3. Liga, 13. Spieltag: TSV 1860 München – SVWW 3:1
Tore: Deichmann (54.), Skenderovic (79.), Rieder (80.) – Najar (90.+2)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Verdient verloren.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Der SVWW startete mir derselben Startelf und ziemlich derselben Bank wie gegen Oldenburg, d. h. Hollerbach war dabei, Goppel und Gürleyen aber nicht. Hollerbach hatte auch schon nach wenigen Minuten eine gute Chance, als er auf Münchens Torwart Hiller zulief und diesen umkurvte. Leider rutschte er dabei weg und die Chance war dahin. Danach fand das Spiel fast ausschließlich in der Wehener Hälfte statt und die Löwen hatten einige hochkarätige Chancen. Einmal rettete Wurtz auf der Linie, ein anderes Mal half der Pfosten. Mehr oder weniger aus dem Nichts war dann Hollerbach mal wieder frei durch und statt den Torwart zu umspielen versuchte er es diesmal mit dem direkten Abschluss, der aber neben das Tor ging. In der zweiten Halbzeit dauerte es nicht lange, bis die Gastgeber in Führung gingen und das war auch keineswegs unverdient. Erneut wurde Hollerbach geschickt und statt den Ball auf den mitgelaufenen Fechner querzulegen, wollte er unbedingt selbst abschließen, wurde nach einem Haken zu viel aber abgeblockt. 1860 erzielte nach einem Konter das 2:0 und weil das so gut klappte, eine Minute später auch noch das 3:0. Damit war die Partie natürlich gelaufen, der Ehrentreffer durch Najar in der Nachspielzeit war nur noch Ergebniskosmetik.
Liebling des Spiels: Am auffälligsten war Hollerbach, aber eben auch glücklos bzw. zu eigensinnig – hoffentlich nur eine vorübergehende Rückkehr zum „alten Hollerbach“. Einen Sonderpunkt bekommt stattdessen Suheyel Najar für seinen ersten Saisontreffer. Der war zwar letztlich fürs Spiel unwichtig, aber schön gemacht und sollte ihm Auftrieb geben, schließlich hat er bisher noch keine große Rolle gespielt.
Szene des Spiels: 36. Minute, Lakenmacher kommt zweimal kurz hintereinander im Wehener Strafraum zu Fall, aber beide Male erkennt der Schiedsrichter korrekterweise auf Weiterspielen. Die Münchner Bank geht steil, es kommt zu Tumulten zwischen beiden Bänken, der Schiedsrichter muss minutenlang die Gemüter beruhigen.
Vor dem Spiel: Dank Spitzenspiels mal etwas mehr überregionale Aufmerksamkeit für den SVWW. Allerdings wollten trotzdem weder BR noch HR live übertragen.
Nach dem Spiel: Mund abputzen, weitermachen. Eine Niederlage bei einem der Top-Aufstiegskandidaten kann passieren.
Das fiel auf:
– Bis auf die geschilderten Chancen von Hollerbach gab es kaum nennenswerte Offensivaktionen.
– Die Abwehrreihe hielt zwar lange dicht, aber davor wurde teilweise sehr luftig verteidigt. So ziemlich alle zweiten Bälle landeten direkt wieder bei den Löwen, sodass der SVWW über weite Strecken kaum aus der Defensive kam.
– Erstmals in dieser Saison verliert der SVWW völlig zurecht. Während die Niederlagen in Köln und Mannheim eher grotesk bzw. etwas unglücklich waren, war 1860 klar die bessere und spielbestimmende Mannschaft.
Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau
Zum Nachschauen: BR
Zuschauer: 15.000, davon etwa 250 Gästefans.
Tabelle: Der SVWW rutscht auf Platz 4 zurück, einen Punkt hinter Ingolstadt. Das Führungsduo Elversberg/1860 hat den Abstand wieder ausgebaut.
Serien und Rekorde: Kein Tor von Prtajin = keine Punkte für den SVWW: von den letzten sieben Spielen hat Prtajin in fünf getroffen (vier Siege, ein Unentschieden), nur in Mannheim und München nicht.
Nächstes Spiel: Am kommenden Freitag (19 Uhr) zuhause gegen den MSV Duisburg.
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Beitragsbild: Alexander Schulze