Relegation, Rückspiel: SVWW – Jahn Regensburg 1:2
Tore: 0:1 Kother (45.+2), 0:2 Faber (47.), 1:2 Prtajin (81.)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Das war’s dann.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Wie erwartet begann Döring so ziemlich mit derselben Aufstellung, mit der man im Hinspiel in die zweite Halbzeit startete, also mit Mockenhaupt, Günther und Lee. Kovacevic blieb in der Startelf, rückte aber als zweiter Angreifer neben Prtajin, dafür saß Agrafiotis auf der Bank. Die Partie begann mit intensiven Zweikämpfen und nicht ganz so zerfahren wie das Hinspiel, nennenswerte Chancen gab es aber erst Mitte der Halbzeit. Regensburg verteidigte tief, lauerte auf Konter und überließ dem SVWW viel den Ball, womit dieser aber wie üblich wenig anfangen konnte. Kurz vor der Pause führte ein Konter der Gäste dann zum 0:1: Günther ließ sich ziemlich leicht ausspielen, die Flanke kam perfekt und Kother traf per Kopf. Nach dem Seitenwechsel wollten die Rotschwarzen natürlich umgehend wieder Druck ausüben, aber statt eines möglichen Elfmeters handelte man sich den nächsten Konter ein und es stand 0:2 (s. u.). Für den Rest des Spiels versuchte der SVWW irgendwie den Ball in den gegnerischen Strafraum zu bekommen, üblicherweise per Flanke, aber auch viel zu oft durch leicht zu verteidigende lange Bälle. Wie schon in der gesamten Saison wurde man so nur selten wirklich gefährlich. In der 81. Minute setzte sich der eingewechselte Catic auf der rechten Seite durch und bediente Prtajin, der per Kopf den Anschlusstreffer erzielte. Mit Nachspielzeit blieb also noch eine Viertelstunde für den Ausgleich, auf den der SVWW natürlich mit Vehemenz drängte. Ein Handspiel im Regensburger Strafraum wurde nicht als absichtlich gewertet, also wieder kein Elfmeter, und im Abschluss fehlte auch das nötige Glück. Es blieb beim 1:2, womit Jahn Regensburg in die 2. Bundesliga auf- und der SV Wehen Wiesbaden wieder in die 3. Liga absteigt.
Liebling des Spiels: Heußer und Vukotic wie immer, Lee auch erneut sehr spielfreudig, aber ein Lichtblick war Amar Catic, der zuletzt wenig Spielzeit hatte und nach seiner Einwechslung nochmal ordentlich Betrieb machte, Torvorlage inklusive.
Szene des Spiels: 46. Minute, Prtajin wird im Strafraum umgestoßen, aber das Spiel läuft weiter. Nach ein bisschen Geflipper kommt Regensburg in den Konter und weil der schlecht verteidigt wird, ist der Ball plötzlich im Wehener Tor. Die kurze Hoffnung, dass der VAR sich meldet und es statt 0:2 Strafstoß für den SVWW gibt, wird enttäuscht. Schiedsrichter Petersen ist übrigens derjenige, der damals in Dresden ein Wehener Tor aberkannte, weil der Ball zuvor am anderen Ende des Spielfelds im Aus war.
Vor dem Spiel: War ich immer noch zuversichtlich, dass es gut ausgeht. Notiz an mich selbst: zukünftig einfach gar nichts mehr erwarten.
Nach dem Spiel: Hielt die Polizei es für angemessen, nach einem Handgemenge zwischen Fans und Ordnern Pfefferspray einzusetzen. Schönen Dank auch.
Das fiel auf:
+ Der Wille war da und man hat es bis zum Schluss versucht…
– … aber es fehlt schlicht und einfach an den Mitteln, einen nicht besonders guten, aber ordentlich verteidigenden Gegner zu knacken.
Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau
Zum Nachschauen: Sportschau
Zuschauer: 11.008 (ausverkauft), davon etwa 1.200 Gästefans.
Serien und Rekorde: Nach insgesamt zwölf Pflichtspielen in Folge ohne Sieg steigt der SVWW wie beim letzten Versuch nach nur einem Jahr wieder ab in die 3. Liga. Mal wieder setzt sich der Drittligist in der Relegation durch.
Nächstes Spiel: Am ersten August-Wochenende startet die neue Saison in der 3. Liga. Vorher wird es wie immer einige Testspiele geben.
Hallo Gunnar,
danke für die Wehenschau.
Mein Fazit:
1. Die Vereinsführung hat sich durch die schmeichelhafte Hinrunde blenden lassen. Wir haben im Winter schon gesagt, dass uns ein 6er und ein dribbelstarker Stürmer fehlen, was sich leider nun bestätigt hat.
2. Die Aufstellungen in der Rückrunde waren fragwürdig: kein Lee und kein Günther in der Startelf.
3. Der Trainerwechsel hat nichts gebracht- wieso auch immer.
4. Die weichgespülten und positiven Spielanalysen der Trainer waren nicht authentisch und nervig und hatten vermutlich auch für die Spieler einen negativen Effekt („ war ja nicht so schlecht“).
5. Bei den Neuverpflichtungen gab es mehr Schatten als Licht – insbesondere in der Offensive.
6. Unsere defensiven Aussenspieler waren entweder verletzt (links) oder überfordert ( rechts).
7. In der Schlussphase der Saison wirkte es, als fehlte der letzte Biss.
8. Uns fehlen „eklige“ Spielertypen a la Andrich.
Nun zum Positiven:
1. MagentaSport ist besser und günstiger
2. Die Anstoßzeiten in der 3.Liga sind besser.
3. Es sind mehr Spiele in der 3.Liga.
4. Wir spielen wieder Hessenpokal.
5. Kleinere Stadien sind atmosphärisch besser.
6. Die Fanbasis ist größer geworden .
7. Bin auch in der 3. Liga am Start (selbstverständlich)
8. Unser erster Neuzugang klingt recht vielversprechend.
Ich hoffe, dass es die Wehenschau und den Podcast NEL weiterhin gibt.
Viele Grüße
Heiko
PS: wann und wie kann meinen Saisontipp zahlen 🙂
Bei den positiven Argumenten für die neue Saison hast Du meiner Meinung nach das Ende des überflüssigen VAR vergessen. Jetzt kann man sich endlich wieder freuen im Stadion wenn der Schiedsrichter auf Tor entscheidet!
Wobei wir gegen Osnabrück und Regensburg ja auch schon ohne VAR gespielt haben
Hallo Gunnar,
eine sehr bittere Niederlage! So schade, dass es wie in den letzten Spielen nur an Kleinigkeiten gemangelt hat und uns deswegen eine weitere Zweitligasaison mit spannenden Mannschaften entgeht. 🙁 Das hat dss Team gerade aufgrund der tollen Hinrunde nicht verdient!
Ganz kurz vor dem 0:1 hat sich Günther am Knöchel verletzt und humpelte schon als der Konter eingeleitet wurde. Deswegen musste er auch nach dem Seitenwechsel raus. Bitter!
Die letzten 15 Minuten haben mich stark an das Spiel gegen Braunschweig erinnert. Wütende Angriffe und Flanken von den außen aber immer wieder Pech im Zentrum. Da hätte ich mir mal einen beherzten Schuss aus 20 Metern gewünscht… Wer weiß ob der Regensburger Torwart nicht mal nervös nach vorne abgeklatscht hätte.
Der Auftritt einzelner „Security“ Mitarbeiter nach Abpfiff war einfach nur peinlich. Der ein oder andere Möchtegern-Boxer hat stark in richtung Nordwand provoziert – um es diplomatisch auszudrücken. Dadurch wurde der Einsatz der Polizei erst notwendig. Ich hoffe die angesprochenen Gelbwesten sind getaped worden und nicht so schnell wieder im Stadion.
Für die Saisonpause wünsche ich mir von euch weitere Analysen und Motivation für die kommende Saison. Wie sieht das zukünftige Team aus? Auf welchen Trainer können wir zählen? Welche Faninitiativen gibt es? Was können wir alle für ein friedliches und weltoffenes Miteinander im Stadion beitragen?
Auch wenn es noch schmerzt können wir stolz sein und dann nächstes Jahr gegen Waldhof, die Arminia und 1860 alles geben.
Allen Spielern die uns verlassen wünschen wir alles Gute! Micha: halte dein Heußer Trikot in Ehren – bin gespannt wo wir den guten Mann als nächstes sehen! 🙂
Viele Grüße und macht weiter so,
Moritz
„Ganz kurz vor dem 0:1 hat sich Günther am Knöchel verletzt und humpelte schon als der Konter eingeleitet wurde. Deswegen musste er auch nach dem Seitenwechsel raus. Bitter!“
Da hast Du aber nicht richtig hingeschaut, beim 0:2 steht Günther nämlich zu weit vom Torschützen weg (https://www.sportschau.de/fussball/bundesliga2/regensburg-gewinnt-wildes-relegations-rueckspiel,relegation-zweite-liga-102.html 03:20)!
Gruß Ralf
Hi Ralf,
ja genau, du hast Recht. Ich mich vielleicht unverständlich ausgedrückt: Das zweite Tor fiel in der 47. Minute, Auswechslung Günther in der 55. Minute. Da ging es dann wohl nicht mehr weiter. Vielleicht stand er deswegen auch zu weit weg… Irgendwann um die 44 Minute rum, hat er etwas abbekommen, hat kurz stark gehumpelt und ist unrund gelaufen.
Viele Grüße
Hallo Gunnar,
auch ich möchte mich recht herzlich für die immer guten Informationen über den Stehblog, die Wehenschau und den NEL bei Euch bedanken. Euch allen wünsche ich einen schönen Sommer. Bis zum Neustart der 3 Ligasaison.
Viele Grüße
René
Hallo Gunnar,
vielen Dank für die tolle Begleitung der Saison.
Der Abstieg ist nach der hervorragenden Vorrunde völlig unnötig. Die Verantwortung dafür tragen Geschäftsführung, sportliche Leitung und der Trainer, weniger die Mannschaft, die im Saisonverlauf immer hilfloser wirkte. Auch in den Spielen gegen Regensburg sind die Defizite noch einmal deutlich zu Tage getreten. In vielen Situation stimmen die Laufwege nicht, freie Räume werden nicht genutzt, viele (sinnlose) Querpässe, Fehlerketten im Defensivverhalten, zu wenig Torabschlüsse aus der zweiten Reihe. Die Liste ließe sich noch fortsetzen. Im Ergebnis ist der Abstieg leider sportlich gerechtfertigt.
Meine Hoffnung ist, dass wir kommende Saison wieder viele erfolgreiche Spiele unseres SVWW sehen werden. Dass ist -neben den Pro-Argumenten von Heiko – meines Erachtens der größte Vorteil, dass wie wieder mehr Siege bejubeln werden.
Zwar entgehen uns zunächst einmal viele klangvolle Namen in der 2. Bundesliga, aber da maximal drei Mannschaften aufsteigen können, werden auch in der Jubiläumssaison 2025/2026 noch große Gegner auf uns warten.
Ich wünsche mir jetzt seitens des Vereins ein klares Signal, dass man von Anfang an um den Aufstieg mitspielen will. Das ist man nach der Rückrunde auch den Fans schuldig. Entsprechend muss auch der Kader zusammengestellt werden und wir brauchen einen Trainer, der dem Team vom ersten Spiel an diesen Erfolgshunger für das große Ziel des direkten (!) Aufstiegs vermittelt. Bloß nicht mehr die ganzen Floskeln, die wir in den letzten Jahren gehört haben, nach dem Motto erst einmal „vorne mitspielen“ oder „Anschluss an die oberen Plätze halten“. Nein, wir wollen direkt wieder in die 2. Bundesliga und werfen dafür seitens des Vereins, Geschäftsführung, sportlicher Leitung, Trainer und Mannschaft alles in die Waagschale. So kann man auch das ganze Umfeld begeistern und das geht mit der richtigen Einstellung und den richtigen Leuten auch ohne finanzielle Abenteuer.
Last but not least, die 3. Liga ist durchaus attraktiv, wenn man überlegt, dass dort mit Dresden, Saarbrücken, Aachen, Mannheim, Bielefeld, 1860, Ingolstadt, Essen, Cottbus, Rostock und Unterhaching auch 11 Clubs vertreten sind, die in früheren Jahren in der Bundesliga gespielt haben. Da lassen sich die Spiele gegen Viktoria Köln, Verl, Dortmund II und Stuttgart II verkraften.
Ich wünsche dir einen tollen Sommer und bald auch wieder Vorfreude auf die neue Saison!
Viele Grüße
Bruno