3. Liga, 23. Spieltag: SVWW – Türkgücü München 3:1

Tore: Tietz (45.+1), Kuhn (87.), Nilsson (90.+3) – Sararer (82.)

Das Spiel als Tautogramm: Tietz trifft traumhaft, Türkgücü taumelt.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Rüdiger Rehm überraschte mit der Startaufstellung, indem er sie unverändert gegenüber dem letzten Spiel in Kaiserslautern ließ. Mockenhaupt konnte dank intensiver Behandlung am lädierten Sprunggelenk spielen und Medic durfte erneut im Sturm ran, während Malone zwar zurück im Kader war, aber zunächst auf der Bank saß. Medic hatte dann nach wenigen Minuten schon wieder die erste Chance des Spiels und auch sonst erinnerte die erste Halbzeit etwas an die letzte Partie. Der SVWW spielte gut, war die klar bessere Mannschaft und hatte eine ganze Reihe bester Möglichkeiten – die dann aber vergeben wurden. Ajanis Pfostentreffer war vielleicht noch einfach Pech, aber dass Prokop aus wenigen Metern den Ball nicht im Tor unterbrachte, sondern an die Latte hämmerte, brachte ihn und die Beobachter fast zum Verzweifeln. Zu allem Unglück musste er dann auch noch verletzt ausgewechselt werden, sodass Malone schon in der ersten Halbzeit ins Spiel kam. Als jeder schon mit dem Pausenpfiff rechnete, hielt Tietz aus 30 Metern drauf und traf in den Winkel – ein Traumtor brachte die hochverdiente Führung. In der zweiten Halbzeit dominierte Wehen dann nicht mehr so und Türkgücü kam besser ins Spiel, wenn auch ohne größere Torchancen. Diese bot sich dann bei einem Strafstoß, nachdem Kempe seinen Gegenspieler am Fuß getroffen hatte, aber Boss parierte den Versuch von Münchens Torjäger Sliskovic. Der Wiesbadener Keeper war dann auch bei einem Schuss von Sararer zur Stelle, aber als es nach einem Handspiel von Ajani erneut Elfmeter gab, war auch Boss machtlos: obwohl er wieder in der richtigen Ecke war, traf Sararer zum Ausgleich. In der Schlussphase überschlugen sich dann die Ereignisse. Der eingewechselte Lankford bediente den ebenfalls eingewechselten Kuhn mit der Hacke und dieser knallte den Ball zur erneuten Führung ins kurze Eck. Direkt nach Wiederanpfiff sah dann Carstens Gelbrot, doch in Unterzahl nutzte der SVWW seinen letzten Konter, als sich Nilsson robust gegen einen Verteidiger durchsetzte und in der Nachspielzeit das 3:1 erzielte.

Liebling des Spiels: Trotz Tietz‘ tollem Treffer (und auch sonst wieder sehr guter Leistung) freut es mich besonders für Moritz Kuhn, der – leider zurecht – aktuell nur noch Ersatzspieler ist, aber mit seinem fulminanten Schuss eine Minute nach seiner Einwechslung das entscheidende 2:1 erzielte.

Szene des Spiels: Da bot das Spiel einiges, vor allem die erwähnten Tore von Tietz und Kuhn, aber was ebenfalls hängenbleiben wird, ist die 21. Minute: Brumme ist durch und legt von rechts in die Mitte auf Prokop ab, dieser schießt nicht direkt, sondern stoppt den Ball, geht noch einen Schritt und zieht dann aus wenigen Metern ab – und trifft die Latte.

Vor dem Spiel und in der Halbzeitpause durfte ich als Gast von Magenta Sport ein bisschen was zum Spiel und zum Buch erzählen. Wie es dazu kam und wie das so ablief, berichte ich demnächst im Podcast.

Nach dem Spiel: War ich zwar durchgefroren, aber sehr gut gelaunt – der SVWW gewinnt und ich habe mich live im Fernsehen nicht völlig blamiert, was will man mehr.

Das fiel auf:
+ Wieder eine starke erste Halbzeit mit vielen guten Chancen, von denen die unwahrscheinlichste schließlich genutzt wurde.
+ In der Offensive hat Rehm mittlerweile gute Möglichkeiten, auch von der Bank nochmal richtig Qualität nachzulegen.
– In der Defensive wird es allerdings zumindest im nächsten Spiel etwas dünn: Carstens wird nach Gelbrot fehlen, außerdem hat Lais die fünfte gelbe Karte gesehen.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau, Magenta Sport (Highlight-Video)

Zuschauer: keine bzw. einer 😀

Tabelle: Mit nun 35 Punkten verbessert sich der SVWW auf Platz 5, der Abstand auf den Relegationsplatz beträgt nur noch drei Punkte, allerdings hat Hansa Rostock auch ein Spiel weniger. Der Abstand zu den Abstiegsplätzen ist mittlerweile auf 14 Punkte angewachsen – mit dem Thema brauchen wir uns wohl nicht mehr beschäftigen.

Serien und Rekorde: Erst zum zweiten Mal in dieser Saison gewinnt der SVWW zwei Spiele hintereinander. Der SVWW hat nun in 17 Ligapartien hintereinander mindestens ein Tor erzielt. Die Treffer von Kuhn und Nilsson waren die Jokertore Nummer 6 und 7, für beide waren es auch die jeweils ersten Saisontore (für Nilsson sogar das erste für Wehen überhaupt), sodass mittlerweile 14 verschiedene Spieler getroffen haben.

Nächstes Spiel: Schon am Mittwoch (19 Uhr) geht es mit dem Nachholspiel bei Dynamo Dresden weiter.

Beitragsbild: Screenshot Magenta Sport