3. Liga, 31. Spieltag: VfB Oldenburg – SVWW 1:2
Tore: Zietarski (68.) – Mockenhaupt (39.), Wurtz (45.)
Das Spiel in maximal fünf Worten: Arbeitssieg.
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Markus Kauczinski musste kurzfristig auf den erkrankten Ezeh verzichten und entschied sich für Riedle auf der linken Außenbahn. Fechner ersetzte den gesperrten Reinthaler, rückte aber auf die rechte Position der Dreierabwehr, Mockenhaupt blieb wie in den Spielen zuvor auf der rechten Seite. Im Zentrum erhielt Taffertshofer den Vorzug vor Mrowca und im Angriff durfte Iredale statt Froese von Beginn an spielen. Schon nach wenigen Minuten hatte der SVWW gleich zwei gute Gelegenheiten, früh in Führung zu gehen, erst durch Carstens, dann durch Fechner, doch einmal wehrte ein Oldenburger Feldspieler vor der Torlinie ab und bei Fechners Schuss parierte der Torwart gut. Danach gab es längere Zeit keine nennenswerten Offensivaktionen der Gäste, während die heimischen Fans nach 20 Minuten kurz über einen Abseitstreffer jubelten und sich dann über einen schlechten Abschluss von Brand ärgern mussten. Der SVWW war in dieser Phase ziemlich passiv und verlor in den Umschaltaktionen den Ball meist sehr schnell wieder. Gegen Ende der ersten Halbzeit drehte der Favorit aber auf und lenkte das Spiel in die gewünschte Richtung. Eine Flanke von Rieble wehrte Oldenburgs Torwart etwas unglücklich vor die Füße von Mockenhaupt ab, der zum 1:0 traf (s. u.). Kurz danach setzte Wurtz einen Freistoß an den Pfosten, stand dafür aber zwei Minuten später genau richtig, als er eine Hereingabe von links aus kurzer Entfernung zum 2:0 verwandelte. Vorausgegangen war ein toller Lauf von Hollerbach über den halben Platz, bei dem er mehrere Gegenspieler aussteigen ließ und schließlich Wurtz präzise bediente. Nach der Halbzeitpause hatte der SVWW in Person von Iredale und Hollerbach Chancen aufs 3:0 und somit die Entscheidung, fing sich aber stattdessen nach einem Freistoß per Kopf den Anschlusstreffer und musste doch wieder etwas bangen. Hollerbach hätte dann fast das 3:1 erzielt, doch sein Versuch wurde von einem Verteidiger gerade noch rechtzeitig von der Torlinie gekratzt. Oldenburg bemühte sich zwar um den Ausgleich, war jedoch bei den wenigen Möglichkeiten, die die Wehener Defensive zuließ, zu hektisch. Die Schlussphase war reichlich zerfahren mit vielen kleinen Fouls und viel Lamentieren seitens der Gastgeber. Am Ende nimmt der SVWW drei weitere wichtige Punkte mit und ist dem ersehnten Aufstieg wieder ein Stückchen näher gekommen.
Liebling des Spiels: Sascha Mockenhaupt. Tore sind für ihn noch seltener als gelbe Karten, was ihn dann im Erfolgsfall automatisch zum Liebling des Spiels macht, basta.
Szene des Spiels: 39. Minute, Rieble schlägt von links eine hohe Flanke Richtung zweiter Pfosten, Oldenburgs Keeper Dornbusch verschätzt sich etwas und wehrt den Ball auf Wurtz‘ Kopf ab, von wo das Spielgerät Mockenhaupt vor die Füße fällt. Dieser hat noch die Ruhe sich richtig zu positionieren und schiebt an den Verteidigern vorbei zur Führung ein.
Vor dem Spiel gab es leise Hoffnung, dass Ivan Prtajin wieder einsatzbereit sein könnte. Man wollte aber wohl kein Risiko eingehen und verschob das Comeback um eine Woche.
Nach dem Spiel: Freude über die gelungene (vermeintliche) Pflichtaufgabe – und dass Osnabrück verloren hat, ist auch nicht unbedingt schlecht.
Das fiel auf:
+ Sicher kein überragendes Spiel, aber halt so eins, dass man einfach gewinnen muss, wenn man es ernst meint mit dem großen Ziel Aufstieg. Und das hat die Mannschaft dann doch einigermaßen souverän geschafft.
– Hätte man eine der Chancen zum 3:0 oder zum 3:1 genutzt, hätte man das ganze auch etwas entspannter nach Hause schaukeln können, aber sei’s drum.
+/- Gürleyen hat für Ballwegschlagen sein fünfte gelbe Karte gesehen und fehlt im nächsten Spiel. Sah fast etwas gewollt aus, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass ausgerechnet eine Partie gegen 1860 München als bequeme Möglichkeit gesehen wird, die Sperre abzusitzen.
Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau
Zum Nachschauen: Magenta Sport (YouTube, Highlight-Video)
Zuschauer: 3.722, davon etwa 50 Gästefans.
Tabelle: Der SVWW hat nun 59 Punkte und schiebt sich an den punktgleichen Freiburgern vorbei auf Platz 2. Der Vorsprung auf Dresden beträgt weiterhin drei Punkte, Saarbrücken folgt nochmals drei Punkte dahinter.
Vergleich zur Hinrunde: Keine Veränderung, da auch das Hinspiel gewonnen wurde, insgesamt weiterhin zwei Punkte hinter dem Plan. Es fehlen noch 15 Punkte.
Serien und Rekorde: Mockenhaupts erstes Saisontor und dazu Wurtz‘ dritter Treffer in den letzten drei Spielen sorgen für den vierten Sieg in Folge. So eine lange Siegesserie gab es zuletzt im Januar/Februar 2021, als man noch unter Rüdiger Rehm sogar fünfmal hintereinander gewann.
Ansonsten: Am Mittwoch ist Johannes Wurtz Papa geworden – unser Kapitän muss ja gerade vor Glück fast zerbersten. Wir wünschen der Familie alles Gute und hoffen, dass die Strähne noch lange anhält.
Nächstes Spiel: Am kommenden Samstag (14 Uhr) zuhause gegen den TSV 1860 München.
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Beitragsbild: Screenshot Magenta Sport