3. Liga, 17. Spieltag: SVWW – SF Lotte 2:0

Tore: Schäffler (27.), Schwadorf (44.)

Das Spiel als Tautogramm: Unspektakulär und ungefährdet.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Der SVWW musste weiterhin auf die verletzten Mrowca, Kuhn und Shipnoski verzichten, dafür saß Titsch-Rivero immerhin wieder auf der Bank. Kurzfristig fehlten dann auch noch Kyereh wegen Krankheit und Dittgen, auf den Rüdiger Rehm aus disziplinarischen Gründen verzichtete. Die ersten zwanzig Minuten waren davon geprägt, dass die Mannschaft in Ballbesitz das Spielgerät in der eigenen Abwehrreihe zirkulieren ließ, während der Gegner jeweils hoch presste. Entscheidende Fehler passierten dabei nicht, sodass es kaum zu Torraumszenen kam. Die erste Möglichkeit ergab sich nach einem langen Schlag von Mockenhaupt, als der Ball über Schmidt und Schäffler zu Andrist kam, der aber aus guter Position verzog. Nach 26 Minuten dann ein energischer Zweikampf mit Ballgewinn durch Lorch, der dann in den Strafraum zog und quer auf Schmidt legte, aber dessen halbhohen Schuss parierte der Lotter Torwart. Eine Minute später war es dann aber soweit. Nach einer abgewehrten Ecke blieb der SVWW in Ballbesitz, Mintzels langen Ball in den Strafraum legte Lorch auf Schäffler ab, der dank guter Körperbeherrschung den Ball am Torwart vorbei ins Netz bugsierte. Es folgten weitere Chancen und kurz vor der Pause erhöhte dann schießlich Schwadorf nach einem schönen Solo auf 2:0. In der Nachspielzeit kam dann Lotte nach einem Freistoß zu seiner ersten gefährlichen Szene, aber Kolkes Parade nach Kopfball von Ex-SVWWler Adam Straith war gar nicht nötig, denn es war ohnehin Abseits angezeigt. Der Plan für die zweite Hälfte war natürlich, dass Lotte angesichts des Rückstands mit mehr Risiko nach vorne spielen und der SVWW dann mit einem Konter die Partie endgültig entscheiden würde. Dazu kam es aber nicht, weil die Gäste zwar ein bisschen offensiver wurden, ihre Abwehr dabei aber nicht entblößten, aber andererseits auch weiterhin nahezu null Gefahr vor Kolkes Tor erzeugten. Der eingewechselte Brandstetter hatte noch zwei Chancen, Schäfflers Schuss wurde gerade noch abgefälscht, aber insgesamt brachten die Gastgeber den Sieg souverän ins Ziel.

Liebling des Spiels: So richtig hervorgestochen ist keiner, weshalb ich hier mal Niklas Dams stellvertretend für den Defensivverbund lobend erwähnen möchte. Einer Mannschaft wie Lotte, die immerhin in den elf Spielen zuvor nur ein einziges Mal verloren hatte, so gut wie keine Torchance zu gewähren, ist schon eine reife Leistung.

Szene des Spiels: 44. Minute, Einwurf durch Mintzel auf der linken Seite, erst Schäffler, dann Schönfeld leiten jeweils mit einem Kontakt weiter in den Lauf von Schwadorf, der mit Tempo Richtung Tor zieht und schließlich mit der Pike den gegnerischen Torwart tunnelt. Schön, dass es endlich mit dem ersten Saisontor von Jules geklappt hat, aber kurios, dass er ausgerechnet in diesem Spiel nicht so auffällig war wie sonst.

Vor dem Spiel: Genau genommen nicht vor dem Spiel, sondern nach Anpfiff, aber vor dem eigentlichen Spiel war für eine Minute erst mal Stillstehen angesagt, als Protest gegen den Stillstand beim DFB hinsichtlich der Auf- und Abstiegsregelung zwischen 3. Liga und den Regionalligen.

Nach dem Spiel: Die Erkenntnis, dass der SVWW auch mal ganz ohne Drama oder Kantersieg einfach nur drei Punkte holen kann.

Das fiel auf:
+ Obwohl weiterhin einige wichtige Spieler fehlten – oder vielleicht gerade deshalb – sah man eine gute Mannschaftsleistung, bei der keiner wirklich herausragte, aber auch niemand völlig abfiel.
+/- Stephan Andrist sollte vielleicht mal versuchen, nicht bei jedem Abschluss mit vollem Risiko abzuziehen, sondern etwas kontrollierter und präziser zu schießen. Alte Regel beim Torschuss: Genauigkeit ist wichtiger als Härte.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, Telekom (Video), hessenschau (mit Video)

Zuschauer: 1.704, davon knapp 20 Gästefans. Beim Anpfiff war es genau ein Dutzend, aber im Laufe des Spiels kamen noch ein paar dazu – mussten die am Bierstand etwa anstehen?

Tabelle: Zumindest bis heute Abend steht der SVWW auf Platz 7, aber Rostock könnte mit einem Sieg gegen Osnabrück wieder vorbeiziehen. Wichtiger ist aber, dass man den Anschluss an die Spitzengruppe halten konnte.

Serien und Rekorde: Schon der dritte 2:0-Heimsieg in dieser Saison. Dieses eigentlich recht gewöhnlich klingende Ergebnis gab es in den letzten beiden Saisons nur jeweils einmal, im Jahr davor überhaupt nicht. Jules Schwadorf ist schon der zwölfte Wehener Torschütze in dieser Saison.

Ansonsten: Auf der Mitgliederversammlung am Donnerstag wurde u. a. die Vertragsverlängerung von Trainer Rüdiger Rehm und Co-Trainer Mike Krannich bis 2021 bekanntgegeben. Mehr dazu in der nächsten Podcast-Folge, die voraussichtlich am Mittwoch erscheint.

Nächstes Spiel: Am kommenden Samstag darf der SVWW bei Tabellenführer VfL Osnabrück antreten. Der 17. der vergangenen Saison spielt bisher eine herausragende Runde und hat erst ein Spiel verloren (0:1 gegen Karlsruhe). In der letzten Saison konnte Wehen die Niedersachsen zweimal deutlich schlagen: 4:0 auswärts und 5:1 zuhause.