Die Wehenschau (KW 23/2025)
Eine ausgesprochen ruhige Woche liegt hinter uns, in der der SV Wehen Wiesbaden keinen einzigen Neuzugang präsentiert hat. Dabei hat sich der finanzielle Spielraum kurzfristig deutlich vergrößert, denn Benedict Hollerbach ist von Union Berlin zu Mainz 05 gewechselt. Dass der SVWW sich bei Hollerbachs Wechsel zu Union eine Beteiligung an einem eventuellen Weiterverkauf gesichert hat, ist unstrittig, nur die genaue Höhe ist unbekannt. Als Minimum kann man wohl 10% annehmen, der kicker spricht sogar von 15-20%. Ob sich dieser Anteil auf die gesamte Ablösesumme bezieht oder nur auf den Verkaufsgewinn, also die Differenz zwischen der damaligen und der aktuellen Ablöse, ist auch nicht bekannt, aber man kann zumindest die Spanne einschätzen, in der sich die Wehener Beteiligung bewegt. Hollerbach ist vor zwei Jahren für etwa 2 Millionen Euro nach Berlin gewechselt, nun zahlt Mainz angeblich 10 bis 12 Millionen Euro (vermutlich ist ein Teil davon variabel und hängt von zukünftigen Ereignissen ab, z. B. der Mainzer Bundesliga-Platzierung). Als Minimalbetrag (10% von 10-2=8 Millionen) ergibt sich daraus 800.000 Euro, als Maximum 2,4 Millionen Euro (20% von 12 Millionen), wobei davon wiederum 15% an den VfB Stuttgart gehen, von wo Hollerbach 2020 zum SVWW wechselte. Es dürften also irgendwas zwischen 680.000 und 2,04 Millionen Euro auf dem Konto des SVWW landen, wobei es nicht ganz unwahrscheinlich ist, dass man in den siebenstelligen Bereich kommt. In jedem Fall also eine schöne Stange Geld für einen Drittligisten.
Ob das Uwe Stövers Kaderplanung kurzfristig beeinflusst, sei es, dass man nun eventuell Spieler anspricht, die man sich vorher nicht leisten konnte, oder auch, dass die Berater nun höhere Gehälter für ihre Klienten und höhere Provisionen für sich fordern, wissen wir natürlich nicht. Sicher ist nur, dass noch einige Spieler benötigt werden.
Nicht nur in Sachen Zugänge war es ruhig, sondern auch bei möglichen weiteren Abgängen. Dass es Fatih Kaya in die 2. Bundesliga ziehen könnte, wurde hier ja schon besprochen, aber neue Gerüchte sind seitdem nicht aufgetaucht. Dafür bringt der kicker mit Marius Wegmann und Felix Luckeneder zwei andere Wechselkandidaten ins Spiel. Dass der Verein beide abgeben würde, wäre nicht wahnsinnig überraschend, aber zunächst mal müsste es Interessenten geben. Abwarten.
Die Kader-Seite auf der Vereinshomepage wurden unterdessen schon auf den aktuellen Stand für die kommende Saison gebracht, also inklusive den feststehenden Neuzugängen. Interessant dabei ist, dass Franko Kovacevic nicht aufgeführt ist, der ja aktuell an den südkoreanischen Verein Gangwon FC ausgeliehen ist, aber nach letztem Kenntnisstand zur neuen Saison zurückkehren müsste. Vermutlich hat der Spieler immer noch keine große Lust auf 3. Liga, aber solange nichts anderes vereinbart wird, müsste er ja eigentlich zum Trainingsauftakt wieder auf dem Halberg antreten.
Fatih Kayas Rückfallziehertor gegen Ingolstadt steht bei der Sportschau in der Auswahl zum Tor des Monats, bis zum 28. Juni kann noch abgestimmt werden. In einer Abstimmung auf dem SVWW-Instagram-Kanal hat sich hingegen Thijmen Goppels Heber gegen Rostock als Tor der Saison gegen Kayas Treffer durchgesetzt, aber auch Goppel war ja seinerzeit für das Tor des Monats nominiert.
Die meisten Ehemaligen-News sammeln wir ja mittlerweile im Forum, aber zuweilen erwähnen wir es (auch) hier in der Wehenschau. Der oben beschriebene Hollerbach-Wechsel ist natürlich so ein Fall, der durch die finanzielle Beteiligung schließlich auch direkte Auswirkungen auf den SVWW hat. Bei Hollerbachs früherem Kollegen Gustaf Nilsson war es ähnlich, denn dessen Transfer von Union Saint-Gilloise zum FC Brügge im vergangenen Jahr sorgte ebenfalls für einen ordentlichen finanziellen Nachschlag. Aus sportlicher Sicht ist die Zwischenbilanz dieses Wechsels für Nilsson eher bittersüß. Zwar hat er mit dem belgischen Meister von 2024 in der vergangenen Saison in der Champions League gespielt, aber in der Meisterschaft wurde Brügge am Ende Zweiter – knapp hinter Saint-Gilloise, die im Vorjahr ihrerseits noch den Titel knapp verpasst hatten und nun zum ersten Mal seit 90 Jahren wieder die Meisterschaft feiern konnten.
Die Saisonspende 2024/25 ist mittlerweile auch Geschichte. Insgesamt gingen 676 Euro an fünf verschiedene gemeinnützige Organisationen. Wenn Du Dich in der neuen Saison auch beteiligen möchtest, melde Dich – jeder Euro hilft.
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