3. Liga, 3. Spieltag: SVWW – SpVgg Bayreuth 4:1
Tore: Hollerbach (5.), Iredale (31.), Brumme (61.), Froese (85.) – Steininger (56.)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Wir können auch Tore.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Wie schon beim Spiel in Köln kam der SV Wehen Wiesbaden zu zahlreichen Chancen – mit dem entscheidenden Unterschied, dass einige davon auch genutzt wurden. Nach einem ersten Versuch von Ezeh traf Hollerbach schon nach fünf Minuten mit einem perfekten Lupfer. Nach einer Ecke hätte Reinthaler aus wenigen Metern das 2:0 erzielen müssen, aber der Gästetorwart konnte noch parieren. Der SVWW blieb dominant und nach einer halben Stunde fiel das längst verdiente 2:0. Iredales Hereingabe zu Hollerbach wurde noch geblockt, aber der Australier holte sich den Abpraller und traf selbst. Direkt vor dem Halbzeitpfiff hatte er auch das 3:0 auf dem Fuß, wurde aber gerade noch gestört und der Versuch ging knapp am Tor vorbei. In der zweiten Halbzeit erneut eine Großchance für Iredale, aber als nach einer Ecke und doppeltem Beinschuss Bayreuth auf 1:2 herankam, drohte der SVWW für einen Moment zu wackeln. Die frisch eingewechselten Heußer und Brumme sorgten dann aber wenige Minuten später für das 3:1 und damit für klare Verhältnisse. In der Schlussphase erzielte Froese auch noch das 4:1, was angesichts des Chancenverhältnisses auch nicht übertrieben war.
Liebling des Spiels: Einen einzelnen möchte ich nicht herausheben, sondern die Offensive als Ganzes. Vier Tore durch vier verschiedene Offensivspieler (Wurtz als einziger ohne Tor, dafür mit schönem Assist), weitere gute Chancen, vielen Bälle schon in der gegnerischen Hälfte erobert.
Szene des Spiels: Alle vier Tore waren sehr hübsch, aber das 1:0 in Entstehung und Vollendung war fast schon ein Kunstwerk. Balleroberung, Goppel direkt mit der Hacke, Wurtz mit überragendem Steilpass auf Hollerbach und dieser lupft den Ball über den Torwart ins Tor.
Vor dem Spiel: Befürchtete ich, dass Schiedsrichter Gansloweit in seinem ersten Drittligaspiel die gelbe Karte locker sitzen haben würde, wie das so häufig ist bei jungen Schiris. Glücklicherweise lag ich völlig daneben, am Ende gab es nur eine einzige Verwarnung für Johannes Wurtz. Eine andere eventuell gelbwürdige Szene zu Beginn regelte er per strenger Ermahnung. Kompliment!
Nach dem Spiel: Ist das vorher aufgekommene Krisengerede vom drohenden schlechtesten Start in eine Drittligasaison erstmal verstummt. Allerdings warten in den nächsten Spielen einige schwerere Gegner.
Das fiel auf:
+ Das frühe Stören des gegnerischen Aufbauspiel (meist wird zu zweit der erste Passempfänger im Mittelfeld attackiert) funktioniert sehr gut und sorgt für viele Ballgewinne schon vor der Mittellinie, aus denen mit ein, zwei vertikalen Pässen direkt Torgefahr erzeugt wird.
+ Dass es gleich vier verschiedene Torschützen gab, gefällt mir noch besser als wenn z. B. einer einen Hattrick erzielt hätte.
– Wenn man auch etwas kritisieren möchte: Leider wieder keine weiße Weste. Der Gegentreffer kam zwar etwas unglücklich zustande, aber es bleibt ein bisschen der Eindruck hängen, dass hinten jederzeit etwas passieren kann.
Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau
Zum Nachschauen: Magenta Sport (YouTube, Highlight-Video)
Zuschauer: 2.033, davon eine Busladung Gästefans.
Tabelle: Der SVWW springt in die obere Tabellenhälfte und zwar auf Platz 9.
Serien und Rekorde: Der erste Pflichtspielsieg seit dem 2:1 gegen Kaiserslautern im April. Erst das zweite Pflichtspiel mit mehr als drei eigenen Toren seit Markus Kauczinski Trainer des SVWW ist (nach dem 4:0 in Meppen in der vergangenen Saison). Zum ersten Mal seit dem 3:1 gegen Türkgücü München in der vorletzten Saison treffen zwei Einwechselspieler.
Ansonsten: Die Getränkepreise wurden wieder etwas reduziert, ein Becher Bier kostet nun 4,50 € – allerdings herrscht Uneinigkeit in der Frage, ob der Becher 0,4l oder 0,5l enthält… wer kann zur Aufklärung beitragen?
Nächstes Spiel: Am Sonntag (14 Uhr) auswärts bei Erzgebirge Aue.
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Beitragsbild: Florian Beck