Die Wehenschau (KW 35/2020)
Der SV Wehen Wiesbaden hat zwei weitere Testspiele bestritten, gegen Zweitligist Darmstadt 98 in der Brita-Arena und gegen den Regionalliga-Aufsteiger Schott Mainz auf dem Halberg. Letztere waren kurzfristig eingesprungen, nachdem der eigentlich vorgesehene Gegner Bonner SC abgesagt hatte. Beide Spiele gewann der SVWW, gegen Darmstadt gab es ein 2:1 (Wurtz und Eigentor), gegen Mainz ein 1:0 (Tietz). Da die Partien ohne Zuschauer ausgetragen werden müssen und es auch keine Übertragungen gab, kann ich leider keine eigene Einschätzung abgeben. Vom Test gegen Darmstadt gibt es immerhin eine kurze Zusammenfassung bei den Kollegen vom hr.
Schon gegen Darmstadt stand mit Matthias Hamrol ein neuer Torwart zwischen den Pfosten, der im Anschluss auch verpflichtet wurde. Hamrol war zuletzt beim niederländischen Erstligisten FC Emmen unter Vertrag, hat dort aber aufgrund einer Verletzung die gesamte Saison verpasst. Zuvor spielte er in Polen bei Korona Kielce unter Ex-SVWW-Trainer Gino Lettieri. Hamrol erhält ebenso einen Ein-Jahres-Vertrag wie Dennis Kempe. Der 34-jährige Linksverteidiger kommt von Erzgebirge Aue und verfügt über reichlich Erfahrung in 2. und 3. Liga. Beiden Spielern ein herzliches Willkommen!
Nachdem man vor der letzten Saison zahlreiche junge Spieler verpflichtet hatte, besinnt man sich nun offenbar auf den Faktor „Erfahrung“. Bis auf die beiden geliehenen Carstens und Malone sind die meisten neuen Spieler eher im fortgeschrittenen Profialter. Da könnte man sich schon fragen, warum man beispielsweise den 30-jährigen Marcel Titsch Rivero weggeschickt hat. Oder vielleicht kann man Alf Mintzel noch mal von der SG Walluf zurückholen?
Titsch hat übrigens einen neuen Verein gefunden, er spielt jetzt für den Ligakonkurrenten Hallescher FC. Eine Klasse tiefer versucht es Jules Schwadorf bei Preußen Münster, während Lukas Watkowiak tatsächlich in die erste Schweizer Liga zum FC St. Gallen gewechselt ist. Wir wünschen allen viel Erfolg! (Außer, wenn Titsch mit Halle gegen den SVWW spielt, ist ja klar.)
Jedenfalls werden weiterhin noch einige Spieler für die gewünschte Kadergröße von 25 Mann benötigt.
„Wir haben einen guten Mix im Kader. Von der Quantität müssen wir aber noch nachlegen“, sieht Rehm vor allem im zentralen defensiven Bereich in der Innenverteidigung und im defensiven Mittelfeld noch Handlungsbedarf.
Der WK zitiert Rüdiger Rehm.
Aus meiner Perspektive wäre eher der Bedarf weiter vorne größer, aber vielleicht sind Tobias Schwede und/oder Michel Niemeyer eher für den offensiven Bereich vorgesehen, was auch die Verpflichtung eines weiteren Linksverteidigers erklären würde.
Das Mannschaftsfoto wurde unterdessen schon geschossen, wahrscheinlich drängelt die Redaktion des kicker-Sonderhefts. Da müssen dann wohl noch einige Fotos nachträglich eingeklinkt werden. Auf den Videoschnipseln zum Fotoshooting konnte man erkennen, dass Phillip Tietz jetzt die Rückennummer 9 trägt. Andere Veränderungen in dieser Hinsicht sind mit nicht aufgefallen.
Ein weiteres Testspiel wurde (mal wieder) gegen die Würzburger Kickers vereinbart, gespielt wird am morgigen Freitag in Würzburg. Zusammen mit den Spielen in der kommenden Woche gegen Kaiserslautern und Sandhausen ist der Plan für die Vorbereitung damit komplett. Unterdessen wurde auch der Spielplan für die 3. Liga veröffentlicht. Der SVWW beginnt die Saison mit einem Heimspiel gegen den Aufsteiger SC Verl und empfängt am letzten Spieltag Mitabsteiger Dynamo Dresden. Ob das dann ein großes Saisonfinale mit Kampf um den Aufstieg wird? Momentan habe ich da, zumindest was den SVWW betrifft, große Zweifel, aber ich lasse mich natürlich gerne überraschen. Alle Spiele gibt es wie gewohnt im Kalender und sobald die exakten Termine feststehen, werden sie dort auch umgehend zu finden sein. [Update: Gerade kamen die Ansetzungen der ersten vier Spieltage rein.]
Zwar nicht im SVWW-Kalender, aber in der Brita-Arena gibt es nächste Woche die deutsche U21-Nationalmannschaft im EM-Qualifikationsspiel gegen Moldau zu sehen. Ins Stadion darf man nicht, aber wer Sehnsucht nach einem Blick in die Arena hat, kann am 3. September ab 18:15 Uhr auf Pro Sieben Maxx zuschauen. Die Kamerapodeste auf der neuen Westtribüne sind ja fertig, man kann sich also schon mal an die eventuell leicht geänderte Perspektive gewöhnen.
Es gibt allerdings zumindest eine kleine Hoffnung, dass in überschaubarem Umfang noch in diesem Jahr wieder Zuschauer in die Stadien dürfen. Zwar keine Gästefans, um Reiseaufkommen zu vermeiden, aber je nach Lage und Entscheidung der örtlichen Gesundheitsämter eventuell sogar mit Stehplätzen. Wäre ja nett, auch wenn das aktuelle Infektionsgeschehen in Wiesbaden eher nicht dafür spricht.