf aus kurzer Distanz. Iredale kam dann für Agrafiotis und stand sofort im Mittelpunkt, als er zum 1:2 traf (s. u.). Kurz danach verhinderte er per Kopf das 2:2 und leitete wiederum nur eine Minute später energisch einen Angriff über die linke Seite ein. Heußer hätte selbst abschließen können, versuchte aber den vermeintlich sicheren Querpass auf Prtajin – leider grätschte noch im letzten Moment ein Regensburger Verteidiger dazwischen. Hinten war man dafür einen Moment unsortiert, was Kother mit einem Schuss in den Winkel zum Ausgleich nutzte. In der Schlussphase gab es noch weitere Gelegenheiten, beispielsweise scheiterte Lee mit einem guten Versuch am Torhüter. Am Ende blieb es beim Unentschieden, das für das Rückspiel alle Möglichkeiten offen lässt.

Lieblinge des Spiels: Der unermüdliche Heußer mit einem seiner seltenen Tore oder Lee, der das Spiel massiv belebte, oder Iredale mit dem normalsten Treffer der Welt?

Szene des Spiels: 71. Minute, Prtajin zieht aus etwa 18 Metern ab, der Regensburger Torwart kann nur mit Mühe parieren, Iredale ist bereit, den Abpraller zu verwerten, trifft aber den Ball nicht richtig. Im anschließenden Getümmel fliegt plötzlich der Ball von Iredales Hacke ins Tor – ob das so gewollt war oder eher zufällig passierte, ist nicht ganz klar, letztlich aber auch egal. [Funfact: die Autokorrektur macht aus Iredale gerne Irreal und das passt ja auch ganz gut zu diesem Treffer.]

Vor dem Spiel: Schon lange nicht mehr so optimistisch vor einem Spiel des SVWW gewesen. Was mich andererseits schon wieder misstrauisch gemacht hat.

Nach dem Spiel: Insgesamt doch ganz zufrieden.

Das fiel auf:
– Grauenhafte erste Halbzeit.
– Die erste Halbzeit war sogar so schlimm, dass sie hier gleich zweimal aufgelistet wird.
+ Die Reaktion in der zweiten Halbzeit war dafür stark. Mit etwas besserer Chancenverwertung hätte man auch durchaus gewinnen können.
– Erschreckend, wie schwach Agrafiotis trotz einer Körpergröße von 1,90 Meter im Kopfballspiel ist. Vielleicht sollte er mal Heußer fragen, wie dieser mit 20 Zentimetern weniger deutlich mehr Kopfballduelle gewinnen kann.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau

Zum Nachschauen: Sportschau

Zuschauer: 13.378, davon etwa 700 Gästefans.

Serien und Rekorde: Der SVWW bleibt im elften Pflichtspiel in Folge sieglos. Im dritten Relegationsauswärtsspiel der Vereinsgeschichte gelingt erstmals kein Sieg, dafür hat man in drei Relegationshinspielen nun jeweils einmal verloren, gewonnen und Unentschieden gespielt.

Ansonsten: Zum Glück haben die aufmerksamen Einlasskontrolleure mitgeführte Aufkleber eingesammelt, denn sonst hätte man vielleicht ganz aus Versehen eine Ordnungswidrigkeit begangen. In Bayern scheint man das sehr ernst zu nehmen.

Nächstes Spiel: Am kommenden Dienstag (20:30 Uhr) findet in der Brita-Arena das Rückspiel statt.