3. Liga, 33. Spieltag: MSV Duisburg – SVWW 1:1

Tore: Pusch (89.) – Wurtz (26.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Fürs Nichtstun bestraft.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Markus Kauczinski änderte die Startelf nur auf einer Position, aber dieser Wechsel kam etwas überraschend, denn es betraf den Torwart: Lyska hat sich offenbar am Knie verletzt und wird möglicherweise den Rest der Saison ausfallen, dafür kehrte Stritzel nach langer Pause zurück. Ersatztorhüter Amsif fehlte wegen eines Infekts, sodass Lucas Becker mal wieder auf der Bank saß. Der SVWW ließ es eher gemächlich angehen, während die Gastgeber den Weg in die Offensive suchten, aber nicht durch die Wehener Verteidigung fanden. Die erste Viertelstunde gehörte klar dem MSV, bis der SVWW dann auch offensiv stattfand. Es gab eine ganze Reihe von Eckbällen, die aber anders als zuletzt nicht wirklich für große Gefahr sorgten. Ein Freistoß von Wurtz war bis dahin die beste Torannäherung. In der 26. Minute wurde Wurtz von Mockenhaupt bedient und schoss aus zentraler Position aufs Tor. Sein erster Versuch wurde abgeblockt, aber er bekam den Ball wieder und fand diesmal den Weg an einem ganzen Knäuel Duisburger Verteidiger vorbei ins Tor. Danach waren die Gäste die bessere Mannschaft, mussten aber gegen Ende der Halbzeit auch mal tief durchatmen, als Stritzel einen aufspringenden Ball falsch einschätzte. Der zweite Durchgang verlief größtenteils wie der erste bis zum Tor: der SVWW sehr passiv und aufs Verteidigen konzentriert, Duisburg aktiv, aber ohne Torgefahr. Wehener Konter verendeten meist schon lange vor der gefährlichen Zone, sodass es bis in die Schlussphase beim knappen 1:0 blieb. In der 89. Minute wurde man schließlich für die Passivität bestraft: erst sah Gürleyen im Zweikampf ungeschickt aus, dann kam Carstens im Strafraum gegen Mai zu spät. Elfmeter, Ausgleich, lange Gesichter bei den Gästen. Tatsächlich bäumte sich die Mannschaft für die fünfminütige Nachspielzeit nochmal auf und kam sogar noch zu den ersten zwei Torchancen der gesamten zweiten Halbzeit. Mockenhaupt zielte aus spitzem Winkel knapp am Tor vorbei, dann vergab Froese eine Riesenchance (s. u.). Wirklich verdient wäre der Sieg zwar nicht gewesen, aber sehr ärgerlich war der Punktverlust natürlich dennoch.

Liebling des Spiels: Das Personal des Kiosks im Gästebereich, das die Currywurst mit roten und schwarzen Pickern garnierte.

Szene des Spiels: 93. Minute, Angriff über die linke Seite, über mehrere Stationen kommt der Ball zu Froese, der zunächst noch einen Gegenspieler aussteigen lässt und dann frei zum Abschluss kommt – aber Duisburgs Torwart Müller kommt noch dran und verhindert das 1:2. Der beste Angriff des Spiels, vielleicht sogar einer der besten Spielzüge der ganzen Saison, führt leider nicht nicht zum vielzitierten „Lucky Punch“.

Vor dem Spiel: Hübsche Choreo der Duisburger Nordtribüne.

Nach dem Spiel: Fühlt sich so ein später Ausgleich immer ein bisschen wie eine Niederlage an. Kurioserweise hat der SVWW damit einen Punkt auf Tabellenführer Elversberg gut gemacht.

Das fiel auf:
+ Die erste Halbzeit kann man noch als einigermaßen planmäßig verbuchen: abgewartet, sicher gestanden und dann irgendwann etwas Gas gegeben und die Führung erzielt.
– Die zweite Halbzeit war dann aber nur noch Verwaltungsmodus. Das würde ich vielleicht verstehen, wenn man eine Granitabwehr hätte und jedes zweite Spiel zu Null spielen würde, aber so ist es in dieser Saison nun mal nicht.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau

Zum Nachschauen: Magenta Sport (YouTube, Highlight-Video)

Zuschauer: 9.214, davon etwa 130 Gästefans.

Tabelle: Der SVWW bleibt mit 63 Punkten Tabellenzweiter. Sowohl der Abstand zum Spitzenreiter Elversberg als auch der zum ersten Verfolger Dresden hat sich verringert (um ein bzw. zwei Punkte).

Vergleich zur Hinrunde: Nach der Niederlage im Hinspiel einen Punkt gut gemacht und nun zwei Zähler im Plus. Es fehlen noch elf Punkte.

Serien und Rekorde: Die Einstellung des Vereinsrekords von sechs Siegen am Stück wurde verpasst, aber immerhin ist man sechs Spiele hintereinander ungeschlagen. Es war auch Johannes Wurtz‘ sechster Saisontreffer (vier davon in den letzten fünf Partien), womit er nun alleiniger Dritter im mannschaftsinternen Ranking ist. Das Unentschieden war erst das zweite in 14 Rückrundenspielen.

Ansonsten: Shoutout an den Fankollegen, der etwas verspätet am Stadion ankam und nur noch ein geschlossenes Kassenhäuschen auf der Gästeseite vorfand. Bis er dann einmal ums ganze Stadion und zurück war, war die erste Halbzeit schon fast vorbei (und Wurtz‘ Tor hatte er natürlich auch verpasst).

Nächstes Spiel: Am kommenden Mittwoch (19 Uhr) im Hessenpokal auswärts beim TSV Steinbach, in der Liga am Samstag zuhause gegen den SV Meppen.