3. Liga, 21. Spieltag: Hansa Rostock – SVWW 1:4
Tore: 0:1 Kaya (52.), 0:2 Goppel (62.), 0:3 Flotho (73.), 1:3 Kinsombi (78.), 1:4 Agrafiotis (89.)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Überraschend überragend.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Der SVWW ging exakt mit der erwarteten Aufstellung ins Spiel. Der rechtzeitig genesene Stritzel durfte sich schon nach 35 Sekunden auszeichnen und verhinderte einen frühen Rückstand. Weiter Torchancen blieben in der ersten Halbzeit aus. Das lag einerseits an konsequenter Defensivarbeit beider Teams – zuweilen auch unter Zuhilfenahme taktischer Fouls – und andererseits an wenig Kreativität in der Offensive. In der zweiten Halbzeit wurde es dafür umso spektakulärer. Erst hatte Hansa zwei Chancen, aber dann schlugen die Gäste zu: Bätzner kombinierte auf links mit Greilinger, dessen Hereingabe Kaya nur noch einschieben musste. Wenige Minuten später flog Rostocks Verteidiger Manu mit Gelb-Rot vom Platz und direkt danach fiel das 0:2 (s. u.) Weitere zehn Minuten später fing Goppel in der gegnerischen Hälfte einen Pass ab und schickte umgehend Flotho, der per Lupfer auf 0:3 stellte. Kinsombi konnte zwar verkürzen, als die Wehener Defensive einmal größere Lücken ließ, aber wirklich in Gefahr geriet der Auswärtssieg nicht mehr. Kurz vor Schluss durfte selbst der sonst so glücklose Agrafiotis nach Vorlage von Goppel zum Endstand von 1:4 treffen.
Liebling des Spiels: Thijmen Goppel. Zwei Vorlagen und ein Tor des Monats – viel mehr kann man nicht verlangen.
Szene des Spiels: 62. Minute, Bätzner setzt sich sensationell gut im Strafraum gegen einen Rostocker Verteidiger durch, bleibt aus kurzer Distanz aber am Torwart hängen. Taffertshofers Versuch prallt ebenfalls ab und Bätzner legt zurück auf Goppel, der von außerhalb des Strafraums den Ball perfekt in den Winkel chippt. Könnte man für eine misslungene Flanke halten, aber wie der Niederländer im Interview nach dem Spiel erzählte, macht er genau das auch im Training öfter (nicht immer zum Gefallen des Trainers).
Vor dem Spiel: Ertappte ich mich bei dem düsteren Gedanken, ob eine Niederlage im Sinne des größeren Ganzen nicht vielleicht besser sei.
Nach dem Spiel bzw. schon nach dem ersten Tor: nein, auf Niederlagen des eigenen Teams zu hoffen, ist schlicht nicht möglich. Hoffen wir mal, dass diese starke zweite Halbzeit kein Ausreißer bleibt.
Das fiel auf:
+ Endlich mal wieder die Torchancen konsequent ausgenutzt und dabei nicht nur Tore mit Seltenheitswert wie das 2:0 erzielt, sondern auch wie beim 1:0 schön kombiniert.
+ Der Platzverweis für Rostock hat den Spielverlauf sicherlich für den SVWW begünstigt, aber auch das muss man erst mal nutzen, denn oft genug tut man sich ja in Überzahl schwerer.
+ Insgesamt auch gut verteidigt, was ja gegen Ende der Hinrunde zunehmend problematisch war.
Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau
Zum Nachschauen: Magenta Sport (YouTube, Highlight-Video)
Zuschauer: 22.653, davon eine Busladung Gästefans.
Tabelle: Mit jetzt 31 Punkten verbessert sich der SVWW auf Platz 9. Der Abstand zum Relegationsplatz beträgt weiterhin sieben Punkte, der Vorsprung auf die Abstiegsplätze wurde auf zehn Punkte ausgebaut.
Vergleich zur Hinrunde: Weiterhin -1.
Serien und Rekorde: Nach zwei Spielen ohne eigenen Treffer zum ersten Mal in dieser Saison mehr als drei Tore erzielt. Erstmals in einer Saison sowohl Hin- als auch Rückspiel gegen Hansa Rostock gewonnen.
Nächstes Spiel: Am kommenden Samstag (14 Uhr) zuhause gegen den VfB Stuttgart II.
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Foto: Screenshot Magenta Sport
Nur Zustimmung. Bei aller berechtigten Kritik, ab Minute 1 mitgefiebert. Gegen das Team sein geht nicht. Ich mag den Trainer ja, am liebsten wäre mir, dass es mit ihm besser wird.
Im Spiel für mich zwei Ansätze: erstens, warum stehen wir Auswärts stets deutlich höher als zu Hause? Das war keine tolle erste Hälfte, aber es wurde auch nichts zugelassen, weil wir durch gutes Mittelfelfpressing gute Ballgewinne hatten. Bitte auch zu Hause höher stehen. Entlastet die Abwehr, kürzt die Wege zum Tor und sieht besser aus…
Zweitens: Für mich wichtigste und spielentscheidende Entscheidung war, nach der roten Karte vorne zu bleiben. Wir waren mit 7,8 Spielern tief in der Hälfte, haben die noch ungeordnete neue IV unter Druck gesetzt, auch nach Ballverlust drauf geblieben. Der Lohn: Wieder hoher Ballgewinn, Bätzners Sahnestück und Thijmen macht Thijmensachen. Zack, Spiel entschieden.
Bitte jetzt Konstanz zeigen und am Samstag nachlegen
vielleicht liegt liegt die Auswärtsstärke auch daran, dass es eben mehr motiviert, vor mehr als 20.000 Zuschauern zu spielen als vor 2000….???
Wenn das so wäre, sollte man ja zuhause umso besser spielen, um mehr Zuschauer anzulocken. Mit den jüngsten Auftritten zuhause spielt man eher das Stadion leer.