Auf zum letzten Gefecht

Am morgigen Abend empfängt der SV Wehen Wiesbaden den Nachbarn von der anderen Rheinseite, Mainz 05.

Dieses Spiel ist aus ein paar Gründen etwas Besonderes. Es ist das einzige Heimspiel im gesamten Monat März, zum ersten mal überhaupt überträgt das DSF das Montagsspiel aus der Brita-Arena und erst zum zweiten mal in dieser Saison ist das Stadion ausverkauft.

Wie wir es leider schon gewohnt sind, stehen auch diesesmal die Vorzeichen mehr als schlecht für den SVWW. Als Tabellenletzter mit fünf Niederlagen in Folge (plus Pokal-Niederlage in Hamburg) steht man einem heißen Aufstiegskandidaten gegenüber, der seit acht Spielen in der zweiten Liga unbesiegt ist und nach einem Sieg gegen Schalke 04 zudem im DFB-Pokal-Halbfinale steht.

Wehens Trainer Wolfgang Frank hat Anfang der Woche reichlich Staub aufgewirbelt, indem er vier Spieler zur zweiten Mannschaft „verbannte“ und zudem Sandro Schwarz des Kapitänsamts enthob. Wahrscheinlich soll das irgendwie die Mannschaft aufrütteln und vielleicht gibt es sogar interne Gründe, die das erklären könnten, aber für den Außenstehenden wirkt das alles reichlich seltsam. Hajrudin Catic zählte in der ganzen Saison sowieso kaum zum Kader und saß meistens auf der Tribüne, Vlado Jeknic hatte in der Rückrunde genau einen Einsatz über die volle Spielzeit (den er allerdings vermasselte), Erwin Koen war meistens verletzt und wurde nur ein paar mal eingewechselt und auch Bakary Diakité kam in der Rückrunde nur als Einwechselspieler zum Einsatz. Zum neuen Kapitän wurde Alex Walke bestimmt, was einerseits nachvollziehbar ist, da Walke der einzige Spieler beim SVWW ist, der konstant gute Leistung bringt, aber andererseits ist mir nicht ganz klar, wie Sandro Schwarz dadurch gestärkt werden soll. Angeblich sollen sich die anderen Spieler dadurch nicht mehr hinter Schwarz verstecken können. Nun ja.

Angesichts einiger Verletzungen (Siegert, Tskitishvili, evtl. Simac) und der Sperre von Kristjan Glibo stellt sich die Mannschaft fast von alleine auf. Immerhin könnte Sanibal Orahovac, mit 6 Toren unser „Top-Torschütze“, wieder einsatzbereit sein.

Mainz hingegen kann nahezu in Bestbesetzung antreten, aber die Rollen sind ohnehin klar verteilt. Ein Punktgewinn für den SVWW wäre schon mehr als überraschend, aber falls man sich überhaupt noch eine Chance auf den Klassenerhalt erhalten möchte, ist man eigentlich zum Siegen gezwungen.

In jedem Fall sollten sich die Mannschaft, aber auch die Fans vor knapp 12.000 Zuschauern im Stadion und ca. 82 Millionen vor dem Bildschirm von ihrer besten Seite präsentieren. Einsatz bis zum letzten, auf dem Rasen und auf der Nordwand, wer weiß, wann wir diese Chance wieder bekommen.

Das andere ausverkaufte Spiel in dieser Saison war übrigens am 7. November gegen Kaiserslautern. Der SVWW gewann 4:2.