Die Wehenschau (KW 39/2020)

In Sachen Personal gab es in dieser Woche nichts Neues beim SV Wehen Wiesbaden. An sich finde ich es ja in Ordnung, dass man sich bei der Suche nach weiteren Verstärkungen „Zeit lassen möchte“, aber so langsam nähert sich das Ende der Transferperiode. Man sollte wohl eher nicht darauf vertrauen, dass man danach noch vertragslose Spieler findet, die einem auch wirklich weiterhelfen (wie letztes Jahr Heinz Lindner). Aber gut, es sind noch anderthalb Wochen, warten wir halt ab.


Am selben Tag, an dem das Transferfenster schließt, trifft der SVWW im nächsten Heimspiel auf den 1. FC Kaiserslautern. Die gute Nachricht ist, dass dafür auch wieder Stehplätze in der Brita-Arena erhältlich sein werden und zwar ebenfalls in Vierergruppen, wie auch auf den Sitzplätzen. Pro Block sollen auf diese Weise 44 Personen zugelassen werden, macht also bei jeweils vier Blöcken auf Nord- und Südtribüne gut 350 Stehplätze. Sollte die Anzahl der Sitzplätze gleich bleiben, nähert man sich langsam wieder einer vierstelligen Zuschauerzahl an – sofern tatsächlich alle Karten an den Mann bzw. die Frau gebracht werden. Gegen Verl waren kurz vor Spielbeginn noch rund 50 der 630 Karten erhältlich, was aber auch mit der Kurzfristigkeit zu tun gehabt haben könnte. Leider wurde gegen Verl von einigen Zuschauern die Abstands- und Maskenpflicht nicht ordentlich eingehalten, sodass es gegen Kaiserslautern keinen Alkoholausschank geben wird.

Vor dem nächsten Heimspiel steht aber zunächst mal das erste Auswärtsspiel der Saison an und auch der kommende Gegner, Viktoria Köln, darf erstmals wieder Zuschauer ins Stadion lassen. Zahlenmäßig greift man gleich etwas höher ins Regal und will rund 2.000 Personen auf Steh- und Sitzplätze lassen. Letztes Jahr hatte Viktoria bis zu den Geisterspielen einen Schnitt von gut 2.700 Zuschauer – inklusive Gästefans (darunter Spiele gegen Braunschweig und Kaiserslautern, die mit 4.400 bzw. 6.400 Zuschauern den Schnitt nach oben trieben) . Es würde mich also sehr wundern, wenn der Sportpark Höhenberg am Samstag ausverkauft sein sollte. Aber egal, für uns Auswärtsfans bleibt ohnehin nur ein Platz vor dem Fernseher – sofern man sich nicht irgendwie reinschmuggelt.


Die Nachwuchsteams des SVWW haben auch wieder den Spielbetrieb aufgenommen. Die U19 siegte 3:0 gegen Fulda, die U17 unterlag Mainz 05 mit 3:4. Letztere haben am Sonntag gleich das nächste Nachbarschaftsduell gegen Eintracht Frankfurt, während die U19 nach Griesheim darf.

Noch eine Meldung aus der Rubrik Ehemaliger: Adam Straith, in der Saison 2013/14 beim SVWW aktiv, verlässt Hansa Rostock und kehrt in seine Heimat Kanada zurück.


Was, wann, wo: 3. Liga, 2. Spieltag, Samstag, 26. September, auswärts bei Viktoria Köln

Der Gegner: Viktoria Köln hat eine bewegte Geschichte und nach zahlreichen Fusionen und Insolvenzen mit anschließenden Neugründungen tritt die aktuelle Inkarnation als FC an. Als SC war man in den späten 70er Jahren in der damals zweigleisigen 2. Liga aktiv, danach jahrzehntelang in diversen Amateurspielklassen, bis letztes Jahr der Aufstieg in die 3. Liga gelang. Treibende Kraft ist dabei Mäzen Franz-Josef Wernze, dessen Ziel die 2. Bundesliga ist. Dabei scheinen reichlich finanzielle Mittel vorhanden zu sein, denn vor der Saison wurden einige namhafte Spieler verpflichtet, u. a. konnte man den langjährigen Erstligaspieler Marcel Risse vom Nachbarn 1. FC Köln ausleihen. Auch Jeremias Lorch, den der SVWW nach dem Abstieg gerne behalten hätte, zog im Sommer ein Angebot der Viktoria vor. Am ersten Spieltag holte Köln nach 0:2-Rückstand noch ein 2:2 bei Waldhof Mannheim.

Direktvergleich entfällt – beide Vereine treffen erstmals in einem Pflichtspiel aufeinander.

Personelles: Aigner, der letzte Woche wieder ins Training zurückgekehrt ist, saß gegen Verl noch auf der Tribüne. Vermutlich ist er am Samstag wieder im Kader, möglicherweise zunächst nur auf der Ersatzbank. Niemeyer, sollte er wieder fit sein, ist momentan ohnehin kein Kandidat für die Startelf.

Aufstellungstipp: Boss – Mrowca, Mockenhaupt, Carstens, Kempe – Lais, Chato – Kuhn, Wurtz, Korte – Tietz

Nach dem Spiel könnte der SVWW jeden Platz von 1 bis 20 belegen.