3. Liga, 20. Spieltag: SVWW – SC Freiburg II 2:0
Tore: Nilsson (21.), Thiel (34.)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Spiel mau, Ergebnis gut.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Markus Kauczinski wechselte in der Startelf auf drei Positionen: Rieble nach Zerrung und Stritzel nach Corona-Quarantäne kehrten zurück, außerdem durfte Prokop zum ersten Mal seit Anfang Oktober wieder von Beginn an spielen. Die erste große Chance gehörte den Gästen, als Stritzel einen Schuss von Vermeij erst im Nachfassen vor der Torlinie stoppen konnte. Nach zwanzig Minuten gab es einen Strafstoß für den SVWW, den Nilsson erneut sicher zur Führung verwandelte. Freiburg kombinierte besser und war nach einer halben Stunde auch nahe am Ausgleich, aber ein Kopfball ging knapp daneben. Auf der anderen Seite wurde Hollerbach zentral vor dem Strafraum umgerempelt und als die meisten auf einen Freistoßpfiff warteten, spielte Thiel einfach weiter und traf mit einem präzisen Distanzschuss zum 2:0. Nilsson wurde noch vor der Pause mit Oberschenkelproblemen ausgewechselt und fehlte in der zweiten Halbzeit merklich. Einzig Thiel sorgte noch für etwas Gefahr. Die Gäste hatten deutlich mehr vom Spiel, zeigten aber auch, warum sie die wenigsten Tore der Liga erzielt haben, denn Stritzel musste nur selten eingreifen. So ging die Partie ziemlich unspektakulär, aber mit dem zweiten Heimsieg in Folge zu Ende.
Liebling des Spiels: Einen richtigen Favoriten habe ich nicht, am ehesten noch Maximilian Thiel, der schon wieder traf und einige weitere gute Offensivaktionen hatte. Traute sich außerdem, Ahmet Gürleyen für ein schlechtes Anspiel anzupfeifen.
Szene des Spiels: 20. Minute, der Ball fliegt auf der linken Seite ins Seitenaus und während noch einige der Kugel hinterherschauen, wirft Rieble mit einem der weiteren bereitliegenden Bälle ein. Prokop verlängert direkt auf Nilsson und der wird dann im Strafraum niedergerungen. Da waren mal gleich alle drei Beteiligte sehr gedankenschnell.
Vor dem Spiel: Am Freitagabend waren zwischenzeitlich alle zwanzig Freikarten verteilt, bevor dann am Samstag diverse Abmeldungen eintrafen, sodass ich die restlichen Tickets dann spontan vor dem Eingang unter die Leute brachte. Immerhin gab es noch Abnehmer, von denen einige ihr Glück kaum fassen konnten.
Während des Spiels: Genossen wir – stehend – die ungewohnte Perspektive auf der Haupttribüne und wünschten uns, es gäbe auf der Westtribüne auf Höhe der Mittellinie einen Stehplatzbereich wie in Offenbach oder Darmstadt, wenigstens einen kleinen.
Nach dem Spiel: Vermeldete der Verein, dass Mike Krannich um Vertragsauflösung gebeten hat. Am Sonntag wurde mit Kurtulus Öztürk auch direkt ein neuer Co-Trainer vorgestellt.
Das fiel auf:
+ Bei den zwei Freiburger Großchancen in der ersten Hälfte war natürlich auch etwas Glück dabei und insgesamt ist der Gegner nicht sehr torgefährlich, aber dafür ziemlich spielstark – und dann hinten nur so wenig zuzulassen, ist schon nicht schlecht.
– Spielerisch war es von Wehener Seite schon ziemlich dünn. Das klappte, zumindest phasenweise, schon mal besser.
Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau
Zum Nachschauen: Magenta Sport (YouTube, Highlight-Video)
Zuschauer: 1.528, davon etwa 40 Gästefans.
Tabelle: Der SVWW überwintert mit 30 Punkten auf Platz 8, der Abstand zu den Plätzen 2 und 3 beträgt sechs Punkte.
Serien und Rekorde: Sowohl in Hin- als auch Rückspiel gegen denselben Gegner ohne Gegentor – das wird zwangsläufig nicht mehr sehr häufig gelingen in dieser Saison. Der erste Zu-Null-Sieg seit dem 4:0 in Würzburg Ende September und das erste Mal seit Februar, dass der SVWW zwei Heimspiele hintereinander gewinnt. Gustaf Nilsson ist mit fünf verwandelten Strafstößen bei fünf Versuchen der beste Elfmeterschütze der Liga und führt mit insgesamt elf Treffern auch wieder die Torjägerliste an (gemeinsam mit zwei anderen Spielern).
Ansonsten: Der Montag begann mit schockierenden Nachrichten – mehr dazu in der nächsten Wehenschau.
Nächstes Spiel: Nach einem kleinen Weihnachtsurlaub geht es für die Mannschaft am 2. Januar ins Trainingslager nach Spanien, wo man am 7. Januar ein Testspiel gegen den belgischen Erstligisten KV Mechelen bestreitet. Am 15. Januar geht es in der Liga mit einem Auswärtsspiel bei 1860 München weiter.
Für mich war das insgesamt ein unrundes Spiel, das man aber gewinnen konnte, weil man endlich das Spielglück hatte, was z.B. gegen 1860, Magdeburg oder Meppen noch fehlte. Vorne ging so ziemlich alles rein und hinten nutze der Gegner mal nicht alle Chancen. Den Kopfball hatte ich jedenfalls schon drin gesehen.
Das Offensivspiel wirkt auf mich weiterhin nicht flüssig, sondern wie eine Aneinanderreihung von Einzelaktion ohne Abstimmung. Da gibt es noch viel Arbeit in der kurzen Winterpause.
Die 6 Punkte auf die Aufstiegsplätze kann man sicherlich aufholen, denn dort oben punktet bis auf Magdeburg kein Verein konstant. Auch in der Aufstiegssaison ging man mit 7 bzw. 9 Punkten Rückstand in die Winterpause. Ich hoffe, Markus Kauczinski kann nun die Zeit nutzen und die Grundlagen für eine bessere Spielanlage erarbeiten.