Langsam wird’s unheimlich
Für stehblog.de berichtet Niklas aus der Schauinsland-Reisen-Arena.
3. Liga, 26. Spieltag: MSV Duisburg – SV Wehen Wiesbaden 0:1 (Tor: Blacha)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Unerwartet deutlicher Punktgewinn.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Beide Mannschaften fingen recht energisch aber fair an, spielten hauptsächlich schnell nach vorne. Duisburg hatte mehr Ballbesitz, konnte aber nicht viel daraus machen. Im Abschluss vor dem Tor waren allerdings beide Teams recht schwach. Der MSV versuchte mehr, kam aber nicht wirklich zu Torchancen und ging insgesamt nicht besonders kreativ vor, sodass Torwart Kolke in der ersten Hälfte nicht viel zu tun hatte. Der SVWW konzentrierte sich mehr auf die Defensive und einzelne Nadelstiche und tat dies auch recht erfolgreich. Etwas besorgniserregend war die Präzision und Effektivität bei den Standards, ein Freistoß ging mal wieder direkt ins Seitenaus. Vor der Halbzeitpause versuchten Schwadorf und Schäffler den SV Wehen in Führung zu bringen, scheiterten aber am Duisburger Torwart. Nach dem überraschenden Tor durch Blacha in der 52. Minute gewannen die Gäste deutlich an Ruhe und die Duisburger an Nervosität. Besonders im zweiten Durchgang wurden die Duisburger Anhänger mit ihrer Mannschaft unzufrieden und nach einem Foul von Onuegbu (für das er zu Recht Gelb sah) blieb es nicht nur bei Pfiffen, sondern es flog auch der ein oder andere Pappbecher von den Sitzplätzen. Torwart Kolke gab sich nach einer Parade zum Schluss nicht unbedingt Mühe den Ball wieder schnell ins Spiel zu bringen, weswegen er noch die gelbe Karte zu sehen bekam.
Liebling des Spiels: Insgesamt eine ziemlich gute Leistung der gesamten Mannschaft, weswegen man keinen Spieler besonders hervorheben will.
Szene des Spiels: Natürlich das Tor von David Blacha nach schöner Vorarbeit von Alf Mintzel und Marc Lorenz.
Vor dem Spiel: Mussten die Gästefans erstmal die Kasse suchen – die recht weit vor dem Eingang zum Block versteckt wurde – und wären mit einem Punkt schon hoch zufrieden.
Nach dem Spiel: Waren die Gästefans nach einem schönen Tor und guter kämpferischer Leistung sehr zufrieden über die unerwarteten drei Punkte beim deutlichen Tabellenführer.
Das fiel auf:
+ gut gekämpft und verteidigt
+ auch nach dem Tor ließ die Mannschaft nicht nach
– schlechte Verwertung der Standards
Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau (mit Video), WAZ, Zebrastreifenblog
Zuschauer: 12.181, davon etwa 60-70 Wehener.
Tabelle: Mit nunmehr 34 Punkten klettert der SVWW auf Platz 12 (bzw. Platz 11, wenn es beim 9-Punkte-Abzug für Aalen bleibt). Der Abstand auf Platz 18 beträgt jetzt sechs Punkte – und der Rückstand auf Platz 3 ebenfalls.
Vergleich zur Hinrunde: Der SVWW wiederholt seinen Coup aus dem Hinspiel und liegt weiterhin drei Punkte über Soll.
Serien und Rekorde: Viertes Spiel unter Rehm, vierter Sieg, zum dritten mal ohne Gegentor. Insgesamt der 100. Sieg in der Dritten Liga und damit wieder eine ausgeglichene Bilanz (100 Niederlagen, 92 Unentschieden).
Ansonsten: Nach dem VfR Aalen haben auch der SC Paderborn und RW Erfurt mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Es ist aktuell noch nicht absehbar, welche Konsequenzen das haben wird, aber im Extremfall könnte es diese Saison keine rein sportlichen Absteiger aus der Dritten Liga geben.
Nächstes Spiel: Bereits am kommenden Mittwoch um 19 Uhr in der Brita-Arena gegen den 1. FSV Mainz 05 II. Die Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz ist zwar immer noch Tabellenletzter, hat aber in der Rückrunde schon ebenso oft gewonnen wie in der Vorrunde (jeweils dreimal) und kämpft weiterhin um den Klassenerhalt. Am Samstag gab es ein 0:1 zuhause gegen Werder Bremen II, in der Hinrunde gewann der SVWW mit 2:1 am Bruchweg.