Die Klasse von 2007

Bevor die Mannschaft des SV Wehen Wiesbaden in der kommenden Woche das Training wieder aufnimmt und damit in das Abenteuer 2. Bundesliga startet, werfen wir heute einen Blick zurück auf die Zeit, als Wehen schon mal Zweitligist war. Der SVWW war seitdem bekanntlich zehn Jahre lang in der 3. Liga, aber eine so lange Zeit ohne Auf- und Abstieg ist eher ungewöhnlich. Also was ist aus den Vereinen geworden, die zwischen 2007 und 2009 mit dem SVWW in der 2. Liga spielten?

  • Borussia Mönchengladbach: Der Ex-Meister war 2007 abgestiegen und natürlich Topfavorit auf den direkten Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga. Durch einen Sieg gegen den SVWW am 32. Spieltag wurde das Ziel erreicht und seitdem spielt Borussia wieder durchgehend in der ersten Liga, mit teilweise sehr guten Saisons und Europa-League- sowie Champions-League-Teilnahme.
  • TSG Hoffenheim: War 2007 als Zweiter der Regionalliga Süd (hinter dem SVWW) aufgestiegen und marschierte direkt in die 1. Bundesliga durch. Hat sich dort trotz zweier Beinahe-Abstiege fest etabliert und zwischenzeitlich die Europa League und Champions League erreicht.
  • 1. FC Köln: Stieg 2008 als Dritter wieder in die 1. Liga auf und ist seitdem zweimal wieder ab- und aufgestiegen. Zwischendurch erreichte man zum ersten Mal seit 25 Jahren einen internationalen Wettbewerb.
  • 1. FSV Mainz 05: Wurde 2008 Vierter und schaffte ein Jahr später dann zum zweiten Mal den Aufstieg in die 1. Bundesliga, wo man seit mittlerweile zehn Jahren fester Bestandteil geworden ist und es sogar mal bis in die Europa League geschafft hat.
  • SC Freiburg: Stieg mit Mainz 2009 auf und qualifizierte sich ebenfalls für die Europa League, stieg zwischendurch aber auch mal wieder in die 2. Liga ab und kehrte postwendend in die 1. Liga zurück.
  • SpVgg Greuther Fürth: Den einst „Unaufsteigbaren“ gelang 2012 tatsächlich der Sprung in die 1. Bundesliga, aber nach nur einem Jahr ging es wieder runter. Seitdem baut man die Führung in der ewigen Zweitligatabelle aus.
  • Alemannia Aachen: Hatte in der Saison zuvor sogar 1. Bundesliga gespielt, war dann bis 2012 in der 2. Liga, bevor es richtig bergab ging. Beim Neubau des Tivoli übernommen, Insolvenz, aus der 3. Liga als Letzter abgestiegen und seitdem in der Regionalliga West zuhause.
  • FC St. Pauli: War gleichzeitig mit dem SVWW in die 2. Bundesliga aufgestiegen. 2010 gelang sogar der Aufstieg in die 1. Liga, aber dort stieg man als Letzter direkt wieder ab. Seitdem fester Bestandteil der 2. Liga.
  • TuS Koblenz: Stieg 2010 nach vier Jahren in der 2. Bundesliga ab und verzichtete aufgrund finanzieller Probleme nach einem Jahr in der 3. Liga auf die Lizenz. Der Wiederaufbau in der Regionalliga scheiterte und nach diversen Insolvenzen, Ab- und Wiederaufstiegen spielt man aktuell in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar.
  • TSV 1860 München: Die Löwen träumen seit vielen Jahren von der Rückkehr in die 1. Bundesliga, aber das sollte auch mit dem Einstieg des jordanischen Investors Hasan Ismaik bisher nicht gelingen, ganz im Gegenteil. 2015 konnte man sich (mit Trainer Torsten Fröhling) erst in der Relegation vor dem Abstieg retten, 2017 war es dann aber soweit. Für die 3. Liga erhielt man keine Lizenz (der SC Paderborn bedankte sich), sodass ein Neuaufbau in der Regionalliga Bayern gestartet wurde. Immerhin konnte man dadurch aus der ungeliebten Allianz Arena in das Grünwalder Stadion zurückkehren. Nach einem Jahr in der Viertklassigkeit gelang der Aufstieg in die 3. Liga, wo man vergangene Saison 12. wurde.
  • VfL Osnabrück: War (wie St. Pauli, Hoffenheim und Wehen) 2007 aufgestiegen und stieg (wie Wehen) nach zwei Jahren in die 3. Liga ab. Als Meister gelang der direkte Wiederaufstieg in die 2. Liga, aber wie zwei Jahre zuvor wurde man dort 16. und stieg per Relegation ab. Seitdem Drittligist bis in dieser Saison der erneute Aufstieg gelang.
  • 1. FC Kaiserslautern: Nach vier Jahren in der 2. Liga gelang 2010 die Rückkehr in die 1. Bundesliga, aber nach zwei Jahren ging es wieder runter. In den folgenden drei Saisons war man nah dran an der erneuten Rückkehr ins Oberhaus, woraufhin aber drei schlechtere Spielzeiten folgten, „gekrönt“ vom erstmaligen Abstieg in die 3. Liga vor einem Jahr.
  • FC Augsburg: Stieg 2011 nach fünf Jahren in der 2. Bundesliga auf und hält sich seitdem in der 1. Liga. 2014 qualifizierte man sich sogar erstmals in der Vereinsgeschichte für die Europa League.
  • Kickers Offenbach: 2008 nach drei Jahren in der 2. Bundesliga abgestiegen und somit Gründungsmitglied der damals neu eingeführten 3. Liga. 2013 bekam man dort keine Lizenz mehr (was Darmstadt 98 freute) und tritt seitdem in der Regionalliga Süd an. Dort wurde man 2015 Meister, scheiterte in den Aufstiegsspielen aber am 1. FC Magdeburg.
  • Erzgebirge Aue: Stieg 2008 in die 3. Liga ab und zwei Jahre später wieder in die 2. Bundesliga auf. 2015 ging es wieder runter, nach einem Jahr aber schon wieder hoch. Seitdem ist man in der 2. Liga beständig im Abstiegskampf, 2018 rettete man sich in der Relegation gegen Karlsruhe.
  • SC Paderborn: Nach dem Abstieg 2008 gelang der direkte Wiederaufstieg, gefolgt von fünf Jahren in der 2. Bundesliga. Seitdem wird fast jede Saison die Liga gewechselt: Aufstieg in die 1., direkt zurück in die 2., durchgerauscht in die 3., dort sportlich abgestiegen aber 1860 sei Dank dringeblieben, Aufstieg in die 2. und Durchmarsch in die 1. Liga. Verrückt.
  • Carl Zeiss Jena: 2008 in die 3. Liga abgestiegen und nach vier Jahren dort dann in die Regionalliga Ost abgestiegen. Nach fünf Jahren Viertklassigkeit gelang 2017 die Rückkehr in die 3. Liga.
  • 1. FC Nürnberg: Kam 2008 aus der 1. Liga und schaffte den direkten Wiederaufstieg. Nach fünf Jahren in der 1. Bundesliga ging es 2014 wieder runter. Dem erneuten Aufstieg 2018 folgte einmal mehr ein Abstieg – der neunte in der Bundesligageschichte, was den „Club“ zum Rekordabsteiger macht.
  • MSV Duisburg: War ebenfalls 2008 aus der 1. Bundesliga abgestiegen, schaffte aber seitdem nicht mehr den Sprung in die „Beletage“. Stattdessen pendelte man mehrmals zwischen 2. und 3. Liga, zuletzt ging es wieder abwärts.
  • Rot-Weiß Oberhausen: Stieg 2008 aus der Regionalliga auf und hielt sich drei Jahre in der 2. Bundesliga, bevor man in die 3. Liga abstieg. Dort ging es direkt weiter abwärts und seit 2012 spielt RWO in der Regionalliga West.
  • Rot Weiss Ahlen: Ebenfalls 2008 aufgestiegen (übrigens mit Bernd Heemsoth als Co-Trainer, der später in gleicher Rolle beim SVWW tätig war) und zwei Jahre später wieder abgestiegen. In der 3. Liga hätte man sportlich zwar die Klasse gehalten, musste aber wegen eines Insolvenzverfahrens zwangsweise in die Oberliga absteigen. Zwischenzeitlich ging es mal hoch in die Regionalliga, aber aktuell ist Ahlen wieder in der fünftklassigen Oberliga Westfalen.
  • Hansa Rostock: Kam 2008 aus der 1. Liga und stieg 2010 sogar in die 3. Liga ab, wo man unter Trainer Peter Vollmann den direkten Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga schaffte. Allerdings ging es umgehend wieder runter und seit 2012 ist Hansa Dauergast in der 3. Liga.
  • FSV Frankfurt: 2008 als Meister der Regionalliga Süd aufgestiegen, hielten sich die Bornheimer acht Jahre lang in der 2. Bundesliga. Nach dem Abstieg 2017 ging es durch die 3. Liga direkt weiter in die Regionalliga, wo man in den beiden vergangenen Saisons erneut gegen den Abstieg kämpfte.
  • FC Ingolstadt: Stieg 2008 aus der Regionalliga auf und umgehend wieder ab in die 3. Liga. Dort gelang per Relegation die sofortige Rückkehr in die 2. Bundesliga, wo man nach fünf Jahren sogar den Aufstieg in die 1. Liga erreichte. Nach zwei Jahren im Oberhaus ging es zurück in die 2. Liga, wo nach zwei weiteren Saisons statt der angestrebten Rückkehr in die 1. Liga die Abstiegsrelegation gegen den SVWW verloren ging.