Die Wehenschau (KW 51/2020, Teil 2)

Das letzte Ligaspiel im Jahr 2020 steht an, der SV Wehen Wiesbaden reist zum dritten Mal in dieser Saison nach München (wenn man Unterhaching großzügigerweise mal mitzählt). Die Partie gegen den TSV 1860 ist – neben Saarbrücken gegen Ingolstadt – eins der beiden Spitzenspiele an diesem Wochenende in der 3. Liga. Grünwalder Stadion, Flutlicht, da wird die Sehnsucht auf Stadionbesuche wieder besonders groß. Naja, wenn es dann nasskalt ist, das Spiel vielleicht verloren geht und man noch 450 Kilometer Heimweg vor sich hat, hat das heimische Sofa auch seine Reize. Aber wir können es uns momentan ja ohnehin nicht aussuchen.

Sportlich ist natürlich die große Frage, ob Rüdiger Rehms Mannschaft an die zweite Halbzeit des Lübeck-Spiels anknüpfen kann und auch mal wieder auswärts überzeugt (und idealerweise punktet) oder ob das Auf und Ab weitergeht und es in München den nächsten Dämpfer gibt. Einerseits ist der Gegner gut in Form, andererseits wird man diesen sicherlich nicht (auch nicht unbewusst) unterschätzen. Von 4:1 bis 1:4 scheint alles möglich.


Noch zwei Medienempfehlungen, dann ist auch schon fast Anstoß:

  • Die FAZ hat ein kleines Porträt von Dominik Prokop.
  • In Wiesbaden steht nicht nur Deutschlands größter Weihnachtsbaum, die Brita-Arena und der benachbarte Helmut-Schön-Sportpark sind auch die Nummer 1 in der Kategorie „am nächsten nebeneinander liegende Stadien“ – und das sogar weltweit. Die Kollegen von Stadioncheck haben dazu ein hübsches Video produziert.

Was, wann, wo: 3. Liga, 17. Spieltag, Freitag, 18. Dezember, 19:00 Uhr, auswärts beim TSV 1860 München

Der Gegner: Nach dem Sturz aus der 2. Bundesliga in die Regionalliga und dem direkt folgenden Aufstieg haben die Löwen in der 3. Liga die Plätze 12 und 8 belegt, aber in dieser Saison schicken sie sich an, ein gewichtiges Wörtchen im Aufstiegsrennen mitzureden. Die Mannschaft von Trainer Michael Köllner, der zuvor mit dem 1. FC Nürnberg den bisher letzten Aufstieg in die 1. Bundesliga geschafft hatte, steht aktuell auf dem 3. Platz und hat dabei mit 33 Toren die meisten Treffer erzielt (Zweiter ist der SVWW mit 28 Toren). Genau ein Drittel davon gehen auf das Konto des mittlerweile 35-jährigen Sascha Mölders, fünf davon erzielte er alleine in den beiden letzten Spielen. Mit Daniel Wein spielt auch ein ehemaliger Wehener bei 1860.

Direktvergleich beim kicker. In bisher sechs Aufeinandertreffen konnte der SVWW erst einmal gewinnen, aber das war beim letzten Gastspiel im Grünwalder Stadion (2:1 durch einen Doppelpack von Nicklas Shipnoski).

Personelles: Paterson Chato könnte laut Rehm ganz eventuell wieder einsatzfähig sein, aber im Zweifel sollte man da nichts riskieren, schließlich steht am Mittwoch ja auch noch das Pokalspiel an. Falls Nico Schäfers Prognose bezüglich Stefan Aigner („werden wir dieses Jahr noch sehen“) noch eintreffen soll, wäre das Spiel gegen dessen Ex-Verein doch eine gute Gelegenheit. Wahrscheinlicher ist hingegen ein Einsatz des anderen Ex-Löwen, Benedict Hollerbach. Dominik Prokop wird vermutlich wieder eingewechselt.

Aufstellungstipp: Boss – Ajani, Mockenhaupt, Gürleyen, Kempe – Medic, Lais – Hollerbach, Malone, Korte – Tietz

Nach dem Spiel könnte der SVWW zumindest für einen Abend auf Platz 2 springen. Im schlimmsten Fall steht man nach dem Spieltag und somit auch zum Jahreswechsel auf Platz 10.


Außerdem: In der Halbzeit unserer „Live-Übertragung“ habe ich ein Exemplar von „111 Gründe, den SV Wehen Wiesbaden zu lieben“ ausgelobt. Der Gewinner wurde informiert. Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben! Schaltet auch beim nächsten mal wieder ein, vielleicht gibt es irgendwann wieder etwas zu gewinnen.

P. S.: Ich habe noch ein paar Exemplare vorrätig, die ich zum regulären Verkaufspreis von € 12,99 pro Stück abgebe, auf Wunsch gerne mit Widmung. Falls also noch jemand ein Weihnachtsgeschenk braucht…

Beitragsbild: Sven Beyrich / El Loko Foto