3. Liga, 8. Spieltag: Viktoria Berlin – SVWW 3:1

Tore: Falcao (4.), Cigerci (46.), Benyamina (88.) – Iredale (29.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Gute halbe Stunde reicht nicht.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Rüdiger Rehm musste auf den erkälteten Carstens verzichten, stattdessen rückte Jacobsen in die letzte Reihe und Kurt übernahm dessen Position im Mittelfeld. Beim Warmmachen hatte Nilsson Kreislaufprobleme, sodass Iredale zu seinem Startelfdebüt kam. Der SVWW suchte direkt den Weg nach vorne, musste aber schon nach wenigen Minuten mit dem ersten Angriff der Berliner das 0:1 hinnehmen. Danach dominierten die Gäste, hatten mehrere gute Chancen zum Ausgleich, den dann schließlich Iredale auch erzielte. Viktoria tat nach dem Gegentor wieder mehr fürs Spiel, aber bis zur Pause blieb es beim 1:1. Das änderte sich schon kurz nach Wiederanpfiff, als die Berliner mit einem schönen Schlenzer in den Winkel erneut in Führung gingen. Anders als in der ersten Halbzeit blieb die Wehener Reaktion aber aus. Man bemühte sich zwar und Rehm brachte auch weitere Offensivkräfte von der Bank, aber zu wirklichen Chancen kam man nicht mehr. Die Gastgeber hingegen hätten schon früher das Spiel entscheiden können, aber erst kurz vor Abpfiff machte der eingewechselte Ex-SVWWler Benyamina dann alles klar. Nach einer enttäuschenden zweiten Halbzeit war die erste Auswärtsniederlage für den SV Wehen Wiesbaden nicht unverdient.

Liebling des Spiels: So richtig will sich da keiner aufdrängen, selbst der sonst so starke Taffertshofer leistete sich viele Fehlpässe und wurde ausgewechselt. Am ehesten also noch John Iredale, der in seinem ersten Spiel von Beginn an direkt ein Tor erzielte.

Die Szene des Spiels ereignete sich schon vor dem Anpfiff: Gustaf Nilsson hat beim Aufwärmen Schwindelgefühle und wird von Physiotherapeutin Shaline Deuchert in die Kabine begleitet.

Das fiel auf:
+ Die erste halbe Stunde war – bis auf das frühe Gegentor und die mangelnde Chancenverwertung – ziemlich gut. Der SVWW beherrschte das Spiel und kam zu einigen guten Gelegenheiten, leider sprang nicht mehr als der zwischenzeitliche Ausgleich heraus.
– In der zweiten Halbzeit klappte dafür gar nichts mehr. Das erinnerte in seiner Hilflosigkeit an die zweite Halbzeit in Saarbrücken.
– Schon wieder drei Gegentore, macht insgesamt zehn in den letzten drei Spielen. Wie war das noch vor ein paar Wochen mit dem neuen Vereinsrekord?
+/- Thijmen Goppel sollte im Training nichts anderes mehr üben als alleine auf den Torwart zuzulaufen und dann das Tor zu treffen. In diese Situationen wird er dank seiner Schnelligkeit immer wieder kommen, aber er muss dringend beim Abschluss kaltschnäuziger werden.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau

Zum Nachschauen: Magenta Sport (YouTube, Highlight-Video)

Zuschauer: 1.124, davon ein paar Dutzend Gästefans. Diese waren im Fernsehen übrigens gut hörbar und machten gefühlt mehr Stimmung als die Heimfans – kommt bei Wehener Auswärtsspielen ja auch nicht oft vor.

Tabelle: Mit weiterhin 14 Punkten rutscht der SVWW auf Platz 5 ab und ist Teil der großen Verfolgergruppe hinter Magdeburg (19) und Viktoria Berlin (17). Die Tordifferenz von +1 ist allerdings die schlechteste der kompletten oberen Tabellenhälfte.

Nächstes Spiel: Am kommenden Montag (19 Uhr) zuhause gegen Borussia Dortmund II.

Beitragsbild: Screenshot Magenta Sport