Auf Augenhöhe ausgeschieden

DFB-Pokal, 1. RundeSV Wehen Wiesbaden – 1. FC Kaiserslautern 0:0, 3:5 n. E.

Das Spiel in maximal fünf Worten: Tolles Spiel zweier gleichwertiger Teams.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Über 120 Minuten konnte der SVWW das Spiel gegen den Zweitligisten offen halten. Beide Teams hatten ein paar gute Gelegenheiten auf den entscheidenden Treffer, aber erst im Elfmeterschießen fällt die Entscheidung zugunsten des Favoriten durch einen einzigen Fehlschuss. Der Unglückliche war mit Sebastian Mrwoca ausgerechnet einer der besten Spieler der Partie.

Liebling des Spiels: Der Ordner, der sich als einziger in der 85. Minute bemühte, einen Flitzer einzufangen.

Szene des Spiels: 8. Minute, nach der ersten Ecke für den SVWW kommt Benyamina an den Ball und trifft ins lange Eck. Kollektiver Freudentaumel auf der Nord – bis jeder begriffen hat, dass der Treffer wegen einer Abseitsstellung nicht zählt, wohl zurecht. Aber das Glücksgefühl dieser paar Sekunden würde ich gerne in kleine Fläschchen abfüllen.

Vor dem Spiel: Wie erwartet wurde es ziemlich voll und daher war etwas Anstehen angesagt. Ging aber alles erstaunlich gut organisiert vonstatten.

Nach dem Spiel: Eine Mischung aus ein bisschen Enttäuschung, dass es so knapp und unglücklich nicht zur großen Überraschung gereicht hat, und viel Freude über eines der besten Spiele, die es je in der Brita-Arena zu sehen gab.

Das fiel auf:
+ Die Mannschaft hatte offensichtlich einen Plan und der funktionierte auch ziemlich gut. Sehr geschlossene Defensivleistung (die beiden Flügelspieler halfen extrem weit hinten aus, Vunguidica war häufig noch hinter Mintzel) und vorne konnten immer mal wieder halbwegs gefährliche Situationen erzeugt werden.
+/- Kienle hatte Florian Fromlowitz den Vorzug im Tor gegeben. Das Drehbuch sah offensichtlich irgendwas mit „ausgerechnet gegen seinen Heimatverein“ vor und fast hätte es auch geklappt. Bei Elfmeterschießen ist ja üblicherweise einer der beiden Torhüter am Ende der Held. Diesmal leider nicht Fromlowitz.
+ Stadion ziemlich voll, dementsprechend richtig Stimmung in der Wellblechbude. Dass mehr als die Hälfte der Anwesenden Fans der Gastmannschaft waren: geschenkt. Allerdings etwas enttäuschend, dass es am Ende doch keine 10.000 Zuschauer waren.

Zuschauer: 9.496, davon gut 5.000 Kaiserslauterer.

Serien und Rekorde: Zum dritten Mal in Folge verabschiedet sich der SVWW in Runde 1 aus dem DFB-Pokal, das schafft sonst nur Hertha BSC.*

Ansonsten: Ich verabschiede mich erst mal für ein paar Wochen in den Urlaub**. Bertl wird freundlicherweise die Blog-Vertretung übernehmen – vielen Dank schon mal vorab!

Nächstes Spiel: In der 3. Liga geht es am nächsten Freitag weiter und zwar mit einem Heimspiel gegen die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart, Anpfiff in der Brita-Arena ist um 19 Uhr. Die Stuttgarter sind mit drei Niederlagen in die Saison gestartet, konnten aber am vergangenen Wochenende mit einem 1:0 gegen Kiel die ersten drei Punkte holen und liegen aktuell auf Tabellenplatz 18.

* behaupte ich einfach mal so aus der Erinnerung heraus, hab’s nicht nachgeschaut.
** übrigens live aus dem Flugzeug – tolle Sache, dieses FlyNet