Unverhofft könnte öfter kommen

3. Liga, 7. SpieltagSV Wehen Wiesbaden – MSV Duisburg 3:0 (Tore: Ruprecht, Mvibudulu, Blacha)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Unerwarteter, aber verdienter Sieg.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Wenig überraschend startete Tabellenführer Duisburg direkt im Vorwärtsgang, aber der SVWW hielt von Beginn an ordentlich dagegen und ließ nur wenig klare Chancen zu, Kolke konnte jeweils parieren. Nach einer knappen halben Stunde wurde Blacha im Strafraum von den Beinen geholt, Ruprecht verwandelte den Elfer sicher. Die Führung war spätestens kurz vor der Halbzeit verdient, als ein Wehener Angriff fast zum 2:0 geführt hätte: schneller Abwurf Kolke, zwei Pässe und eine Hereingabe später stand Müller plötzlich frei, scheiterte aber am Torwart. Kurz nach Wiederanpfiff wiederum eine gute Chance als Andrich von Mvibudulu in Szene gesetzt wurde, aber keinen ordentlichen Abschluss hinbekam. Der MSV bemühte sich natürlich vehement um den Ausgleich, kam aber kaum durch die Abwehr der Gastgeber. Nach einer guten Stunde kam Müller nach einem Eckball zum Abschluss, der Abpraller landete bei Mvibudulu, der den Ball wunderschön in den Torwinkel zimmerte. 2:0 und weniger als eine halbe Stunde zu spielen – so langsam traute man sich an einen Sieg zu glauben. Zehn Minuten später fast das 3:0 (siehe Szene des Spiels) und als Duisburg schließlich alles nach vorne warf, machte Blacha mit einem Konter alles klar.

Insgesamt eine erstaunlich gute Vorstellung des SVWW, der den Favoriten aus Duisburg kaum zur Entfaltung kommen ließ und sich für die schwachen Leistungen in den vorherigen Partien rehabilitierte.

Liebling des Spiels:

Szene des Spiels: 73. Minute, ein Befreiungsschlag aus der Duisburger Abwehr landet bei Robert Andrich, der aus 35 Metern direkt aufs Tor hält. Leider ganz knapp vorbei, wäre ansonsten ein Kandidat fürs Tor des Monats geworden.

Vor dem Spiel: U. a. mit den Duisburger Blogger-Kollegen Trainer Baade und Kees Jaratz an der Linie 1926 beim Bier zusammen gesessen und bestens unterhalten. So muss Fußball sein.

Nach dem Spiel: 

Das fiel auf:
+ Konzentriert, engagiert, bissig in den Zweikämpfen – und zwar das ganze Team. Alles, was letzte Woche fehlte, war diesmal wieder da.
+ Auch die zuletzt besonders Gescholtenen wie Lorenz oder Mvibudulu meldeten sich ganz stark zurück.
+ Der jüngste Neuzugang Sertan Yegenoglu gab sein Debüt im rotschwarzen Trikot und konnte in der Innenverteidigung auf Anhieb überzeugen.
+ Gegen Ende kam Youngster Jann Bangert zu seinem ersten Profi-Einsatz.

Das schreiben die anderen: WK (Fr.), WK (Sa.), kicker, hessenschau (mit Video), Zebrastreifenblog

Zuschauer: 3.052, davon etwa ein Drittel Gästefans.

Tabelle: Mit nunmehr 10 Punkten verbessert sich der SVWW auf Platz 9. Interessant, dass man aktuell die beste Tordifferenz aufweist (gemeinsam mit Großaspach, beide +6).

Serien und Rekorde: Der MSV ist ein gern gesehener Gast in der Brita-Arena. In bisher vier Partien gab es drei Siege für den SVWW (in der 3. Liga) und ein Unentschieden (in der 2. Bundesliga).

Ansonsten: Besonders clever der Typ am Getränkestand beim Anblick des Zebras auf dem Duisburger Mannschaftsbus: „Cool, ein Hund!“.

Nächstes Spiel: Am kommenden Mittwoch um 19 Uhr bei der U23 von Mainz 05. Das Team von Sandro Schwarz ist (wie bei zweiten Mannschaften mit hoher Spieler-Fluktuation schon häufiger beobachtet) schlecht in die Saison gestartet und steht mit fünf Punkten aktuell auf Platz 18, am Wochenende gab es eine 1:2-Niederlage bei Werder II. In der letzten Saison gingen beide Begegnungen unentschieden aus (1:1 und 0:0).