Kolke 2 – Regensburg 0

3. Liga, 34. SpieltagSV Wehen Wiesbaden – SSV Jahn Regensburg 1:1 (Tor: Dams)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Der Elferkiller schlägt wieder zu.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Rüdiger Rehm schickte exakt dieselbe Elf wie gegen Bremen aufs Feld und diese legte trotz englischer Woche gut los. In den ersten zwanzig Minuten war der SVWW tonangebend und hatte ein paar sehenswerte Spielzüge inklusive Torchancen, bis die Gäste das Spiel ausgeglichener gestalten konnten. Nach einem Foul von Schäffler zentral vor dem Strafraum gab es Freistoß für Regensburg. Der erste Versuch ging in die Mauer, aber den Abpraller hämmerte Erik Thommy zur Gästeführung ins Tor. Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit verhinderte Kolke das 0:2, nur zwei Minuten später konnte Wehen ausgleichen. Der Treffer war fast identisch zum 1:0 vom letzten Mittwoch: Ecke Lorenz, Kopfball Dams – warum auch nicht? Beide Mannschaften neutralisierten sich in der Folge gegenseitig, Chancen gab es kaum noch, dafür umso mehr Zweikämpfe, die nicht immer fair geführt wurden. Zehn Minuten vor Abpfiff fiel ein Regensburger nach Zweikampf mit Mockenhaupt im Strafraum, der Schiedsrichter ließ weiterspielen, aber Mockenhaupt war wohl ob der vermeintlichen Schwalbe seines Gegenspielers so aufgebracht, dass er diesem ins Gesicht packte. Das war reichlich dämlich, denn so gab es doch noch Strafstoß und die gelbe Karte, wobei für eine Tätlichkeit sogar eher Rot angebracht gewesen wäre. Den Elfmeter parierte einmal mehr Kolke. In der Schlussphase drückten die Gäste nochmal und in der Nachspielzeit gab es erneut Strafstoß. Der ballführende Regensburger war eigentlich gut abgeblockt und schien nur auf eine Gelegenheit zum Fallen zu warten, bis schließlich Funk ihm den Gefallen tat und ihn tatsächlich foulte. Doch auch diesmal tauchte Kolke in die richtige Ecke ab und rettete somit den Punkt für den SVWW.

Liebling des Spiels: Markus Kolke, gar keine Frage.

Szene des Spiels: 60. Minute, ein ins Seitenaus geklärter Ball landet bei einem Kameramann auf der Westtribüne, der sich nun entscheiden muss, ob er das Spielgerät gleich zurückwirft oder erstmal wieder seinem eigentlichen Job nachgeht, da das Spiel in seinem Blickfeld bereits weitergeht. Da ist schon mal das Fernsehen anwesend und muss gleich noch doppelt arbeiten.

Vor dem Spiel: Gab Alf Mintzel per Videotafel bekannt, dass er seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert hat. Er soll außerdem auch nach seinem Karriereende an den Verein gebunden werden.

Nach dem Spiel: Fühlt sich der Punkt fast wie ein Sieg an.

Das fiel auf:
+ Obwohl der SVWW unter der Woche noch ein Nachholspiel hatte und Regensburg von der Tabelle her klarer Favorit war, war man 75 Minuten mindestens ebenbürtig.
+ Aus dem Spiel heraus wurden wieder nahezu keine gegnerische Chancen zugelassen.
– Die Szenen, die zum Freistoß vor dem 0:1 und den beiden Elfmetern führten, waren dafür ziemlich blöd und leicht vermeidbar.
– Mehrmals blieben Wehener Spieler nach Zweikämpfen scheinbar schwer verletzt liegen und sprangen wieder auf, als es doch keinen Freistoßpfiff gab. Das sollten sie sich lieber sparen, sowas will doch keiner sehen.

Das schreiben die anderen: WK, kickerhessenschau (TV-Bericht), Sportschau (TV-Bericht)

Zuschauer: 1.877, davon etwa 300 Gästefans.

Tabelle: Mit nun 43 Punkten verbessert sich der SVWW auf Platz 14 und hat noch sieben Punkte Vorsprung auf Platz 18.

Vergleich zur Hinrunde: Nach der Niederlage in Regensburg nun einen Punkt gut gemacht, insgesamt vier Punkte über Soll.

Serien und Rekorde: Auch die dritte englische Woche seit Rehms Amtsantritt beim SVWW endet mit einer ausgeglichenen Bilanz: es gab wieder jeweils einen Sieg, eine Niederlage und ein Unentschieden. Kolke hält wie schon in der Hinrunde in Bremen gleich zwei Strafstöße in einem Spiel, insgesamt konnte er in dieser Saison sechs von sieben parieren.

Ansonsten: Schon wieder englische Groundhopper im Block. Sollte sich die Brita-Arena etwa als Geheimtipp herumgesprochen haben?

Nächstes Spiel: Am kommenden Samstag (14 Uhr) in Rostock. Der FC Hansa hat in der Rückrunde zwischenzeitlich gekriselt und war den Abstiegsrängen nahe gekommen, hat sich aber durch zehn Punkte aus den letzten vier Partien aller Sorgen entledigt (aktuell Platz 10 mit 46 Punkten). Im Hinspiel trennte man sich 1:1.