Die Wehenschau (KW 16/2025)

Fünf Spieltage stehen in der 3. Liga noch an und es nähern sich somit nicht nur die auf Erfahrung und Wahrscheinlichkeiten basierenden Voraussagen (z. B. „der SV Wehen Wiesbaden wird nicht aufsteigen“), sondern auch rechnerische Gewissheiten. Seit dem letzten Spieltag steht beispielsweise fest, dass der SVWW nicht mehr Erster oder Zweiter werden kann – aber auch nicht mehr Letzter. Diesen Platz hat der kommende Gegner, die Spielvereinigung Unterhaching, derzeit inne und kann selbst mit sechs Siegen (ein Nachholspiel gegen Rostock steht noch aus) nur noch höchstens auf Platz 16 klettern. Diese theoretische Chance werden sich die Münchner Vorstädter sicher so lange wie möglich bewahren wollen und dementsprechend am Samstag in der Brita-Arena nochmal alles versuchen. Sollte Unterhaching nicht gewinnen, könnte aber schon am Samstagabend oder spätestens Sonntagabend der Abstieg feststehen, je nachdem, wie Stuttgart II und Mannheim spielen.

Umgekehrt stünde für den SVWW auch bei einem Sieg der Klassenerhalt rein rechnerisch noch nicht fest, aber mit dann 46 Punkten müsste es schon ausgesprochen ungünstig laufen, damit es noch eng wird. Man kann also durchaus von einem kleinen Endspiel sprechen, das dort am Samstag in Wiesbaden stattfinden wird.


Ein anderes Endspiel, nämlich das Finale des Hessenpokals, wird nicht in Wiesbaden stattfinden, sondern in Frankfurt im Stadion am Bornheimer Hang (24. Mai, Uhrzeit noch offen). Dort wurden auch schon in den beiden vergangenen Jahren die Endspiele ausgetragen, jeweils ohne Beteiligung des SVWW. Mit einem Sieg am selben Ort im Halbfinale gegen den FSV Frankfurt (29. April, 19 Uhr) könnte man die Voraussetzung dafür schaffen, nicht nur ein zweites Mal innerhalb weniger Wochen die kurze Auswärtsfahrt anzutreten, sondern die in der Liga so enttäuschende Saison mit einem Pokalsieg abzuschließen.


In der kommenden Saison wird der SV Wehen Wiesbaden nicht mehr von Capelli Sport ausgerüstet. Nach fünf Jahren steht also mal wieder ein Wechsel des Ausrüsters an und ich bin sehr gespannt, von wem zukünftig die Trikots usw. geliefert werden. Lieferschwierigkeiten gehörten bei Capelli leider genauso dazu wie eine überschaubare Qualität der Textilien, aber ein großer Vorteil war, dass der Verein das Trikotdesign erheblich mitgestalten konnte, während man sich als kleiner Drittligist bei den großen Marken wie Nike und Adidas nur irgendein fertiges Design aus dem Katalog aussuchen kann. Hoffen wir, dass es beim neuen Ausrüster ebenfalls wieder ein individuelles Design geben wird.


Was, wann, wo: 3. Liga, 34. Spieltag, Samstag, 19. April, 14:00 Uhr, zuhause gegen die SpVgg Unterhaching

Der Gegner: Wie oben schon beschrieben ist der Abstieg für Unterhaching kaum noch zu vermeiden. Nur vier Siege in bisher 32 Spielen sind extrem wenig und andere Mannschaften der letzten Jahre, die ähnlich selten gewannen, sind dann auch abgestiegen. Kurz nach dem Hinspiel gegen den SVWW trennte man sich von Trainer Marc Unterberger, Co-Trainer Sven Bender übernahm interimsweise, durfte aber mangels Lizenz nicht dauerhaft als Cheftrainer fungieren. Die Ära von Heiko Herrlich endete nach neun Spielen schon wieder, ehe abermals Bender übernahm. Offizieller Cheftrainer ist der von der U16 beförderte Vitali Matvienko. Bester Torschütze der Oberbayern ist Lenn Jastremski, der vor ein paar Jahren fast beim SVWW gelandet wäre. Drei seiner sechs Saisontore erzielte er in den letzten vier Spielen und sorgte damit u. a. für den ersten Auswärtssieg der Saison (2:0 in Mannheim) und verhinderte am vergangenen Wochenende mit dem Last-Minute-Ausgleich gegen Stuttgart den vorzeitigen Abstieg.

Das Spiel in der Hinrunde endete 1:1. Fabian Greilinger erzielte sein erstes und bis jetzt einziges Saisontor.

Der Direktvergleich ist nach 23 Begegnungen ziemlich ausgeglichen, es steht 10S/4U/9N aus Sicht des SVWW.

Personelles: Ausnahmsweise ist mal keiner gelb-gesperrt, aber Gözüsirin muss noch ein zweites und letztes Mal nach seinem Platzverweis zuschauen. Man darf gespannt sein, ob Döring wie gegen Saarbrücken auf eine Viererkette setzt oder zurückkehrt zur Dreier-/Fünferabwehrreihe.

Aufstellungstipp: Stritzel – Mockenhaupt, Carstens, Luckeneder – Goppel, Kiomourtzoglou, Taffertshofer, Johansson – Bätzner, Kaya – Flotho

Nach dem Spiel wird der SVWW auf Platz 10 bis 15 stehen.


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