Die Wehenschau (KW 40/2021)

Auf dem Oktoberblatt des SVWW-Kalenders lachen einem mit Phillip Tietz und Moritz Kuhn gleich zwei Spieler entgegen, die den Verein im Sommer verlassen haben. Klar, dass sie beide mittlerweile nicht mehr da sein würden, konnte man nicht wissen, als der Kalender irgendwann gegen Ende letzten Jahres produziert wurde, aber genau so schön ist der Zufall, dass es mit beiden im Oktober ein Wiedersehen gibt. Bzw. geben sollte, denn das für den heutigen Donnerstag geplante Testspiel gegen Tietz‘ neuen Verein Darmstadt 98 wurde kurzfristig wieder abgesagt, zu viele Wehener Spieler seien verletzt oder angeschlagen. In der Darmstädter Meldung zur Spielabsage ist hingegen von Krankheitsfällen die Rede – ob da jetzt einfach die aktuelle Erkältungswelle zugeschlagen hat oder das Training etwas zu intensiv war, wissen wir nicht. Dass das Spiel nicht stattfinden kann, ist jedenfalls schade. Weniger, weil ich mir große Erkenntnisse erhofft hatte (wobei ich wahrscheinlich in den Stream mal reingeschaut hätte), sondern weil es eine schöne Möglichkeit gewesen wäre, zuletzt verletzten Spielern wie Boss, Lankford und Rieble oder weniger berücksichtigten wie Farouk, Brumme oder Lais mal einen Einsatz unter Wettkampfbedingungen zu verschaffen.

Also kein Wiedersehen mit Tietz, der sich bei den Lilien prächtig eingefunden hat. In allen bisherigen neun Ligaspielen stand er in der Startelf und hat dabei schon acht Tore erzielt. Das hätte ihm vor Saisonbeginn wahrscheinlich nicht jeder zugetraut, aber ich gönne es ihm sehr.

Kuhn hingegen werden wir mit großer Wahrscheinlichkeit im nächsten Ligaspiel wieder sehen, denn er spielt ja bekanntlich mittlerweile für Türkgücü München (wie auch Paterson Chato und Törles Knöll). Wie bereits berichtet wird diese Partie im Olympiastadion ausgetragen und nachdem in Bayern jetzt zahlreiche Beschränkungen entfallen, spricht auch nichts dagegen, dass 69.000 Zuschauer diesem Spektakel beiwohnen werden. Naja, vielleicht wird das Stadion nicht ganz voll, aber dafür der eine oder andere Zuschauer, denn immerhin gibt es – anders als in Würzburg vor zwei Wochen – nun auch wieder alkoholhaltiges Bier. (Sorry für den lauwarmen Gag, aber Hauptsache das Bier ist kalt.) (Nochmal sorry. Wir machen einfach mal weiter.)


Bekanntlich ist der Hessenpokal der Lieblingswettbewerb der Redaktion. Liegt vielleicht daran, dass es der einzige Wettbewerb ist, den der SV Wehen Wiesbaden realistischerweise gewinnen kann (und das gerade in den letzten Jahren auch einige Male geschafft hat), aber auch dieses typische Pokalszenario Klein gegen Groß ist immer wieder reizvoll (wobei der SVWW im Gegensatz zum DFB-Pokal hier üblicherweise der Große ist). Nicht zuletzt gibt es immer mal wieder Gelegenheiten, irgendwo in der hessischen Provinz einen neuen Dorfsportplatz zu besuchen.

Wo der SVWW in dieser Saison in den Wettbewerb einsteigt, werden wir voraussichtlich übernächste Woche erfahren. Die erste Runde wurde größtenteils bereits im August gespielt und wurde gestern Abend mit einer letzten Partie abgeschlossen. Die zweite Runde findet in der nächsten Woche statt und danach sind von den 32 Kreispokalsiegern noch acht übrig. In der dritten Runde steigen wie aus den letzten Jahren gewohnt die höherklassigen Vereine ein, also außer dem SVWW als einzigem Drittligisten noch die sieben Vereine, die in der vergangenen Saison in der Regionalliga gespielt haben (Bayern Alzenau und Eintracht Stadtallendorf sind mittlerweile in die Hessenliga abgestiegen). In der vierten Runde gibt es dieses Jahr eine „Corona-Besonderheit“, denn dann steigen die acht Mannschaften ein, die letztes Jahr nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs auf eine weitere Teilnahme verzichtet haben. Es gibt also quasi drei statt wie sonst zwei Achtelfinalrunden hintereinander, wenn man so will. Genaue oder auch nur grobe Termine habe ich noch nicht gefunden, aber ich gehe davon aus, dass die Auslosung der 3. Runde zeitnah nach Abschluss der 2. Runde (also in ein bis zwei Wochen) erfolgt und noch mindestens die 3. Runde vor der Winterpause ausgetragen wird.


Noch ein kurzer Rückblick auf die Ergebnisse der NLZ-Mannschaften des vergangenen Wochenendes. Während die U19 weiterhin die Hessenliga dominiert (vier Treffer von Amin Farouk beim 5:0 in Kassel), mussten die U17 und die U16 herbe Niederlagen einstecken. Im Gegensatz zu den Profis pausieren die Jugendmannschaften am kommenden Wochenende nicht, zuhause auf dem Halberg spielen u. a. die U19 und U16.