Die Wehenschau (KW 21/2020)

Der siegbringende Elfmeter ist auch Tage nach dem Spiel gegen den VfB noch ein großes Thema. Von Stuttgarter Seite gab es verständlicherweise große Unzufriedenheit zu vernehmen, was den DFB zu einer Stellungnahme veranlasste. Quintessenz: regeltechnisch war der Strafstoß schon korrekt, aber der Videoassistent hätte in der Situation gar nicht erst eingreifen sollen. Dem stimme ich völlig zu, hätte mir aber eine ähnliche Klarstellung auch nach dem Spiel in Dresden gewünscht – ohne die beiden Fälle jetzt gegeneinander aufrechnen zu wollen, waren ja auch absolut unterschiedliche Situationen. Der VfB hat heute sogar Einspruch gegen die Wertung eingelegt, aber es sollte mich sehr wundern, ginge das anders aus als damals der Wehener Einspruch gegen das Dresden-Spiel.

Lange Zeit zum Debattieren bleibt ohnehin nicht, denn für den SVWW geht es schon am Freitag in Heidenheim weiter und danach schließt sich direkt eine englische Woche an – immer vorausgesetzt, die Spiele finden so statt wie aktuell geplant.


Was, wann, wo: 2. Bundesliga, 27. Spieltag, Freitag, 28. Mai, 18:30 Uhr, auswärts beim 1. FC Heidenheim

Der Gegner: Betrachtet man die Endplatzierungen des 1. FC Heidenheim seit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga vor sechs Jahren (8., 11., 6., 13., 5.) könnte man auf die Idee kommen, dass diese Saison wieder ein schlechteres Jahr an der Reihe wäre, aber das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Als aktueller Vierter haben die Schwaben durchaus noch Chancen im Aufstiegsrennen, wobei die 0:3-Niederlage beim VfL Bochum am vergangenen Wochenende bei diesem Vorhaben nicht hilfreich war. Vereinslegende Marc Schnatterer hat in dieser Saison erst zweimal getroffen, dafür war Tim Kleindienst schon zwölfmal erfolgreich.

Das Spiel in der Hinrunde: Ein sportlich eher ereignisarmes 0:0, was vor allem durch den schlimmen Zusammenprall von Aigner und Titsch Rivero geprägt war.

Direktvergleich beim kicker. Die Gesamtbilanz ist ausgeglichen, wobei der letzte Wehener Sieg (in einem Pflichtspiel) schon über neun Jahre zurückliegt.

Personelles: Mockenhaupt und Röcker sind jeweils gelbgesperrt, sodass Rehm zu einer Änderung der Abwehrkette gezwungen ist. Chato hat auch schon in der letzten Reihe überzeugt, ist aber momentan als Abräumer vor der Abwehr eigentlich unverzichtbar. Das könnte die Chance für ein Comeback von Medic sein, der es in der Hinrunde eine ganze Weile sehr gut gemacht hat. Eine Alternative wäre Dominik Franke, der im Gegensatz zu Medic gegen Stuttgart immerhin im Kader war. Mrowca könnte um eine Position nach links in die Innenverteidigung rücken, wo er beispielsweise in der Endphase der letzten Saison stark aufspielte. Kuhn könnte dann wieder seine angestammte Position als Rechtsverteidiger übernehmen, vorausgesetzt seine leichte Blessur, die am vergangenen Wochenende einen Einsatz verhindert hat, ist verheilt. Auch Lorch ist eine Möglichkeit, der in der Schlussphase Dams ersetzte, dessen Auswechslung muskulär bedingt war, aber kein Problem hinsichtlich des nächsten Spiels darstellt.
Von einer Gelbsperre weiterhin bedroht sind Dittgen und Aigner. Wäre ganz gut, wenn die beiden sich nicht gleichzeitig ihre „Auszeit“ nähmen.

Aufstellungstipp: Lindner – Kuhn, Mrowca, Dams, Franke, Schwede – Chato – Aigner, Kyereh, Dittgen – Schäffler

Nach dem Spiel könnte der SVWW auf einem Nicht-Abstiegsplatz stehen – zumindest bis Samstag.


Außerdem: Immer wieder Alf. Wenn es schon kein Interview mit ihm gibt, kann man wenigstens über ihn schreiben – dachte man sich auch bei Liga3-online.