Die Wehenschau (KW 30/2020)

Bekanntlich vergeht die Zeit im Urlaub schneller als im Alltag, weshalb es letzte Woche keine Wehenschau gab. Aber Ihr habt sicher Verständnis, wenn Ihr oben den Blick von meiner Terrasse seht, während ich diese Zeilen schreibe. 😉

Beim SV Wehen Wiesbaden gibt es den ersten Neuzugang für die kommende Saison zu vermelden: Vom FC St. Pauli wird für ein Jahr der 21-jährige Innenverteidiger Florian Carstens ausgeliehen. Mit Mockenhaupt, Dams, Röcker und dem ebenfalls noch für ein Jahr ausgeliehenen Medic sind nun also fünf Innenverteidiger im Kader, was wohl erst mal genügen sollte. Bei Bedarf können ja auch noch Chato, Mrowca oder Franke dort einspringen, wobei im Falle des Letztgenannten noch nicht klar ist, ob er beim SVWW bleiben wird.

Verlassen werden den Verein hingegen Jeremias Lorch, Marcel Titsch Rivero, Gökhan Gül und Törles Knöll, womit wir schon bei insgesamt 15 Abgängen wären und der Umbruch doch größer ausfällt als ursprünglich gedacht. In der Causa Schäffler gibt es noch nichts Neues, wobei die Aussagen von Präsident Hankammer im WK (€) sich eher so anhören, dass man bei einem guten Angebot gerne Kasse machen möchte – davon, dass man Cheffe möglichst halten möchte, war zumindest noch nichts zu lesen. Hankammer hat außerdem der FAZ ein Interview gegeben, was auch außerhalb der SVWW-Bubble Beachtung gefunden hat, u. a. weil er neben den gerne zitierten Parallelen zwischen Profifußballclubs und normalen Wirtschaftsunternehmen auch klar die Grenzen des Vergleichs benennt:

Profifußball ist Maximierung des sportlichen Erfolgs bei Vermeidung der Insolvenz.

SVWW-Präsident Markus Hankammer im FAZ-Interview

Nochmal kurz zurück zu Personalien. Nicklas Shipnoski hat mittlerweile einen neuen Verein gefunden und wird zukünftig für Drittliga-Aufsteiger 1. FC Saarbrücken spielen. Auch einen früheren SVWW-ler werden wir weiterhin in der 3. Liga sehen: Marius Kleinsorge wechselt vom SV Meppen zum 1. FC Kaiserslautern. Innerhalb der 1. Bundesliga, nämlich vom SC Freiburg zum FC Schalke, wechselt (wahrscheinlich) Alexander Schwolow, der in der Jugend auf dem Halberg gespielt hat.

Während der SVWW für die kommende Drittligasaison plant, besteht zumindest theoretisch noch die Aussicht auf einen Verbleib in der 2. Bundesliga. Dynamo Dresden will den Abstieg aufgrund der umstrittenen Saisonfortsetzung nach der Corona-Pause nicht hinnehmen und bringt eine Aufstockung auf 20 Vereine ins Gespräch, was dann eben auch den SVWW betreffen würde. Kleiner Spoiler: Selbstverständlich wird das nicht passieren. Wenigstens hat der SVWW, wie alle anderen Vereine auch, die Zulassung für die 3. Liga erhalten.

Konkreter sind da schon die Pläne von DFB und DFL, wie man zukünftig wieder Zuschauer in die Stadien lassen kann. Dabei soll zunächst nur eine beschränkte Anzahl gestattet werden, im Falle der Brita-Arena etwa 1.100 bis 1.650 Sitz- sowie 725 Stehplätze. Die Kollegen vom Millernton haben das lesenswert kommentiert.

Ob und wie schnell das so umgesetzt werden kann, ist noch unklar. Schön wäre zumindest ein bisschen Klarheit bis Saisonbeginn, damit im Idealfall wenigstens die ca. 1.800 bis 2.400 Zuschauer die erste DFB-Pokalrunde im Stadion verfolgen können. Den Gegner werden wir hingegen schon sehr bald erfahren, denn am kommenden Sonntag (ab 18:30 Uhr in der ARD) findet die Auslosung statt.