Die Wehenschau (KW 37/2023)

So eine Woche ohne Ligaspiel mag für Spieler und Trainer ja ganz erholsam sein, doch für uns Fans zieht sich das ganz schön. Länderspiele sind ohnehin nur ein schwacher Ersatz, aber immerhin kann man sich mit anderen Sportarten die Zeit vertreiben. Die US Open im Tennis haben sich bei Sportdeutschland.TV zwar hinter der Bezahlschranke versteckt, aber dafür war die Basketball-WM sensationell erfolgreich. Wer Football oder Rugby mag, kommt auch wieder auf seine Kosten. Ändert aber alles nichts daran, dass ich die Tage zähle, bis der SV Wehen Wiesbaden zum nächsten Zweitligaspiel in Paderborn antritt. Immerhin passiert das schon am Freitag und das war in dieser Saison bisher ja unser Lieblingstermin, denn die ersten beiden Freitagsspiele wurden gewonnen. Bis zur nächsten Länderspielpause in einem Monat folgen danach zwar keine weiteren Freitagsspiele, aber wenigstens noch ein Flutlichtspiel (mittwochs im Pokal) sowie drei Ligaspiele jeweils samstags, insgesamt dreimal in der heimischen Brita-Arena. Könnte gut werden.


Hyun-ju Lee kam für die U23 Südkoreas dreimal zum Einsatz. Gegen Katar wurde er für die letzte halbe Stunde eingewechselt, konnte aber die 0:2-Niederlage nicht verhindern. Auch gegen Kirgisistan spielte er gute 30 Minuten, das Spiel endete mit einem 1:0-Sieg Südkoreas. Schließlich gelang mit Lee in der Startelf noch ein 3:0 gegen Myanmar. Damit hat sich Südkorea für die Finalrunde der U23-Asienmeisterschaft qualifiziert.

Nassim El Ouarti kam beim 0:2 der marokkanischen U20 gegen die U20 Belgiens zu einem Kurzeinsatz. Das zwei Tage später geplante Spiel zwischen denselben Mannschaften wurde aufgrund des verheerenden Erdbebens in Marokko abgesagt.

Lasse Günther stand für die deutsche U20-Nationalmannschaft auf Abruf bereit, wurde aber nicht nachnominiert.


Sehr ordentlich sind die Wehener Nachwuchsmannschaften in die Saison gestartet. Die U19 unterlag zwar am ersten Spieltag der TSG Wieseck mit 0:1, gewann dafür aber gegen Kickers Offenbach mit 3:0. Die U17 hat ihre ersten beiden Partien gewonnen, einem 3:2 in Erlensee folgte ein 5:0 gegen Karben.


Ex-SVWW-Spieler Marco Neppe, bekanntlich seit langer Zeit beim FC Bayern München wesentlich an der Kaderplanung beteiligt, steht in der Kritik und sieht möglicherweise seinem Ende beim Marktführer entgegen. Alles, was vorher gut war, ist nun schlecht – so einfach scheint es manchmal.


Zum Abschluss nochmal der Hinweis auf den Film „Wochenendrebellen“, der in zwei Wochen in die Kinos kommt. Steffi vom Textilvergehen hat ihn schon gesehen und einen schönen Text dazu verfasst.


Was, wann, wo: 2. Bundesliga, 6. Spieltag, Freitag, 15. September, 18:30 Uhr, auswärts beim SC Paderborn

Der Gegner: Der SC Paderborn hat es sich nach wilden Jahren, in denen in sieben Saison hintereinander am Ende immer Platz 2 oder Platz 18 stand, nun in der 2. Bundesliga etwas gemütlicher gemacht. Nach den Plätzen 9, 7 und 6 möchte man wohl auch mal wieder die erste Liga ins Visier nehmen, musste vor der Saison aber den Verlust einiger Leistungsträger hinnehmen. Der Saisonstart war eher bescheiden: zum Auftakt gab es ein 0:5 in Fürth, es folgten ein 1:1 gegen Osnabrück und ein 2:1-Sieg in Düsseldorf, ehe zwei 1:2-Niederlagen gegen Kaiserslautern und Kiel auf die Stimmung drückten – ergibt vier Punkte und Tabellenplatz 16. In der ersten DFB-Pokalrunde konnte man sich aber souverän gegen Energie Cottbus durchsetzten. Die namhafteste Neuverpflichtung im Sommer war der ehemalige Nationalspieler Max Kruse, der aber verletzungsbedingt noch nicht viel gespielt hat. Auf etwas mehr Einsätze kommt der frühere Wehener Jugendspieler David Kinsombi, der ebenfalls seit Saisonbeginn für den SCP spielt. (Nebenbei: Für die Profimannschaft des SVWW hat Kinsombi genauso viele Spiele absolviert wie umgekehrt Ex-Paderborner John Iredale für den SCP, nämlich null.).

Der Direktvergleich ist in bisher sechs Pflichtspielen absolut ausgeglichen (2S/2U/2N). In der 3. Liga haben beide Teams je einmal zuhause und einmal auswärts gewonnen bzw. verloren und in der allerersten Wehener Zweitligasaison 2007/08 gab es zwei Unentschieden. Damals spielte übrigens noch unser heutiger Co-Trainer Nils Döring für Paderborn.

Personelles: Bis auf Bennets und Brdar sind alle Spieler einsatzfähig. Allerdings ist zumindest im Fall von Lee fraglich, ob so kurz nach dem langen Rückflug aus Korea ein Einsatz sinnvoll ist – sollte er nicht zu müde sein, wird er aber wohl spielen, da Bätzner nach seiner Verletzung noch ein bisschen aufholen muss. Gesperrt ist aktuell niemand, wobei Carstens und Fechner mit jeweils drei gelben Karten schon auf dem Weg zur ersten Gelbsperre sind.

Aufstellungstipp: Stritzel – Angha, Mathisen, Carstens – Mockenhaupt, Fechner, Heußer, Rieble – Froese, Lee – Prtajin

Nach dem Spiel könnte der SVWW im Optimalfall für einen Tag auf den dritten Platz springen.

Beitragsbild: Stephan Simann