Die Wehenschau (KW 5/2020)

Das Wintertransferfenster wurde am Montag geschlossen, ohne das der SV Wehen Wiesbaden noch einen weiteren Spieler verpflichtet hat. Es war ja die Rede davon, dass man noch einen Sechster holen wolle, aber da hat man wohl entweder keinen passenden – und verfügbaren – Kandidaten gefunden oder es gibt berechtigte Hoffnung, dass Sebastian Mrowca und/oder Tim Walbrecht in absehbarer Zeit wieder einsatzfähig sind.

Der Kader, mit dem der SVWW nun die restliche Saison bestreiten wird, hat sich dennoch verändert, denn Tobias Schwede hat den Verein verlassen und ist zu Hansa Rostock gewechselt. Nachdem er letzte Saison noch Stammkraft als Linksverteidiger war, spielte Schwede in der aktuellen Spielzeit nur noch eine Nebenrolle. Bei seinen acht Einsätzen in Liga und Pokal wurde er siebenmal in der Schlussphase eingewechselt. Da ist ein Wechsel sicher für alle Seiten vernünftiger, zumal Schwede in Rostock auf seinen früheren Trainer Jens Härtel trifft, bei dem er in Magdeburg gesetzt war. Wir wünschen alles Gute, zumindest ihm persönlich. 😉


Neben allerlei Spielerwechseln hat sich in der 3. Liga auch das Trainerkarussell tüchtig gedreht, um mal diese gut abgehangene Phrase zu bemühen. Der 1. FC Kaiserslautern hat Marco Antwerpen verpflichtet, der kürzlich in Köln entlassene Pavel Dotchev ist Nachfolger von Gino Lettieri beim MSV Duisburg und dafür kehrt Olaf Janßen zur Viktoria zurück. Man greift offenbar gerne zu Bewährtem – oder zumindest Bekanntem.

Der SVWW hat glücklicherweise keinen Bedarf für einen neuen Trainer. Nachdem Rüdiger Rehm kürzlich zum neuen Rekordtrainer des Vereins wurde, steht in einer Woche sein vierjähriges Jubiläum an. Er wird auch beim Testspiel gegen Eintracht Frankfurt an der Seitenlinie stehen, das für den 25. März vereinbart wurde – sofern dann nicht wieder irgendwelche Ligaspiele nachgeholt werden müssen. Das momentan einzige Nachholspiel des SVWW in Dresden findet am kommenden Mittwoch statt, es steht also mal wieder eine „englische Woche“ ins Haus.


Der DFB hat unterdessen sein Hygienekonzept ergänzt, wobei die Änderungen eher im Detail liegen. Noch weniger Auswirkungen dürften die „Ergebnisse“ der Taskforce Zukunft Profifußball der DFL haben, hierzu sei auf einen Kommentar von Pro Fans verwiesen.

Zum Abschluss empfehle ich einmal mehr die Interview-Reihe „Insights“ von Sven Schimmel, der sich zuletzt mit Nik Ledgeerwood und Zlatko Janjic unterhalten hat.


Was, wann, wo: 3. Liga, 23. Spieltag, Sonntag, 7. Februar, 14:00 Uhr, zuhause gegen Türkgücü München

Der Gegner: Der ambitionierte Aufsteiger spielt bisher eine starke Saison und hat aktuell einen Punkt mehr als Wehen, allerdings auch ein Spiel mehr. In letzter Zeit ist die Offensive allerdings ins Stocken geraten und Türkgücü hat in den letzten vier Partien kein einziges Tor erzielt: dreimal hintereinander spielte man 0:0, zuletzt gab es ein 0:2 gegen Mannheim. 18 der 28 Treffer hat das Sturmduo Slikskovic/Sararer erzielt – den letzten Treffer eines anderen Spielers gab es kurz vor Weihnachten beim 4:1 in Meppen. Möglicherweise haben auch die Wechselgerüchte um die beiden für eine gewisse Ladehemmung gesorgt – hoffen wir mal, dass der Knoten nicht direkt am Sonntag platzt, nachdem jetzt klar ist, dass sie weiterhin in München spielen werden.

Das Spiel in der Hinrunde: 0:0. Es war das erste Fußballspiel im Münchner Olympiastadion seit 2013, aber ansonsten nicht sehr geschichtsträchtig.

Direktvergleich ist erneut schnell zusammengefasst: das Hinspiel war die erste Begegnung beider Vereine.

Personelles: Mockenhaupt musste Anfang der Woche mit dem Training pausieren, nachdem er sich in Kaiserslautern zwei Außenbänder lädiert hatte: eins ist angerissen, ein anderes überdehnt. Ob er dennoch am Sonntag schon wieder spielen kann, soll kurzfristig entschieden werden, aber man sollte da sicher kein unnötiges Risiko eingehen. Ob Nilsson nach seinem Nasenbeinbruch schon zurück ist, ist ebenfalls noch nicht bekannt – wenn, dann würde er sicher eine Carbonmaske tragen.

Aufstellungstipp: Boss – Ajani, Carstens, Medic, Kempe – Lais, Chato – Prokop, Brumme – Tietz, Malone

Nach dem Spiel wird der SVWW auf Platz 5 bis 10 stehen.


Außerdem: Magenta Sport wird weiterhin die Spiele der 3. Liga übertragen, der aktuelle Vertrag wurde per Option bis 2023 verlängert. Finde ich gut – einerseits natürlich, dass man überhaupt die Möglichkeit hat, alle Drittligaspiele zu sehen, andererseits gefällt mir auch die Magenta-Produktion an sich. Dennoch würde ich es in Kauf nehmen, den SVWW nächste oder übernächste Saison wieder auf Sky anschauen zu müssen.

Apropos Magenta Sport: Schaut doch am Sonntag auch mal die Vorberichterstattung ab 13:45 Uhr an…