3. Liga, 11. Spieltag: SVWW – Hallescher FC 2:0
Tore: Kyereh (17.), Brandstetter (89.)
Das Spiel als Tautogramm: Unglücklich über Überzahl
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Rehm wechselte nach der Pleite in Münster nur einmal und brachte Kuhn für Lorch. Das Spiel brauchte eine Viertelstunde um in Fahrt zu kommen, dafür dann aber richtig. Der bereits früh verwarnte Guttau (Check gegen Schäffler) trat nach fünfzehn Minuten auch noch Kuhn auf den Fuß und flog mit Gelb-Rot vom Platz. Der SVWW war also wieder in der geliebten Überzahl und machte auch kurz Druck. Nach einem abgefälschten Schuss von Schäffler zog Kuhn im Sechzehner ab, der Ball prallte an die Unterkante der Latte und Daniel-Kofi Kyereh köpfte den Ball aus fünf Metern zur Führung ein. Nach 22 Minuten wurde dann auch noch Gästetrainer Ziegner vom eifrigen Schiedsrichter Müller auf die Tribüne geschickt. „Schieber! Schieber!“ hallte es von der Südkurve aus durch die Brita Arena. Eine frühe Führung und Überzahl waren anscheinend genug Gründe für die Rot-Schwarzen das Spiel verwalten zu wollen. Halle versteckte sich nicht und war ebenbürtig. Kurz vor der Pause hätten sie aus kurzer Distanz auch per Kopf ausgleichen können.
Auch in der 2. Halbzeit war der SVWW recht passiv, stand defensiv aber gut organisiert. Nach 72 Minuten meinte Stephan Andrist, dass es eine gute Idee sei, an der gegnerischen Eckfahne seinen Gegenspieler mit offener Sohle und Anlauf entgegen zu grätschen. Auch wenn er ihn kaum traf, gab es glatt Rot und die wiederhergestellte numerische Ausgeglichenheit. Halle hatte kurz vor Schluss erneut eine gute Chance zum Ausgleich, Fetsch verpasste aber. Nach einer abgewehrten Ecke war es der eingewechselte Schmidt, der das Spiel entschied (siehe Szene des Spiels). Kurz danach hätte Schmidt noch das 3:0 folgen lassen, der Ball wurde aber noch vor der Linie geklärt.
Liebling des Spiels: Moritz Kuhn. Feierte (endlich) sein Comeback in der Startelf, zeigte direkt wieder viel Zug nach vorne und bereitete so auch das 1:0 vor.
Szene des Spiels: 89. Minute, Niklas Schmidt treibt den Ball aus der eigenen Hälfte mit Tempo nach vorne und lässt den auf das Abspiel wartenden Brandstetter zunächst verzweifeln. Er zieht am letzten Verteidiger vorbei und legt im Strafraum doch noch quer auf Brandstetter, der ein weiteres Jokertor für den SVWW erzielt und die Partie entscheidet.
Vor dem Spiel: War klar, dass erneut eine defensiv starke Mannschaft in die Brita-Arena kommt.
Nach dem Spiel: Atmete man tief durch und fragte sich vielleicht, wie das Spiel wohl mit elf gegen elf ausgegangen wäre…
Das fiel auf:
+ Das 3. Heimspiel in Folge ohne Gegentor geblieben.
+ Niklas Schmidt brachte Schwung nach seiner Einwechslung.
+ J. Lo kann links wie rechts.
– Stephan Andrist verschafft sich dank seiner Undiszpliniertheit zwei Spiele Auszeit in der Liga.
+/- Endlich mal in Überzahl gewonnen – wenn auch lange Zeit nicht souverän.
Das schreiben die anderen: WK, kicker, Telekom (Video)
Zuschauer: 2.129, davon ca. 300 Gästefans.
Tabelle: Der SVWW verbessert sich mit jetzt 16 Punkten auf Platz 7.
Serien und Rekorde: Mit 115 Punkten übernimmt Rüdiger Rehm die Führung aller SVWW-Drittligatrainer. Dafür brauchte er 13 Spiele weniger als Gino Lettieri (114 Punkte). Außerdem hat der SVWW mit 131 Siegen nun die meisten aller Vereine in der ewigen Drittligatabelle.
Ansonsten: Ist der Sonntag der neue Standardspieltag für den SVWW im Herbst – vier der nächsten sechs Spiele finden sonntags statt.
Nächstes Spiel: Die Liga pausiert am kommenden Wochenende. Am übernächsten Mittwoch (17. Oktober, 18:30 Uhr) tritt der SVWW im Hessenpokal-Viertelfinale bei Hessen Kassel an. In der 3. Liga geht es danach mit der Partie beim Karlsruher SC weiter.