3. Liga, 19. Spieltag: Dynamo Dresden – SVWW 1:0
Tor: Sohm (12.)
Das Spiel als Tautogramm: Heftiger Halbfeldflanken-Hass
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Aufgrund der Sperren und Verletzungen musste Rüdiger Rehm seine Abwehrreihe zu Dreivierteln umbauen und diese geriet vom Anpfiff weg erst mal mächtig ins Schlingern. Dynamo presste hoch und ließ den SVWW in den ersten zehn Minuten überhaupt nicht aus der eigenen Hälfte kommen. Es gab direkt mehrere Chancen für die Gastgeber und die Führung war schon zu diesem frühen Zeitpunkt absolut verdient und folgerichtig. Man musste schon Angst haben, dass es eine Klatsche geben könnte, aber nach etwa zwanzig Minuten veränderte sich das Bild. Inwiefern Wehen nun einfach stärker wurde und wie sehr Dresden aus freien Stücken den Gästen das Spiel überließ, ist schwer zu sagen, aber der SVWW wirkte nun auf Augenhöhe mit dem Tabellenführer. Hinten stand man zwar recht stabil, aber vorne wurde man fast nie gefährlich. Die meisten Angriffsversuche endeten mit einer Flanke aus dem Halbfeld, die entweder die sichere Dynamo-Abwehr gut verteidigen konnte oder Zielspieler Nilsson stützte sich beim Gegenspieler auf und bekam ein Foul gegen sich gepfiffen. So ging es auch im Prinzip die ganze zweite Halbzeit weiter. Der SVWW mühte sich, konnte die beste Defensive der Liga aber nur einziges Mal in Verlegenheit bringen, wo dann schließlich Torwart Broll Nilssons Schuss parieren konnte. Dresden hatte die eine oder andere Konterchance, wurde aber auch nur selten richtig gefährlich. So schaukelte der Ligaprimus seine knappe Führung am Ende recht souverän ins Ziel und ist auf einem guten Weg zum direkten Wiederaufstieg, während sich der SVWW wohl endgültig aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet.
Liebling des Spiels: Auch nicht uneingeschränkt, aber am ehesten noch Gustaf Nilsson, der wenigstens hin und wieder für etwas Gefahr im gegnerischen Strafraum sorgte.
Szene des Spiels: 2. Minute, Medic verliert den Ball im Spielaufbau, Daferner kommt dadurch frei vors Tor und versucht es mit einem Heber über Boss, aber Mockenhaupt kann noch vor der Linie klären. Der Auftakt zu einer Lehrviertelstunde.
Vor dem Spiel: Die übliche Ausfallmeldung: Marc Lais war zwar im Kader, hatte aber in den Tagen zuvor kaum trainiert und war eher nicht einsatzfähig.
Nach dem Spiel: Neues Ziel: Platz 4 und damit erneut für den DFB-Pokal qualifizieren.
Das fiel auf:
– In den ersten 15, 20 Minuten sah der SVWW kein Land, Dynamo war eine Klasse besser.
+ Danach war man mindestens gleichwertig, phasenweise auch dominant.
+/- Ob die Unterlegenheit in der Startphase nun eher an der eigenen neuformierten und deshalb noch unsortierten Abwehr oder schlicht an der Stärke der Dresdner lag, ist genauso unklar, wie die Frage, ob der SVWW danach viel besser spielte oder Dynamo sich einfach zurückzog, um Kräfte zu sparen und auf Konter zu lauern. Wahrscheinlich kam jeweils beides zusammen.
– Trotz viel Ballbesitz kam der SVWW fast überhaupt nicht zu Torabschlüssen. Es kann doch nicht ernsthaft der einzige Plan sein, immer wieder aus dem Halbfeld in den Strafraum zu flanken und zu hoffen, dass Nilsson oder Tietz damit mal was anfangen können? Warum hat man nicht konsequenter versucht, mal bis zur Grundlinie durchzukommen, damit die Flanken auch mal wirklich für Gefahr sorgen?
Das schreiben die anderen: kicker, hessenschau, Magenta Sport (Highlight-Video)
Zuschauer: keine.
Tabelle: Der SVWW ist nur noch Siebter und hat mittlerweile zehn Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz.
Serien und Rekorde: Die dritte Niederlage hintereinander, zum zweiten Mal in diesen drei Spielen ohne eigenen Treffer.
Ansonsten: Zum ersten Mal in dieser Saison spielte der SVWW in den weißen Ausweichtrikots. Brachten aber auch kein Glück.
Nächstes Spiel: Am kommenden Sonntag um 14:00 Uhr auswärts beim FSV Zwickau.
—
Beitragsbild: Screenshot Magenta Sport