Die Wehenschau (KW 43/2022)

Nachdem schon die letzte Trainingswoche für den SV Wehen Wiesbaden zwischen den Spielen montags und samstags etwas verkürzt war, war auch die aktuelle Woche wieder knapp bemessen, da der SVWW bereits am Freitag den Spieltag gegen den MSV Duisburg eröffnet. Viel besser wird das bis zur Winterpause auch nicht mehr, denn am nächsten Spieltag ist man in Meppen schon wieder direkt am Freitag dran, bevor der letzte Wochentagsspieltag in diesem Jahr folgt (dienstags gegen Dresden) und man dann noch zum Abschluss samstags nach Verl (bzw. Paderborn) darf.

Bis dahin muss man sich mit dem aktuell arg dezimierten Kader durchbeißen. Immerhin wird Gürleyen gegen Duisburg in den Kader zurückkehren und das könnte auch dringend nötig sein, denn gerüchteweise hat sich Rieble, Gürleyens Vertreter der letzten Wochen, einen Bänderriss zugezogen. Außerdem soll Brumme sich angeblich den Arm gebrochen haben – ich muss allerdings dazusagen, dass das reines Hörensagen und hoffentlich eine Ente ist. Spätestens bei der Vermeldung der Aufstellung morgen gegen 18 Uhr werden wir wissen, ob jemand Quatsch verbreitet hat oder es leider doch stimmt.

Doch auch ohne diese eventuellen weiteren Verletzungen muss man sich schon fragen, ob diese Seuche nicht einfach nur Pech ist, sondern ob es vielleicht konkrete Gründe dafür gibt. Kommt die immer mal wieder betonte gute Fitness der Spieler möglicherweise durch extremes Training zustande, was im Gegenzug aber eine höhere Verletzungsanfälligkeit fördert? Ich bin nun wahrlich kein Experte auf diesem Gebiet und habe auch nur den Blick von außen, glaube aber eher nicht daran, dass überhartes oder falsches Training für die Verletzungsmisere verantwortlich ist. Sowas würde sich wohl eher durch Muskelverletzungen äußern. Davon gibt es aber nur wenig (aktuell Reinthaler), stattdessen: Sehne, Leiste, Meniskus, Bänder, Schulter – also keine Häufung eines bestimmten Verletzungstyps, sondern eine bunte Mischung. Dennoch wird man sich intern sicher Gedanken machen, ob man noch mehr für die Verletzungsprävention machen kann.


Unser Rekordtrainer Rüdiger Rehm, bekanntlich seit letztem Jahr Trainer des FC Ingolstadt, war Gast im vereinseigenen Schanzer-Podcast. Herausgekommen ist ein ausführliches und sehr interessantes Gespräch, in dem Rüdi sich auch an seinen ersten Besuch in einem Podcast erinnert (Tipp: es war hier).

Zum Abschluss noch eine Meldung zur 3. Liga. Nach den schlechten Erfahrungen mit dem KFC Uerdingen und Türkgücü München wurde das Zulassungsverfahren verschärft. So können nun beispielsweise schon während der laufenden Saison Punkte abgezogen werden, falls die geplanten Personalaufwendungen erheblich überschritten werden.


Was, wann, wo: 3. Liga, 14. Spieltag, Freitag, 28. Oktober, 19:00 Uhr, zuhause gegen den MSV Duisburg

Der Gegner: Der MSV Duisburg, einst viele Jahre lang Erstligist, versucht seit Jahren wenigstens wieder in die 2. Bundesliga zurückzukehren, aber auch in dieser Saison sieht es eher nicht danach aus. Nach gutem Start gab es in den letzten acht Spielen nur einen Sieg und zwei Unentschieden, dazu das Aus im Landespokal gegen Oberhausen. Aktuell stehen die Zebras mit 15 Punkten auf Tabellenplatz 12. Von den (nur) 13 eigenen Toren hat Ex-SVWWler Aziz Bouhaddouz zwei erzielt, der ebenso wie Marvin Ajani bisher in allen Spielen zum Einsatz kam. Bester Scorer ist Moritz Stoppelkamp mit drei Toren und sechs Vorlagen.

Die letzten Begegnungen: In der letzten Saison gewann der SVWW auswärts 2:0 und unterlag zuhause 0:1. Auch in der Saison davor verlor man zuhause, der letzte Heimsieg gegen Duisburg stammt aus dem Jahr 2016.

Der Direktvergleich ist absolut ausgeglichen. Von zwölf Spielen gegeneinander (2x 2. Bundesliga, 10x 3. Liga) gewannen beide Teams fünf, zweimal spielte man unentschieden, die Torbilanz ist 14:14.

Personelles: Die zahlreichen Verletzten sind hinlänglich bekannt. Immerhin ist aktuell niemand gesperrt, aber Ezeh steht bei vier gelben Karten und könnte der erste aus dem SVWW-Kader sein, der in dieser Saison eine Gelbsperre bekommt.

Aufstellungstipp: Lyska – Mockenhaupt, Mrowca, Gürleyen – Fechner, Jacobsen, Heußer, Ezeh – Wurtz – Hollerbach, Prtajin

Nach dem Spiel könnte der SVWW zumindest für einen Abend auf Platz 3 zurückkehren. Nach dem Spieltag könnte man schlimmstenfalls auf Platz 7 zurückfallen.